Zukunft Personal 2016

Von Weckrufen und mutigen Neuerungen

Köln, Juli 2016 - Das Programm der Messe Zukunft Personal beeindruckt in diesem Jahr vor allem durch hohe Qualität und Internationalität: Auf zehn Bühnen sprechen an drei Messetagen Experten für die Arbeitswelt aus dem In- und Ausland. Zu den Keynote Speakern gehören der Mathematiker und Zukunftsdenker Gunter Dueck, Schlafforscherin Prof. Vicki Culpin von der britischen Privatuniversität Ashridge Executive Education sowie Gravity-Payments-Gründer Dan Price (USA), der zugunsten der Mitarbeiter auf sein Millionengehalt verzichtete. 

Maschinen übernehmen immer mehr Arbeitsprozesse. Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich, das Verkaufen, Verhandeln, Verändern und Kreieren – für alles Neue und Individuelle. "Traditionelle Hierarchien und Matrixorganisationen taugen dafür aber nicht. Wir müssen uns also Gedanken über die Gestaltung der Arbeit an sich machen – das heißt: 'Metawork' betreiben", meint der Mathematiker und ehemalige IBM-Manager Gunter Dueck. Der Autor und Philosoph ist einer der Keynote Speaker auf Europas größter Messe für Personalmanagement. 

Dan Price kürzte sein Millionengehalt zugunsten der Mitarbeiter

Für die Gestaltung der Arbeitswelt von morgen brauchen Unternehmen gesunde Mitarbeiter. Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort führt jedoch häufig zu langen Arbeits- und wenig Ruhezeiten. Wie wir die optimale Menge an Schlaf erhalten, weiß eine weitere Hauptrednerin: Prof. Vicki Culpin von der britischen Privatuniversität Ashridge Executive Education. Ein Top-Act im Programm der Zukunft Personal rüttelt gleich an den Grundfesten der Business-Welt: Dan Price, Gründer und CEO von Gravity Payments, entfacht weltweit eine kontroverse Diskussion rund um die innovative (manche sagen verrückte) Idee, sein eigenes Millionengehalt aufzugeben, um jedem Mitarbeiter mindestens 70.000 Dollar Gehalt zu zahlen.  
 
Digitaleuphorie versus fundierte Personalkonzepte?

Nicht nur in der Keynote Arena, sondern auch auf den sogenannten Trendforen, den Kongressbühnen, kommen internationale Koryphäen zu Wort. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie sich die berufliche Aus- und Weiterbildung mit der Digitalisierung verändert. Prof. Dr. Fritz Breithaupt, Professor und Chair des Department of Germanic Studies an der Indiana University Bloomington (USA), veröffentlichte dazu kürzlich die provokante These: Maßgeschneiderte Computerprogramme können persönliche Lehrer ersetzen – und zwar in naher Zukunft. Lernexperten wie Prof. Ralf Lankau von der Hochschule Offenburg warnen jedoch vor manipulativen Systemen und dem Heranziehen von Sozial-Autisten. Beide treffen im Trendforum E-Learning in Köln aufeinander. Dort sprechen zudem Frank Kohl-Boas, Head of HR Northwest, Central & Eastern Europe von Google, und Sirka Laudon, Leiterin Personalentwicklung von Axel Springer SE, über die Digitalisierungsinitiativen ihrer Unternehmen.

Stimmen aus der Praxis

Die Zukunft Personal ist somit auch ein Spiegel dessen, wie die Digitalisierung bei Arbeitgebern in der Praxis ankommt. In der Keynote Arena berichtet dazu Eddie Wilson, Chief People Officer von Ryanair, über das Programm "Always Getting Better", das sich zum Ziel gesetzt hat, kontinuierlich die Kundenfreundlichkeit – insbesondere der digitalen Angebote – zu verbessern und die Unternehmenskultur entsprechend weiter zu entwickeln. Norbert Janzen, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor von IBM Deutschland, erläutert, wie der Konzern das Messe-Thema "Employee Experience" angesichts der digitalen Transformation lebt. Ein Highlight zum Messeauftakt ist die Verleihung des HR Innovation Award mit einem Impulsvortrag von Frank Riemensperger, Bitkom Hauptvorstand und Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture, zum Thema: "Employee Experience: Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt?". 

Erstmals werden die englischsprachigen Vorträge in der Keynote Arena live auf Deutsch und die deutschen Beiträge live auf Englisch übersetzt.