Eine Diagnose zu stellen und diese differentialdiagnostisch abzugrenzen fällt leichter, wenn man ein Symptom oder ein Krankheitsbild schon einmal gesehen hat. Hier denke man z.B. an die Vielzahl von Gangstörungen, die durch unterschiedlichste Krankheiten wie einen Bandscheibenvorfall, Morbus Parkinson oder Schlaganfall etc. ausgelöst werden können. Anhand von Patienten-Videos können Studierende lernen, Symptome zu erkennen und zu beurteilen, unabhängig davon, ob ein realer Patient zur Verfügung steht.


Gleiches gilt für das Erlernen praktischer Fertigkeiten. Hat ein Studierender der Zahnmedizin in einem Video gesehen, wie z.B. ein zahnloser Patient mit einer Prothese versorgt wird und wie dabei die einzelnen Arbeitsschritte in der Behandlung und im Labor ablaufen, kann das Gesehene leichter beim eigenen Handeln reproduziert und angewandt werden als dies bei einer rein textbasierten Information oder Anleitung möglich wäre.


Was ist emedia skills lab?


emedia skills lab ist ein Kooperationsprojekt aus Einzelprojekten zur Erstellung und Verbreitung von eLearning-Materialien aus unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten. Der Name emedia skills lab steht dabei sowohl für das Gesamtprojekt selbst als auch für die damit verbundene eLearning-Plattform. emedia skills lab initiiert und unterstützt vernetztes Lernen und blended-learning-Konzepte und liefert Impulse und grundlegende Elemente zur curricularen Weiterentwicklung der Studiengänge an der Medizinischen Fakultät.


Die in emedia skills lab erstellten eLearning-Angebote

• stehen Studierenden für das Selbststudium und Lehrenden als Ressourcenpool gleichermaßen zur Verfügung,
• gewährleisten durch eine breite Palette von Medien die angestrebte Praxisnähe sowie eine enge Verzahnung von Klinik und Vorklinik,
• fügen sich optimal in den didaktischen Ansatz vor allem des Aachener Modellstudiengangs Medizin und des Aachener Zahnmedizinstudiums ein.

Projekte


Bisher bilden eLearning-Projekte der Neurologie, Psychiatrie, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sowie der Zahnärztlichen Prothetik die Schwerpunkte. Das zentrale Element hierbei sind didaktisch aufbereitete Videos. Diese sind je nach Komplexität durch Texte, Fotos, anatomische Grafiken und Animationen (auch interaktiv) sowie Befunde aus bildgebenden Verfahren ergänzt. Das Spektrum reicht von klassischen und sog. navigierbaren Videos (mit ansteuerbarer Kapiteleinteilung) über eBooks zu hochkomplexen Lernmodulen.


Inhalte


Im Mittelpunkt der Medienmaterialien steht der Patient: seine Symptome, die Untersuchung, Diagnose und Behandlung. Dargestellt werden:

• Befunde verschiedener Krankheitsbilder, um Patientendemonstrationen - unabhängig von gerade in der Klinik behandelten Patienten - in der Lehre einsetzen zu können, z.B.: Neurologische Krankheitsbilder, Psychiatrische Krankheitsbilder
• Untersuchungs- und Behandlungsabläufe, z.B.: Neurologische Untersuchung
• operative Therapieverfahren, z.B.: Herzchirurgische Operationsverfahren
• zahntechnische Arbeitsabläufe, z.B.: Herstellung einer Totalprothese
• allgemeine zahnärztliche Maßnahmen, z.B.: Zahnärztliche Hygienemaßnahmen

emedia skills lab und die darin angebotenen Lehr-und Lernmaterialien werden laufend evaluiert und durch weitere Medienproduktionen und -projekte ergänzt. Dabei werden auch zukunftsorientierte Technologien und deren Potentiale bei der Neuentwicklung mit einbezogen wie z.B. mobile eLearning-Angebote oder der Einsatz eines gestenbasierten Trainings.


Angestrebt wird ein komplexes fachübergreifendes Lehr- und Lernsystem mit dem Ziel, auf die aktuellen bzw. zukünftigen Anforderungen von Beruf und Gesellschaft mit zeitgemäßen didaktischen Ansätzen und innovativen Lehrformen in der medizinischen Ausbildung zu reagieren. emedia skills lab steht bisher nur den Studierenden und Lehrenden der Medizinischen Fakultät zur Verfügung, eine Kooperation mit anderen Medizinischen Fakultäten wird aber als positiv angesehen.