CampusMed-Lernmedien: Gebündeltes Medizinwissen
Berlin, Juni 2009 - Die angespannte Kostensituation im Gesundheitswesen zwingt Kliniken und Pflegeeinrichtungen, ihre Weiterbildungsmaßnahmen zu bündeln, sie organisatorisch in den Klinikalltag zu integrieren und damit Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. digital spirit hat den Trend frühzeitig erkannt. Andreas von Oertzen, Geschäftsführer von digital spirit, erklärt CHECK.point eLearning, wie der Berliner eLearning-Spezialist mit CampusMed ein komplett neues Geschäftsfeld aufbaute.
Welche strategische Bedeutung haben die Angebote von CampusMed für digital spirit?
Andreas von Oertzen: CampusMed hat ohne Frage eine hohe strategische Bedeutung. Dass der Gesundheitsmarkt große Chancen bietet, hat digital spirit vor einigen Jahren erkannt. Die kontinuierlich verstärkten Business Development-Aktivitäten im Healthcare-Bereich resultierten dann in der Bündelung der Angebote unter der Marke CampusMed und dem gleichnamigen Webauftritt.
Die Investitionen haben sich gelohnt: Mit den geschaffenen CampusMed-Kursen, die einen besonderen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei hoher Qualität der Leistungen von medizinischen Einrichtungen legen, haben wir uns sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal und damit einen deutlichen Vorsprung im Markt erarbeitet.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie beim Aufbau des neuen Geschäftsfeldes?
Andreas von Oertzen: Innerhalb des gesamten Gesundheitssystems haben wir es seit einiger Zeit bekanntermaßen mit hochdynamischen Change-Prozessen zu tun. Im Rahmen dieser Prozesse ein wichtiger Player zu sein, erfordert tiefgehende Branchenkenntnisse.
Das heißt, man benötigt Kenntnisse über Entscheider, die Meinungsmacher und Verbände sowie über die spezifischen Nöte, Bedarfe und zuweilen auch über die politischen Umstände. Heute verfügen wir über dieses Kontaktnetzwerk zu Kliniken, zu Ärzten, zu Experten und arbeiten an weiteren gemeinsamen Lösungen.
Für die CampusMed-Lernmedien selbst stellte die Gewinnung anerkannter Experten mit fachlicher Kompetenz und möglichst guter Vernetzung eine Herausforderung dar. Auch unsere eigenen Mitarbeiter müssen über medizinische Fachkompetenz, noch stärker aber über mediendidaktische sowie organisatorische Kompetenz verfügen.
Häufig sind die Einrichtungen noch nicht sehr weit fortgeschritten in Bezug auf Infrastruktur und Organisation im Bereich elearning. In diesen Fällen beraten wir Kunden zu maßgeschneiderten Lösungen.
Insgesamt können wir heute sagen, dass wir den Bedarf an Lernmedien für Ärzte und Pflegekräfte klar erkannt haben und unser Angebot die aktuellen Themen sehr gut abbildet.
An wen richten Sie sich mit dem Portal CampusMed?
Andreas von Oertzen: Das eLearning-Angebot von CampusMed ist speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse des Personals in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Pharma- und Medizintechnikunternehmen. Daneben haben wir Angebote für Ärzte in eigenen Praxen, die wir insbesondere über enge Partnerschaften mit ärztlichen Berufsverbänden erreichen.
Auch die Kostenträger haben ein Interesse an hochwertiger Patienteninformation. Letztendlich richten wir uns also an alle Player im Gesundheitswesen.
Welche Themen sind besonders gefragt?
Andreas von Oertzen: Sehr gute Resonanz haben wir zu Kursen, die systematisch die theoretischen Grundlagen zu praktischen Prozeduren schulen und die eine breite Zielgruppe in der Pflege und Ärzteschaft ansprechen. Aber auch breiter angelegte Themen wie "MRSA/Hygiene" und "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" (Erste Hilfe) werden positiv aufgenommen.
Großen Anklang findet auch der Online-Kurs "Ärzte in kritischen Kommunikationssituationen". Der Kurs unterstützt Ärzte darin, ihre Kommunikationsfähigkeit gegenüber Patienten maßgeblich zu verbessern und ihre Teamleistung durch professionelle Kommunikation mit den Mitarbeitern und Kollegen zu steigern.
Überwiegt der Anteil an "Off the shelf"-Produkten oder produziert digital spirit in erster Linie kundenspezifische Lösungen?
Andreas von Oertzen: Meist ist es eine Mischung von beidem mit einem Schwerpunkt auf der Produktkomponente. Selbstverständlich ist die Nachfrage nach "Off the shelf"-Produkten groß, denn man kann sofort sehen, was man bekommt. Zudem sind die Kurse kostengünstiger zu haben als Individual-Produktionen.
Besonders attraktiv ist es, wenn sich kundenspezifische Inhalte unkompliziert in hochwertige existierende Inhalte einarbeiten lassen. Unsere vorhandenen Module, darunter die Kurse zu "Durchführung medizinischer Tätigkeiten", "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" und "Krankenhaushygiene" oder auch die Videos zu "Leben mit Diabetes" decken die nachgefragten Inhalte bereits zum überwiegenden Teil ab.
Da viele Einrichtungen darüber hinaus individuelle Gegebenheiten aufweisen, werden sie problemlos an kundenspezifische Vorschriften und "Look & Feel" angepasst oder erweitert. Im Anschluss werden sie in die Infrastruktur der Kliniken integriert. Auch Wünsche des Kunden, die sich erst im Projektverlauf ergeben, lassen sich unkompliziert realisieren. Das ist der Vorteil der Flexibilität von eLearning und CampusMed.
Wie wird in Zukunft die Weiterbildung für Ärzte und medizinisches Personal aussehen?
Andreas von Oertzen: ELearning wird im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren flächendeckend zur Anwendung kommen. Alle Zeichen weisen in diese Richtung. Personal, Infrastruktur und Organisation werden aufgebaut. eLearning wird sich aber immer in Blended-Learning-Konzepte integrieren und helfen, Praxis- und Präsenzanteile effektiver zu gestalten.
Zurzeit haben wir die Situation, dass es in den Kliniken häufig noch vergleichsweise wenige Berührungspunkte zwischen den einzelnen Fachabteilungen gibt. Ich schätze, dieses wird sich vehement verändern und als Folge daraus wird es viel mehr teamübergreifende und interdisziplinäre Trainings geben.
Um die Arbeitszeit wirtschaftlich effizient zu nutzen, wird das Personal vor allem Leerzeiten zur Weiterbildung nutzen. Diesem Bedarf kommen modular aufgebaute und relativ kurze Lerneinheiten entgegen. Zeitliche und örtliche Flexibilität bei der Weiterbildung wird im Gesundheitsbereich wichtiger denn je werden.
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