Ki wird strategisch

2026: Was Lernen im Unternehmen jetzt prägt

Graz/Friedrichsdorf Dezember 2025 – (von Bernhard Panholzer, M.I.T e-Solutions) Die digitale Weiterbildung verändert sich rasant. Die Studienlage zeigt: 2026 wird ein Jahr, in dem sich bestehende Entwicklungen aus 2025 weiter zuspitzen – vor allem rund um KI, Kompetenzen und Lerntechnologien. Gleichzeitig entstehen neue Schwerpunktsetzungen, die den Corporate Learning-Bereich nachhaltig prägen werden.

Trends aus Sicht der Arbeitgeber

KI wird strategisch – und nicht nur technologisch genutzt

Unternehmen setzen KI deutlich zielgerichteter ein. KI-Agenten begleiten Lern- und Arbeitsprozesse, Lernplattformen werden intelligenter und Kompetenzanalysen datengestützter. Für viele ist KI nicht mehr ein zusätzliches Tool, sondern der Ausgangspunkt für Lernstrategien. Im Vorjahr war KI vor allem ein Trendthema: 71 % der Unternehmen bezeichneten KI als wichtig, aber nur 37 % nutzten sie konkret in Weiterbildungen (PbEB & MAKAM Research, 2025). Vieles war noch experimentell. Langfristige Szenarien (z. B. Cedefop) deuten darauf hin, dass KI künftig ein Kernbestandteil integrierter Lernsysteme wird. Weiterbildung wird stärker automatisiert, adaptiv und kontinuierlich.

Lernökosysteme werden verschlankt

Unternehmen reduzieren die Toolvielfalt. Systeme wachsen zusammen, Lernangebote werden mobil, hybrid und vernetzt. Ein konsistentes Lernökosystem wird zum Wettbewerbsfaktor. Noch viele Insellösungen, wenig Integration. Präsenztrainings dominierten mit 60 %. (PbEB & MAKAM Research, 2025). Die Studienlage zeigt klar: Infrastrukturentscheidungen bestimmen künftig die Qualität betrieblicher Weiterentwicklung.

Skills werden wichtiger als Jobprofile

Unternehmen konzentrieren sich stärker auf Fähigkeiten statt auf Rollen. Reskilling und Upskilling werden strukturiert betrieben, Skill-Gaps früh identifiziert. Der Fokus lag zwar bereits auf der Dringlichkeit, aber die Umsetzung blieb oft punktuell. Micro Credentials und Skill-basierte Karrierepfade werden sich stabil etablieren. Fachwissen, Future Skills und KI-Kompetenzen verschmelzen immer stärker.

 

Trends aus Sicht der Arbeitnehmer

Personalisierung wird zur Normalität

Lernende profitieren zunehmend von adaptiven Lernsystemen, die Inhalte an ihr Vorwissen und ihr persönliches Lerntempo anpassen. KI schlägt passende Module vor und unterstützt direkt im Arbeitsalltag. Zwar gab es bereits 2025 große Erwartungen an individuelle Lernangebote, doch viele Mitarbeitende berichteten gleichzeitig von fehlender Orientierung. Jetzt verschiebt sich der Trend in Richtung "continuous personalized learning" Lernpfade werden dynamischer, Zertifikate kleinteiliger und Kompetenzen für Mitarbeitende deutlich transparenter.

Digitale Barrierefreiheit und Inklusion werden Standard

Neue Technologien erleichtern Mitarbeitenden den Zugang zu Weiterbildung: VR/AR ermöglichen realistische Trainings ohne physische Hürden, mobile Endgeräte öffnen Lernwege ohne PC-Arbeitsplatz oder bei Assistenzbedarf, und KI unterstützt durch Transkriptionen, vereinfachte Sprache und personalisierte Lernpfade. Was bisher oft projektbezogen blieb, wird durch Regularien wie den EU-AI-Act zum Standard: barrierearme Lernumgebungen mit mehr Zugang, mehr Teilhabe und weniger Hürden für alle Mitarbeitenden.

Future Skills ergänzen technische Fähigkeiten

Mitarbeitende wünschen sich Lernangebote, die ihnen helfen, technologische Veränderungen zu bewältigen, mit KI sicher umzugehen und im Arbeitsalltag handlungsfähig zu bleiben. Damit steigt der Bedarf an Future Skills wie Resilienz, Kollaboration, Verantwortungsbewusstsein, kommunikativer Kompetenz und KI-Kompetenzen deutlich an – auch wenn diese oft noch nicht systematisch vermittelt werden.
 

Was bedeuten diese Trends gemeinsam?

2026 wird zu einem Jahr des Übergangs:

  • KI-Nutzung wird reifer und zielgerichteter.
  • Lernsysteme werden integrierter und effizienter.
  • Mitarbeitende erhalten mehr Orientierung, Personalisierung und Unterstützung.
  • Skills werden zur "Währung" moderner Personalentwicklung.
  • Führungskräfte gewinnen als Lernbegleiter weiter an Bedeutung.

Organisationen müssen stärker als zuvor stabile Rahmen schaffen – und gleichzeitig flexibel bleiben. Deloitte beschreibt dieses Spannungsfeld als "Stagility": Der Wunsch nach Sicherheit trifft auf den Bedarf an Agilität. Weiterbildung ist einer der wenigen Orte, an dem beides zusammenkommt.

Viele der genannten Trends spiegeln Entwicklungen wider, die MIT e-Solutions bereits in den letzten Jahren aufgegriffen hat: barrierefreie Lernmaterialien, klare Lernpfade, moderne LMS-Strukturen und intelligente Unterstützung bei der Content-Gestaltung. Für Unternehmen bedeutet das: Sie können 2026 nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern sie aktiv gestalten – mit Lösungen, die Orientierung, Stabilität und Flexibilität vereinen.