"Serious gaming" auch in der medizinischen Ausbildung
Neuss, Oktober 2011 - Nach mehr als einem Jahr Entwicklungszeit ist er fertig: Der virtuelle 3D Behandlungsraum für Dialysepatienten wurde im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekts (EP101644) von der Firma e/c/s konzipiert und als Prototyp umgesetzt. Die Projektkoordination übernahm die Firma VIP Innovation aus Berlin. Warum der Schritt in Richtung 3D in der medizinischen Ausbildung? Norbert Fritz, Geschäftsführer und Projektleiter erläutert seine Beweggründe.
Herr Fritz, wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Projekt?
Norbert Fritz: Unsere Firma beschäftigt sich schon lange mit dem Thema der Virtualisierung von Räumen in der 3D Umgebung. Viele unserer Kunden, für die wir konventionelle Lernprodukte konzipieren und umsetzen, kommen aus dem medizinischen Bereich. Hier wurde uns immer wieder gespiegelt, dass es gerade in der Ausbildung an Lernmitteln mangelt, die junge Menschen motivieren, sich mit ihren Ausbildungsthemen auseinanderzusetzen. 3D Lernumgebungen verbinden den Spaß beim "Spielen" mit der notwendigen Wissensvermittlung.
Wie genau funktioniert Ihr Behandlungsraum?
Norbert Fritz: Der Lerner betritt einen Dialysebehandlungsraum, in dem sich unterschiedliche Patienten befinden. Er entscheidet sich für einen Patienten und kann menügesteuert eine Dialyse einleiten. Während der Dialyse können Komplikationen auftreten, auf die der Lerner reagieren muss. Jede Reaktion wird aufgezeichnet und am Abschluss der Dialyse ausgewertet.
Wird das nicht nach kurzer Zeit langweilig, wenn der Lerner alle Patienten einmal "behandelt" hat?
Norbert Fritz: Aus genau diesem Grund ist ein Editor, der genauso einfach wie ein Schreibprogramm zu bedienen ist, integraler Bestandteil der Anwendung. Jeder Fachexperte kann diesen Editor mit weiteren medizinischen Fällen bestücken, so dass sich der Umfang der verfügbaren Patienten stetig erweitert.
Das klingt technisch hochkomplex. Was braucht der Lerner, um diese Anwendung nutzen zu können?
Norbert Fritz: Der Lerner braucht nur einen herkömmlichen PC mit einem Browser, schon kann es losgehen. Die Anwendung wird bei der e/c/s gehostet, weitere technische Anforderungen bestehen nicht.
Wie kann ich bei Interesse diese Anwendung ausprobieren und wie geht das Projekt weiter?
Norbert Fritz: Wer einen Demozugriff haben möchte, wendet sich bitte an mich. Wie gesagt ist der Dialyseraum nur ein Prototyp, jede andere Form medizinischer Anwendungen ist möglich, z.B. eine Zahnarztpraxis oder ein Röntgenraum. Im Moment prüfen wir unterschiedliche Vermarktungsmöglichkeiten und würden uns freuen, wenn interessierte Personen oder Einrichtungen auf uns zukommen würden.
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