Semantische Technologien für Wissensarbeiter
Berlin, August 2010 - Das Web bietet einen revolutionären Raum, in dem jeder Nutzer auf Informationen nach seinen individuellen Bedürfnissen zugreifen und sie aggregieren kann.
Welche Folgen das für die etablierten Akteure in diesen Bereichen - Verlage und Bibliotheken - haben wird, ist derzeit nur schemenhaft erkennbar. Die Xinnovations 2010 greift das Thema am 13. September in einem Workshop an der Humboldt-Universität zu Berlin auf.
Den nächsten Schub zur breiteren Nutzung des Internets als Instrument zur Erschließung der Welten von Information und Wissen werden die Semantischen Technologien und das
Semantic Web bringen. Sie bieten viel versprechende und standardisierte Verfahren, um Inhalte mit Metadaten bedeutungsvoll anzureichern. Ein Schritt in diese Richtung stellt die "Linked Data Initiative" dar, die nicht nur von Wissenschaftlern Unterstützung erfährt.
Diverse reale Anwendungsfälle haben bereits nachgewiesen, wie das Veröffentlichen und Vernetzen von RDF im Web neue Mehrwertdienste im Bereich des kundenorientierten
Publizierens und Konsumierens von Inhalten eröffnen.
Die Veranstaltung will das Thema der Semantischen Technologien um einen neuen Aspekt bereichern. Neben dem bekannten Ansatz, wie das Semantic Web künftig von Journalisten und anderen "Wissensarbeitern" (z.B. Dokumentare, Bibliothekare, Archivare) für ihre Arbeit genutzt werden kann, soll diskutiert werden, wie sich umgekehrt die Kompetenzen der
Wissensarbeiter für die Verbesserung des Semantic Web einbinden lassen.
Beide Berufsgruppen haben seit Jahrhunderten Erfahrung mit der Beschaffung, der Aufbereitung und der Bewahrung von Informationen - in den unterschiedlichsten Formaten. Zeitungen
und Bücher werden für menschliche Nutzer produziert - eine Aufgabe, die vom Internet als weltumspannender Wissensquelle noch nicht befriedigend erfüllt wird.
Daher will die Veranstaltung untersuchen, wo es Überschneidungen und Synergien zwischen der technischen Möglichleiten des Semantic Web auf der einen Seite und dem menschlichen Fähigkeiten zum Finden und Bearbeiten von Information und Wissen anderseits gibt. Dies verlangt entsprechende Darstellungen von beiden Seiten: den Journalisten und anderen Wissensarbeitern sowie den Informatikern und Experten der Semantischen Technologien.
Die Diskussion will zugleich eruieren, ob sich vorhandene Kompetenzen und bevorstehende Problemlagen zu einem Berliner Kompetenznetzwerk im Rahmen einer Initiative für das
"Internet der Dienste" bündeln und institutionalisieren lassen.
Zielgruppen des Workshops sind: Journalisten, Bibliothekare, Archivare, Dokumentare, Wissenschaftler, Softwareentwickler, Verleger und Medienunternehmer.
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