Podcasting zur Weiterbildung – wo stehen wir?
Walldorf, Juni 2020 - Podcasts werden immer populärer. Seit Beginn der abonnierbaren Audiofiles 2018 senden Christoph Haffner und Thomas Jenewein mit dem Education Newscast Wissenswertes rund um Lernen, Weiterbildung & digitales Lernen. Beispiele sind Updates von der LEARNTEC, Dialoge mit Forschern oder Praktikern oder Einsichten aus der Digitalwirschaft von SAP. Die beiden haben schon vor gut zwölf Jahren SAP intern Podcasting als mobilen Wissenstransfer eingeführt und glauben, daß Podcasting eine ideale Ergänzung im Formatmix sind: bequem zu konsumieren – auch in Randzeiten wie auf den Weg zur Arbeit oder beim Sport. Dieser Podcast kann abonniert werden: SAP Education Newscast: Spotify / ApplePodcasts / openSAP / Google. Thomas Jenewein beantwortet Fragen zur aktuell 3ten Welle des Podcasting.
Welche Rolle spielt Podcasting heute?
Thomas Jenewein: Laut der Podcasingumfrage kennen 70% der deutschen den Begriff (Trendmedium Podcast Study) – Tendenz zunehmend. Im deutschen Sprachraum gibt es derzeit viele Podcasts als Zweitverwertung aus dem Radio. Jedoch gibt es immer mehr unabhängige Podcaster sowie Firmen die Podcasts intern oder extern nutzen.
Ich persönlich schätze die Möglichkeit der Personalisierung und der Möglichkeit mich in Randzeiten up-to Date zu halten.
Welche Themen dominieren dabei?
Thomas Jenewein: Nachrichten (zB. Garbor Steingarts Morgenbriefing), Unterhaltung (z.B. Fest & Flauschig) – jedoch auch Wissen & Bildung. In einer Zeit in der Informieren und Lernen verschwimmen würde ich sagen dass sehr viele Menschen Podcasts zur Weiterbildung nutzen, sei es zu privaten Themen wie Gesundheit oder Sport – oder zu beruflichen Themen wie Technik.
Laut einer Studie des Bitkom aus dem Jahr 2019 hört jeder vierte Bundesbürger (26%) Podcasts. Tendenz steigend. Welchen Anteil nimmt dabei der Lernsektor ein?
Thomas Jenewein: Lernen und das Erweitern des eigenen Horizonts sind wichtig für viele Hörer und Hörerinnen. Daher ist es auch in den Top 3. Bisher gibt es jedoch noch wenig Firmen die dafür Podcasts anbieten – viele Podcasts sind von einzelnen Podcastern, Agenturen oder auch Zweitverwertungen aus dem Radio.
Wie professionell - im Vergleich zu Videos etc. - muss eine Podcast-Produktion sein, um ein möglichst großes Zielpublikum anzusprechen?
Thomas Jenewein: Der Aufwand für professionelle Podcasts ist nicht ganz so hoch wie für professionelles Video, jedoch es ist auch sehr wichtig, ein gutes Qualitätsniveau zu haben. Sprich man benötigt ein gutes Mikrofon sowie ein gutes Aufnahmegerät – viele nutzen hier den ZoomH6 – oder den Rode-caster.
Extern dominieren Plattformen wie itunes, zunehmend Spotify und viele nutzen einen eigenen Podcast Blog auf Wordpress mit dem Podlove Plugin. Einfacher tut man sich wenn man alles über einen Hosting Service macht, wie ihn z.B. die Berliner Firma Podigee anbietet.
Orientiert sich die Zielgruppe anhand der Themen oder durch die Plattformen, auf denen sie veröffentlicht werden?
Thomas Jenewein: Es gibt meiner Erfahung nach verschiedene Arten von Konsumenten. Manche abonnieren einzelne Podcasts und hören jede Episode – andere hören eher je nach Bedarf nach bestimmten Themen.
Wie fließend ist der Übergang zwischen Podcast und Lerninhalt heute?
Thomas Jenewein: Die Formate entwickeln sich weiter, über einfache Interviewpodcasts hinaus. Wir haben bei uns zum Beispiel auch Formate probiert wie Evergreens zu Blended Learning oder Social Learning. Oder Panel Diskussionen auf Events – womit die Hörer dann eine Zusammenfassung hören können.
Gegenseitige Interviews, spontane Gespräche ohne jegliche Vorbereitung, Monologe sind weitere Formate. Podcasts können Teil eines lebendigen Blended Learning-Mix sein – jedoch auch einfach alleine stehen mit einem Blog, Hörertreffen und einer eigenen Community.
Also – am besten einfach ausprobieren und reinhören.
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