Zukunftsideen

20 Jahre: Aussteller orakeln zur LEARNTEC 2032

Karlsruhe/Berlin, Februar 2012 - Anlässlich des 20. Jubiläums der LEARNTEC orakelten Sünne Eichler und Prof. Peter Henning als Kongressleitungsteam über die Bildungstrends 2012. Begriffe wie Mobile Learning, Social Media Learning und Game Based Learning waren dabei stehende Größen. Darüber hinaus sprach Prof. Henning eine zu erwartende "Evolution der Bildungssysteme" an, Cloud Learning, sowie die Themen Nachhaltigkeit und Medienkonvergenz. CHECK.point eLearning bat einige Aussteller, ihre Vision nicht nur bis ins Jahr 2012 sondern 20 Jahre in die Zukunft zu projezieren. Wie könnte eine LEARNTEC 2032 aussehen?




"In 20 Jahren wird es eine virtuelle LEARNTEC geben," mutmaßt Susanne Ziegler von SoftDecc. "Virtuelle Stände werden individuell gestaltet sein. Der Kongress findet in einem separaten 'Fenster' statt, das die Teilnehmer per Zugangscode betreten. Akustische Signale kündigen die Ankunft von Interessierten an und der Austausch kann punktgenau stattfinden. Das Ganze dauert einen Tag, denn wir können von einer weiteren Beschleunigung ausgehen."


Als Riesen-Social-Event stellt sich Hajo Noll von Canudo die LEARNTEC in 20 Jahren vor. "Es wird keine Prospektständer mehr geben," ist sich Noll sicher. "Anonyme Informationen werden viel stärker personalisiert sein. Auf der Messe werden wir unsere Zeit mit Freizeitaktivitäten verbringen wie etwa einer Schnitzeljagd oder beim Golfen. Denn es wird darum gehen sich besser kennenzulernen; die Inhalte werden daran anschließen. Die LEARNTEC wird eine große Spinner-Social-Suite werden."


Auf eine Mars-Invasion stellt sich Johannes Schneider von Webducation bereits jetzt schon einmal ein. "In 20 Jahren wird die Erde vom Mars aus regiert - geplant war's eigentlich umgekehrt... So haben wir die Marsianer angelockt, die den Spieß dann umgedreht haben. Die Marsianer-Zensur lässt nur noch kompatible eLearning-Inhalte zu, Konrad und Wilma, die heutigen Lernprogramm-Leitfiguren, sitzen im virtuellen Gefängnis und Webduaction gilt als letzte Widerstandsgruppe..."


In irdischen Wolken sieht Uwe Kohnle, Geschäftsführer von lernmodule.net, die LEARNTEC-Messe 2032. "Es gibt keine fixen Messetermine mehr, sondern die Anbieter rufen eine Messe in der Cloud aus, sobald etwas Neues auf den Markt kommt," sinniert Kohnle. "Daneben gibt es eine Dauermesse als Social Event, wo man sich real trifft. In Sachen Neuheiten lassen sich sowohl die Unternehmen als auch die Kundschaft von ihren Avataren vertreten."


Enrico Korb von der MasterSolution AG hofft darauf, dass sich auch in 20 Jahren die Menschen noch treffen und vor allem "vernünftig kommunizieren". Dabei wird die Frage "wie transportiere ich Informationen" seines Erachtens deutlich zurücktreten zugunsten wertvollerer Gespräche, die Standpunkte vermitteln. "Gleichzeitig wird die Substituierbarkeit der Produkte wachsen. Und: je virtueller die Welt wird, um so wesentlicher wird Vertrauen. Die Frage: Wem vertraue ich mein Anliegen an."



"Es gibt keine Messe mehr. Es gibt kein 'Lernen' mehr. Es gibt die heute geläufigen Unterscheidungen nicht mehr." erwartet Omar Lahyani von Comartis. "Ein normaler Arbeitstag wird aus Aufgaben bestehen, zu deren Lösung man sich Tools sucht und dabei das nötige KnowHow erwirbt. Die LEARNTEC könnte dann als Event durch das Land ziehen - immer wieder in eine andere Stadt - und die Teilnehmer würden dauerhaft in Kontakt bleiben."



Avatare im Hologramm, die auf Standpartys tanzen, sieht Dr. Werner Kohn von der VIWIS GmbH vor sich, wenn er sich in die Zukunft versetzt. "Wir brauchen keine Standbauer für die Messe mehr," frohlockt er in einer virtuellen Zukunft und spinnt den Faden weiter: "Vielleicht haben wir dann aber auch schon einen digitalen Nürnberger Trichter oder Lernmodule für den Schlaf..."


Heinz Gerber von Global Teach möchte in 20 Jahren am Strand sitzen, mit einem 3D-Gerät auf den Knien und sich damit über die LEARNTEC bewegen. "Die Termine sind gemacht, ebenso bekomme ich die Produkte gemacht, ich miete was ich brauche, so lange wie nötig. Kein Laufwerk 'C' mehr - das Wissen steht im Netz und wird geteilt, denn teilen sichert den Frieden. Den Euro gibt's nicht mehr, bezahlt wird mit Creditpoints. Und das Wissen ist Teil des Netzes und nicht umgekehrt."

Den Flughafen Baden-Baden zu einem internationalen Airport ausgebaut erträumt sich Jörg Geulen von der TTS GmbH, "mit einem direkten U-Bahn-Anschluss zur Messe. Die Stadt Karlsruhe hat sich in 20 Jahren so weit ausgedehnt, dass die Messe wieder im Zentrum der Stadt liegt. - Was das Thema eLearning anbelangt, so sprechen wir dann über Commodity - ein Allerweltsprodukt. Alle Internet-Verbindungen sind so stabil, dass sich jede physische Präsenz problemlos virtuell ergänzen lässt."


Patricia Beauvery von CBTL bringt ihre Zukunftsvision auf einen knappen Nenner: "Die LEARNTEC war tot, lang lebe die LEARNTEC!"