Nach der Krise Weiterbildung neu entdecken
Köln, September 2010 - Die Weiterbildungsbranche hat die Krise weitgehend unbeschadet überstanden. Die Vielfalt der Qualifizierungsangebote ist sogar größer als jemals zuvor. Auf der Messe Zukunft Personal zeigen mehr als 230 der rund 500 Aussteller vom 12. bis 14. Oktober in Köln Produkte und Dienstleistungen rund um Seminare, Training, Coaching & Co.
Gemäß der Studie "Weiterbildungstrends 2010", die HRM.de und HRM-Austria.at, beides Online-Netzwerke für Personalentscheider, gemeinsam mit dem österreichischen Magazin personal manager durchgeführt haben, zeigt: Auch für die Weiterbildung geht es in Deutschland aufwärts. Rund ein Viertel (26 Prozent) der 410 befragten Personalentwickler haben ein größeres Budget zur Verfügung als im Vorjahr, während die Hälfte der Unternehmen ihre Investitionen in die Weiterbildung stabil halten.
Das bestätigen auch viele Aussteller der Messe Zukunft Personal. "Die Krise ist langsam vorbei und außerdem hat der Markt noch Nachholbedarf", sagt etwa Ingmar J. Rath, CEO der Integrata AG. "Mit der konjunkturellen Talsohle ist ein gewisser Bildungsstau entstanden, da viele Unternehmen zwar keine Mitarbeiter entlassen, aber Weiterbildungsmaßnahmen aufgeschoben haben." Insofern habe die Branche guten Grund für Optimismus.
Hinzu kommt, dass die Krise nicht - wie vielfach angenommen - zu einer starken Marktkonzentration geführt hat. "Die Vielfalt der Weiterbildungsbranche hat mit der Krise keinesfalls abgenommen und auch auf der Zukunft Personal macht sich das bemerkbar", sagt Sabine Häusler, Key Account Managerin des Veranstalters spring Messe Management. "Insgesamt sind mehr als 230 Aussteller für das Thema Weiterbildung dabei. Zugenommen hat vor allem der Anteil von eLearning- und Wissensmanagement-Anbietern."
ELearning-Anbieter erschließen neuen Kundenkreis: Die Personaler
Mit dem messebegleitenden Kongress Professional Learning Europe hat die Zukunft Personal das Thema stark ausgebaut und ist damit offensichtlich auf positive Resonanz gestoßen. Zahlreiche Anbieter, die zu den Top 10 der eLearning-Branche gehören, sind erstmals mit dabei, darunter die imc AG, bit media, M.I.T. e-Solutions, Fischer, Knoblauch & Co., E/T/S Didaktische Medien, Know How! und TTS.
"Mehr als 100 Aussteller bieten ausschließlich oder unter anderem eLearning an", so Häusler. Dieser Erfolg hänge auch damit zusammen, dass die Branche ihren Kundenstamm unter den Personalverantwortlichen zu erweitern versuche. "Indem eLearning und Wissensmanagement auf der Messe und in ihrem Umfeld mehr Raum bekommen, wird die Zukunft Personal zu einer vielversprechenden Plattform für die Anbieter", erklärt Häusler.
Da in Unternehmen die Nachfrage nach elektronisch unterstützten Lernformen zunimmt, erweitern auch Anbieter von Präsenztrainings ihr Portfolio um internetgestützte Trainingstools. "Zu 70 Prozent führen wir Präsenztrainings durch, aber 30 Prozent decken wir heute schon mit eLearning ab", erzählt Frank Sternal, Standortleiter Düsseldorf von Zukunft-Personal-Aussteller WBS Training.
Top-Themen: Methodenkompetenz, Erneuerbare Energien und Demografiemanagement
Um leichter am Markt zu bestehen, setzen außerdem viele Weiterbildungsanbieter auf eine fundierte, fachübergreifende Methodenvermittlung. "Die Weiterbildungsthemen, die wir anbieten, passen für viele verschiedene Branchen", sagt Susanne Alwart, Geschäftsführerin von alwart+team, einem weiteren Aussteller der Zukunft Personal. Die Unternehmen möchten der Weiterbildungsexpertin zufolge Mitarbeiter vor allem befähigen, mit den wachsenden und immer vielfältiger werdenden Anforderungen im Arbeitsalltag umgehen zu können.
"Dafür ist Methodenkompetenz gefragt, auf die Mitarbeiter in ganz unterschiedlichen Situationen - etwa in Mitarbeitergesprächen, im Umgang mit dem Kunden, bei der Vermittlung von Expertenwissen und Veränderungsthemen - zurückgreifen können", so Alwart.
Als Top-Thema neu hinzugekommen seien in den vergangenen Jahren Weiterbildungen rund um die Alternativen Energien, so Frank Sternal von WBS Training. "Ob der Energieberater mit und ohne Energieausweis oder der Projektmanager Alternative und Erneuerbare Energien - Unternehmen investieren in umweltverträgliche Zukunftsprojekte, weil sie sich davon effizientere und kostengünstigere Arbeitsprozesse versprechen", sagt Sternal.
Auch in punkto Demografiemanagement haben die Firmen noch Nachholbedarf. "Viele Betriebe sind sich zwar bewusst, dass der demografische Wandel kommt, berücksichtigen ihn aber bei ihrer Planung noch zu wenig", hat Rath von Integrata beobachtet. Sein Vorstandskollege Gerhard Wächter stellt deshalb in einem Vortrag auf der Messe Zukunft Personal Ansätze vor, mit deren Hilfe Personalverantwortliche ins Demografiemanagement einsteigen können.
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