Austausch von Wissen

Social Learning in der beruflichen Weiterbildung

Leipzig, November 2016 - Social-Media-Kanäle sind längst Bestandteil der privaten wie der unternehmensinternen und -externen Kommunikation. Auch die Weiterbildung nutzt diesen Trend und geht mit Social Learning ganz neue Wege. Lecturio zeigt, was sich dahinter verbirgt und wie man von den modernen Möglichkeiten der Mitarbeiterschulung profitieren kann.

Social Learning bedeutet gemeinsam lernen und voneinander lernen mit Hilfe des Web 2.0. Das heißt, dass soziale Medien als Plattform für den Gruppenunterricht dienen. Die Art der Zusammenarbeit unter den Lernenden unterscheidet sich dabei je nach Wahl der internetbasierten Technologien und deren Verwendung.

Social Learning nutzt innovative Lernumgebungen und Lernmethoden. Das Schulungsmaterial wird im Onlineformat zur Verfügung gestellt. Auch Prüfungen können online abgenommen werden.

So funktioniert Social Learning

Wenn Sie in Ihrem Unterricht mit sozialen Netzwerken arbeiten möchten, können Sie eine Vielzahl von Medien zum Einsatz bringen. Dazu zählen Texte, Videos, Podcasts und Apps. Daneben bieten Lernplattformen, Blogs und Foren den Teilnehmern die Möglichkeit, Wissen zu teilen und zu diskutieren.

Wählen Sie das Medium aus, das für die Erreichung des Lernziels am besten geeignet ist, oder kombinieren Sie einzelne Plattformen miteinander. Fördern Sie den Dialog unter den Teilnehmern. Der Einsatz moderner Technologien und die Schaffung interaktiver Lernumgebungen werden sich motivierend auf die Teilnehmer auswirken.

Mit Hilfe von Social-Media-Kanälen können sich die Teilnehmer eine gemeinsame Wissensbasis erarbeiten. Sie kommunizieren in einem Forum oder über eMail- und Chat-Funktion. Der Einzelne präsentiert seine Kenntnisse und profitiert zugleich von den Kenntnissen der Anderen. Individuelle Wissenslücken lassen sich so zügig schließen. Gemeinsam wird dann ein Wiki, ein Blog-Beitrag oder eine Präsentation erstellt.

Soziale Medien revolutionieren das Lernen

Modernes Lernen basiert nicht mehr auf der bloßen Aufnahme bereitgestellter Lerninhalte. Der Wissenserwerb geschieht vielmehr durch das gemeinsame Erarbeiten von Einsichten und Lösungen. Der Schwerpunkt verlagert sich von der Expertise des Einzelnen hin zur Learning Community.

Diese Art des Lernens erfordert und fördert persönliche Eigenschaften wie Engagement, Organisationstalent, Offenheit, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke – Qualitäten, die auch im Berufsalltag eine wesentliche Rolle spielen.

Soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Blogs sind wie geschaffen für kollaboratives Lernen. Sie bieten vielfältige Funktionen, die das gemeinsame Arbeiten und Diskutieren ermöglichen. Lerninhalte können zudem öffentlich zugänglich gemacht werden. So sind unbegrenzte Ergänzungen möglich.

Die Lehrperson wird zum Lernbegleiter. Sie steht bei Fragen zur Verfügung, erteilt Aufträge oder Ratschläge und greift bei Bedarf in das Lerngeschehen ein.

Vor- und Nachteile von Social Learning

Durch die Dynamik und Praxisorientierung der Wissensaufnahme wird ein nachhaltigerer Lernerfolg erreicht als bei klassischen Lernmethoden. Das gilt ganz unabhängig vom Thema. Auch die sozialen Impulse, die sich aus der Diskussion verschiedener Meinungen ergeben, wirken sich produktiv auf den Lernprozess aus.

Die sich ständig weiter entwickelnden Technologien bieten den Lernenden und Lehrenden immer bessere Kooperations- und Kommunikationsmöglichkeiten. So wird der Austausch von Wissen immer mehr erleichtert. Räumliche und zeitliche Einschränkungen entfallen weitestgehend.

Zudem lassen sich an dieser Stelle positive Aspekte von Gruppenarbeit anführen, die auch für Präsenzveranstaltungen gelten: Ein Thema oder eine Fragestellung wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Teilnehmer können einen gemeinsamen oder mehrere Lösungsansätze erarbeiten. Es entsteht eine Gemeinschaft, die sich eine einheitliche Wissensbasis zusammenstellt.

Da die Herangehensweise bzw. der Lösungsweg über die Kommunikationsfunktionen gespeichert wird, können die Teilnehmer die einzelnen "Denkschritte" der anderen bei Bedarf nachvollziehen – wann und so oft sie wollen. Zudem finden Teilnehmer, die erst später zur Gruppe stoßen, auf diesem Wege schnell Anschluss.

Ein Nachteil am Umgang mit Social-Learning-Konzepten liegt darin, dass sowohl auf Seiten des Lehrenden als auch auf Seiten der Lernenden ein gewisses Maß an technischem Verständnis vorauszusetzen ist. Für den Kursleiter kann es zudem schwierig sein, die individuellen Leistungen der Teilnehmer richtig einzuschätzen. Die Auswertung der Beiträge in den Kommunikationskanälen erfordert eine hohe Konzentration und ist mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.

Social Learning is the Future

Es ist davon auszugehen, dass sich Social Learning zu einer anerkannten Lernmethode entwickeln wird. Die rasant zunehmende Bedeutung sozialer Medien im Bereich Bildung, die Benutzerfreundlichkeit der Web-2.0-Tools sowie die Tatsache, dass die Digital Natives zu Nachwuchskräften im Unternehmens heranwachsen, bestärken diese These.