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interculture für Trainer, Coaches und Mediatoren

Jena, März 2011 - (von Prem Lata Gupta) Von ausschließlich durch Bildungsanbieter aufbereiteten Lernmaterialien hin zu flexiblen kollaborativen Anwendungen. Am besten auch zugeschnitten auf aktuelle Problemstellungen. Die Vermittlung interkultureller Kompetenzen ist im Wandel, betont Marion Dathe, Geschäftsführerin des Vereins interculture. "Web1.0-Methoden waren der Anfang, sie bleiben wichtig, aber es fehlt die interaktive Komponente, manchmal auch der direkte Bezug zur aktuellen Praxis", erklärt sie. Der Verein fokussiert zunehmend auf die Ausbildung interkultureller Trainer, Coaches, Mediatoren und perspektivisch auch Consultants: Diese sollen interkulturelle Kompetenz in Organisationen und Firmen stärken.



Die genannten Interkulturellen Experten haben vorbereitende oder Prozess begleitende Funktionen bzw. tragen zur Konfliktvermeidung oder -beilegung bei internationalen Wirtschaftskooperationen bei. Die Ausbildung dieser Träger und Vermittler interkultureller Kompetenz erfolgt über eine Kombination von Präsenzseminaren und umfangreichen webbasierten Lernabschnitten.


Die Wissensvermittlung hat sich laut Marion Dathe bei interculture in didaktischer Hinsicht stark gewandelt. "Wir arbeiten verstärkt mit interaktiven Lernformen und Plattformen. Neben den vorgegebenen Lerninhalten steuern die TeilnehmerInnen selbst Fallstudien und Erfahrungen aus ihrer interkulturellen Lebens- und Berufspraxis bei und können sich über Lerninhalte austauschen. Das kollaborative Lernen spielt inzwischen eine größere Rolle, auch als Fortsetzung der Weiterbildungen. Forschungsbasierte Kenntnisse können dabei also auch langfristig mit authentischem Praxiswissen gebündelt und angewandt werden."


Die TeilnehmerInnen der Weiterbildungsangebote von interculture greifen weltweit auf die elektronischen Lernräume zu, vermeiden also zum großen Teil logistischen Aufwand und können in freier Zeiteinteilung ihr Fernstudium bewältigen. Sie sind interkulturell vorgeprägt, in verschiedenen Kulturräumen zuhause, durch lange Auslandsaufenthalte oder durch persönlichen Migrationshintergrund entsprechend interessiert.


Neue Terrains für interculture sind die geplanten Ausbildungen zum interkulturellen Mediator und Cosultant. "Zwar existieren keine genauen Zahlen, wie hoch Verluste für deutschen Unternehmen sind, die durch interkulturelle Konflikte entstehen, leider", bedauert Marion Dathe. "Aber einen Mediator oder Consultant einzusetzen, ist allemal kostengünstiger als Auseinandersetzungen juristisch beizulegen beziehungsweise alle betriebswirtschaftlich und entsendungsrelevanten Erkenntnisse über eigene Erfahrungen im Ausland selbst zu machen."


Der Freistaat Thüringen unterstützt mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds die aufwändige Konzipierung der Ausbildung Interkultureller Mediatoren, die sich auf die Konfliktbewältigung in international agierenden Organisationen konzentrieren werden. Das Gesetz zur Förderung der Mediation der Bundesregierung der BRD vom 12. Januar 2011 bestärkt diese Anstrengungen.


Das akademisch abgesicherte interkulturelle Kompetenzprofil von Mediatoren ist in vielem deckungsgleich mit den Kompetenzen interkultureller Trainer, Coaches und Consultants und kann damit übergreifend sehr gut durch Online-Lernen standardisiert werden. Die Anwendungsfelder dagegen unterscheiden sich grundlegend - von der Vorbereitung auf internationale Tätigkeit durch Trainer, über Kooperationsbegleitung durch Coaches bis hin zur Beratung in allen Fragen sowie Reflektion und Überwindung von Konflikten im internationalen Geschäftsalltag durch Consultants oder Mediatoren.