Videoclips: Didaktisch eine große Herausforderung
Düsseldorf, Juli 2010 - (von Prem Lata Gupta) Macintosh-Nutzer wollen edle Endgeräte, ein stabiles Betriebssystem, das nie zusammenbricht. Und möglichst wenig Detailkenntnisse - weil ja alles so toll funktioniert. So weit das Image (und meist auch das Selbstverständnis). Doch jenseits solch einfacher Wahrheiten lebt eine wachsende Schar von Apple-Fans, die dazulernen wollen über ihr Betriebssystem, über Programme bis hin zum komplexen Themenbereich Server. Online-Unterstützung erhalten sie durch Spezialisten wie Dirk Küpper. Seine Videotrainings sind zugeschnitten auf iPhone und iPad.
Mobile Learning mit dem iPhone oder dem iPad: Gibt es dafür überhaupt ein Publikum?
Dirk Küpper: Ich gebe zu, dass gerade Mac-Nutzer auf dem iPhone lieber spielen, sich bei ihren Recherchen für das Wetter und die neuesten Wimbledon-Ergebnisse interessieren.
Das hört sich mehr nach Konsumieren als nach Lernen an...
Dirk Küpper: Das ist nicht falsch. Auf jeden Fall handelt es sich um eine recht anspruchsvolle Klientel, die selbst erklärende Funktionen schätzt. Mobile Learning ist für diese Zielgruppe ein immer noch ungewöhnliches Thema. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit den Zugriffszahlen.
Wie sehen die denn konkret aus?
Dirk Küpper: Wie wir alle ja wissen, gibt es rund 200.000 Apps für das iPhone, die man sich über den iTune-Store downloaden kann. Entsprechend existiert auch ein Ranking. Unsere Produkte stehen in dieser Hitliste in einem Bereich zwischen Platz 200 und Platz 300. Das ist ein guter Wert für eine mLearning-Anwendung.
Vor allem auch wegen des Hypes um iPhone und iPad?
Dirk Küpper: Innerhalb von 80 Tagen sind drei Millionen iPads verkauft worden, beim neuen iPhone 4 scheinen auch schon wieder Versorgungsengpässe aufzutreten, so groß ist der Run darauf. Bei diesen Größenordnungen lohnt es sich durchaus, in das Mobile Lernen zu investieren beziehungsweise dafür Lösungen anzubieten.
Ursprünglich haben Ihre direkten Kunden die webbasierten Videotrainings daheim am Rechner absolviert. Diese Lerneinheiten lassen sich doch nicht 1:1 auf mobile Endgeräte übertragen, oder?
Dirk Küpper: Nein, natürlich nicht. Wir haben die optische Umsetzung auf die kleinere Bildschirmgröße angepasst. Wobei solch eine Programmierung nicht trivial ist. Die Schwierigkeiten liegen allerdings weniger in der technischen Veränderung. Ich sehe die Herausforderung im didaktischen Bereich. Den Lernstoff prägnant in solch kurze Clips zu bringen, dass sie in jeder kurzen Pause konsumiert werden können, dass sie immer logisch in sich abschließen, das ist die Kunst.
Selbst bei mLearning will der Nutzer aber vielleicht noch schriftliche Infos und nicht immer wieder das gleiche Filmchen anschauen?
Dirk Küpper: Das muss er auch nicht. Zu jedem Video gehört ein begleitendes PDF mit erklärender Information, sodass sich der Lernstoff auch als Lektüre nachvollziehen lässt.
Gehören Sie ebenfalls zu den Menschen, die vom iPad fasziniert sind. Oder profitieren Sie ganz pragmatisch von dem Hype?
Dirk Küpper: Die Bildqualität beim iPad halte ich für bestechend. Als mobiles Endgerät ist er mit seinen 700 Gramm zwar leichter als Laptops, ihn längere Zeit mit angewinkelten Arm zu halten, wird allerdings schnell unbequem. Aber er hat einen sehr großen Vorteil. Normalerweise wird der Bildschirm, etwa zum Lesen von Textdokumenten oder einer digitalen Zeitung, hochkant benutzt. Wenn man aber den iPad um 90 Grad dreht, stellt er schlauerweise die gewünschten Inhalte sofort im Querformat dar. Das ist für Videos natürlich optimal.
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