Talentmanagement

Ab sofort: Stepstone Solutions heißt jetzt Lumesse

Düsseldorf, Mai 2011 - (von Prem Lata Gupta) Der Name ist taufrisch und war bis heute topgeheim. Lumesse heißt das Unternehmen. Lumesse ersetzt die alte Firmenbezeichnung Stepstone Solutions. Bis 2010 gehörte der Software-Anbieter für Talent Management und eRecruitment zum Axel Springer Konzern und zur StepStone ASA, die ehemals in Oslo gegründete wurde. Der HR-Dienstleister wurde im März 2010 vom britischen Finanzinvestor HgCapital übernommen, während das Jobportal im Axel Springer Konzern verblieb. "Wir setzen auf Wachstum", betont Country Manager Michael Lazik, erläutert die ehrgeizigen Ziele und warum das Unternehmen profitabel ist. CHECK.point eLearning sprach mit ihm wenige Tage vor dem Rebranding.




Sind Sie eigentlich happy, nicht mehr Stepstone Solutions zu heißen?

Michael Lazik: Es wird unser Profil schärfen. Insbesondere in Deutschland wurden wir durch die Namensgleichheit immer noch mit dem Jobportal assoziiert - obwohl wir vollkommen unterschiedliche Geschäftsfelder haben und wir uns durch Zukäufe und organisches Wachstum stark entwickelt haben. Wir arbeiten für 17 von 30 DAX-Unternehmen, die Kunden bleiben uns sehr lange treu, manche sind schon zehn Jahre dabei. Wir haben in 17 Ländern eigene Niederlassungen.

Der Firmensitz ist in England, nicht immer bedeutet Private Equity auch Kontinuität...

Michael Lazik: Unser Investor setzt auf enge Zusammenarbeit mit dem Management, das auch nach der Akquisition an Bord geblieben ist. Es ist unser klares Ziel, weiter stark zu wachsen und folgerichtig fand bereits nach wenigen Monaten die Akquisition von MrTedTalentLink statt. Das war strategisch wichtig und bedeutete überdies die Übernahme einer modernen Software Plattform, deren Architektur aus meiner Sicht anderen Lösungen am Markt deutlich überlegen ist.

Reicht das allein, um optimistisch zu sein?

Michael Lazik: Weltweit gehören wir zu den Top 5 unter den Anbietern von Software für Talent Management, sind Marktführer in Europa und wollen weiter wachsen. Was uns auszeichnet: Wir sind echte Spezialisten, wir machen das schon mehr als zehn Jahre. Wir sind kein Spin-off und kein Beratungshaus, das in seinem Portfolio auch ein bisschen Talent Management hat. Gerade weil wir aus Europa stammen und kein amerikanisches Unternehmen sind, verstehen wir die vielfältigen lokalen Bedürfnisse unserer Kunden und man traut uns mehr Wissen um Datenschutz zu als US-Wettbewerbern. Die verstehen teilweise nicht wirklich, was der Gesetzgeber hier verlangt und was es für kulturelle Unterschiede gibt.

Man muss sich in den Regionen und unterschiedlichen Ländern wirklich auskennen, ist das Ihre Erkenntnis?

Michael Lazik: Ja, deshalb haben wir voll ausgestattete Länderrepräsentanzen und nicht nur Vertriebsmitarbeiter vor Ort. Wir analysieren die Lage beim Kunden und machen Vorschläge, die zu seinen Bedürfnissen passen. Wir kennen uns mit den Gesetzen des Landes aus, mit der Kultur. Gute Mitarbeiter finden, binden und entwickeln zu können, ist überall wichtig. Beispielsweise in Schwellenländern hat dies aber einen besonderen Stellenwert.

Vor zwei Jahren hieß es - auch aus Ihrem Hause - Talent Management sei in den Unternehmen angekommen. Stimmt dies wirklich? Oder wie lauten die neuesten Trends?

Michael Lazik: Für große Konzerne stimmt es auf jeden Fall. Aber auch für Mittelständler, die sich globalisieren. Allerdings wird Talent Management inzwischen anders verstanden. In den 90er Jahren adressierte es die High Potentials, so wie Spitzensportler gefördert werden. Heute ist der Ansatz ganzheitlicher und jeder Mitarbeiter wird ins Talent Management einbezogen. Deshalb haben viele Unternehmen inzwischen begriffen, dass Talent Management letztlich zum Kerngeschäft gehört und darum auch Teil der Führungsarbeit ist.

Wird der Erfolg von Talent Management denn gemessen?

Michael Lazik: Manche unserer Kunden tun dies. Für andere ist es noch zu früh Benchmarking zu betreiben, einfach weil bestimmte Zahlen früher gar nicht erfasst wurden und somit Vergleichswerte fehlen. Aber wir haben einen Kunden, der konnte 2004/2005 nur 30 Prozent seiner Schlüsselpositionen mit internen Kandidaten besetzen, inzwischen sind dies 80 bis 90 Prozent, ein sehr hoher Wert. Das ist dann auch eine positive Botschaft an die eigenen Leute nach dem Motto: "Wir tun etwas für Euch. Hier werden Perspektiven geschaffen."

Sie bieten eRecruitment-Software und ETWeb als umfassende Lösung für Talentmanagement. Der Kunde kann alles haben, kann allerdings auch nur ein Modul wählen. Wofür entscheiden sich Einsteiger bevorzugt?

Michael Lazik: Häufig für Performance Management, um Leistung angemessen vergüten zu können. Oder für eRecruiting, das ist überschaubar von den Kosten. Dennoch werden auch hier sofort Vorteile offenbar.

Inwiefern?

Michael Lazik: Der Auswahlprozess läuft fairer und schneller ab. Durch Self-Service-Tools, die von den Bewerbern genutzt werden, kommen eher Termin-Vereinbarungen zustande. Das ist wichtig im so genannten War for Talents. Was nützt es, das beste Angebot in petto zu haben, wenn die Personalabteilung wochenlang braucht, um per Hand die Unterlagen zu sichten? Wir haben einen Kunden im öffentlichen Sektor in England, der konnte die Zeit bis zum ersten persönlichen Gespräch durch unsere Software von sechs Wochen auf acht Tage verkürzen.

Welche Trends sehen Sie noch?

Michael Lazik: Auf uns bezogen, dass wir uns wegbewegen von den Customized Lösungen hin zu Software as a Service. Nicht um es uns einfach zu machen, sondern weil die Features so ausgereift sind und auch ständig erweitert werden, dass wir nicht für jeden Kunden eine Individuallösung ausarbeiten müssen.

Wie fühlt es sich, mit einem neuen Namen durchzustarten?

Michael Lazik: Wie haben bereits einige Akquisitionen hinter uns und Erfahrung mit Rebranding. Wir werden diesmal noch mehr als sonst tun, um ein einheitliches Bild zu erzeugen. Die Stimmung hier bei uns ist sehr gut: Wir erleben einen starken Zusammenhalt und den Wunsch, sich mit einem neuen Namen als Ganzes nach außen zu positionieren.