TÜV Rheinland ist mit Compliance-Portfolio breit aufgestellt
Berlin/München, April 2012 - (von Prem Lata Gupta) Auch der TÜV Rheinland zeigt beim Thema Compliance Flagge. Interessierte Unternehmen, die sich selbst unter die Lupe nehmen wollen, können den kurzen Online-Check nutzen. Oder gleich ein aufwändiges Self Assessment durchführen. Doch die Experten vom TÜV Rheinland bieten als Dienstleistung auch die Zertifizierung von Compliance Management Systemen an. Antje Golbach ist für das Marketing zuständig: Sie beschreibt das Portfolio und was der Kunde beispielsweise von einem Online-Assessment hat.
Seit wann betätigt sich der TÜV Rheinland als Dienstleister zum Thema Compliance?
Antje Golbach: Seit gut zwei Jahren befasst sich TÜV Rheinland mit dem Thema Compliance. Wir haben während dieser Zeit einen Standard für Compliance Management Systeme und verschiedene Assessments entwickelt.
Musste dafür bei Ihnen nicht auch erst einmal Expertise aufgebaut werden? Wie viele Fachleute bei Ihnen befassen sich mit diesem speziellen Gebiet?
Antje Golbach: Insgesamt sind fünf Mitarbeiter vom TÜV Rheinland in dieses Thema involviert. Diese befassen sich unter anderem mit dem Audititeren von Unternehmen, die sich nach dem TÜV Rheinland Compliance Standard zertifizieren lassen wollen. Und sie betreuen die Assessments beziehungsweise werten diese aus. Die Expertise war zum Teil vorhanden und es wurde auch ein externer Compliance-Spezialist mit juristischem Hintergrund involviert.
In welchem Umfang wird Ihr Angebot von Unternehmen genutzt? Was wird denn am häufigsten nachgefragt?
Antje Golbach: Die Nachfrage nach Online-Assessments und einem Compliance-Management-System hält sich die Waage. Derzeit laufen etwa zehn Zertifizierungsverfahren und zehn Assessments. Die Interessenten stammen dabei aus unterschiedlichsten Branchen. Hauptsächlich sind es aber mittelständisch geprägte Unternehmen.
Wie umfangreich ist der Online-Check im Vergleich zum Online-Assessment? Was wird beim Online-Assessment abgefragt?
Antje Golbach: Der Online-Check gibt einen Einblick in die Vielfalt des Themas und umfasst insgesamt 15 Fragen. Die Fragen und Antworten sind den umfangreichen Self Assessments entnommen. Diese können - abhängig von den ausgewählten Frageblöcken - über 450 Fragen beinhalten. Diese umfassende Version deckt 16 Themen ab: Dazu gehören Themen wie Datenschutz, Compliance-Organisation und -prozesse, aber auch Korruptionsbekämpfung und arbeitsrechtlichen Compliance. Die Fragen können Unternehmen selbständig online beantworten. Oder sie können das Assessment auch durch einen TÜV-Rheinland-Experten durchführen lassen.
Was kostet der Check und was kostet das Assessment?
Antje Golbach: Der Check ist als kleines Teaser-Paket gedacht. Er ist kostenfrei und anonym, also für Interessenten, die erst einmal die Fühler ausstrecken wollen. Von den Assessments gibt es verschiedene Versionen mit unterschiedlichem Modulumfang. Wer nur ein Modul nutzen möchte, zahlt 1.500 Euro. Entscheidet sich ein Unternehmen für verschiedene Pakete, erhält es ein individuelles Angebot.
Was bekommt der Kunde denn als Gegenleistung?
Antje Golbach: Die Unternehmen erhalten nach der Durchführung eine umfassende Auswertung mit fundierten Hinweisen und Empfehlungen. Die Auswertung orientiert sich dabei an der aktuellen Rechtslage und der "Best Practice". Mittelständische Unternehmen haben auf diese Weise die Möglichkeit, ihre Compliance-Strukturen gezielt an bestimmten Stellen oder auch ganzheitlich zu analysieren, zu optimieren und ein wirksames Compliance Management System aufzubauen.
Korrelieren die Ergebnisse der selbst durchgeführten Assessments mit einem weiteren, dann verstärkten Kontakt zum TÜV Rheinland? Also: Melden sich Unternehmen, die dabei mäßig abschneiden bei Ihnen, outen sich und erklären freimütig, sie hätten Nachhol- oder Handlungsbedarf?
Antje Golbach: Die Self Assessments sind so angelegt, dass Unternehmen mögliche Defizite und den daraus resultierenden Handlungsbedarf selbständig identifizieren können. Die Antworten liefern ihnen dann wichtige Informationen und Best Practices, um ihre Compliance-Strukturen zu optimieren und ein Compliance Management System aufzubauen.
Sie bieten auch eine Ausbildung zum Compliance Officer: Wie funktioniert das? Hat die Ausbildung auch eLearning-Anteile oder läuft alles über Präsenzveranstaltungen?
Antje Golbach: Der Kurs Compliance Officer dauert fünf Tage und findet ausschließlich in Präsenzveranstaltungen statt. Da am Schluss eine Prüfung mit 45 Multiple Choice Fragen und fünf offenen Fragen zu absolvieren ist, müssen sich die Teilnehmenden zusätzlich zum Präsenzunterricht darauf vorbereiten. Je nach Vorkenntnissen variiert hier der Aufwand bei den Teilnehmenden.
Wie kommunizieren Sie Ihr Angebot überhaupt: Welche Branchen werden bisher am besten erreicht?
Antje Golbach: Das Angebot wird über verschiedene Kanäle kommuniziert. TÜV Rheinland engagiert sich zum Teil auf Veranstaltungen und Messen, die sich mit dem Compliance befassen, dort halten unsere Fachleute immer wieder Vorträge zu dem Thema. Im Rahmen von Direktmarketingaktionen (Telefon und Briefaktionen) wurden Unternehmen über unser Compliance-Portfolio und den Kundenmehrwert informiert. Flankiert werden diese Aktionen in der Regel durch Pressearbeit und eine umfangreiche Internetseite. Die interessierten Unternehmen und Kunden stammen aus unterschiedlichsten Branchen, da das Thema Compliance branchenübergreifend relevant ist. Die Klientel reicht dabei von Industrieunternehmen, Handel bis hin zu Dienstleistern und sozialen Einrichtungen.
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