Wie Reverse Mentoring die Digitalisierung unterstützt
Stuttgart, Juli 2020 - Die Ansprüche an Führungskräfte waren schon immer hoch. Mittlerweile sind sie aber auch noch deutlich komplexer geworden. Durch die Digitalisierung entstehen immer wieder neue Trends, Werte wandeln sich, neue Tools müssen erlernt und beherrscht werden. Alles wird schnelllebiger – agiles Handeln ist gefragt.
Das Problem: "Lernen von der Stange" funktioniert nicht mehr
Klassische Lernelemente passen kaum in den Alltag einer Führungskraft: Der Inhalt ist nicht individuell genug, der Termin passt nicht, es dauert "zu lange". Kurz: Lernen von der Stange ist out. Individuelle Lernerlebnisse müssen her!
Denn nur so lassen sich neue Perspektiven eröffnen und zusätzliche Kompetenzen aufbauen, um souverän innerhalb der Digitalisierung agieren zu können.
Die Lösung: Reverse Mentoring
Das Herzstück der Reverse Mentoring sind die Treffen zwischen Mentor (junger, digital affiner Mitarbeiter) und Mentee (erfahrene Führungskraft). Meist finden ca. sechs Treffen innerhalb des Konzeptes statt – verteilt über drei bis sechs Monate.
Die Themen richten sich nach den individuellen Fragen und Erfahrungen des Mentees. Typische Themenfelder sind:
- Kollaborations- und Kommunikations-Tools
- Ressourcen und Quellen im Netz
- Künstliche Intelligenz
- Big Data
- Agile Organisationen
- Aufbau einer digitalen Reputation
- digitale Vernetzung
- Digital Business Leadership
- Fehlerkultur
Von Termin zu Termin werden die Themen festgelegt und so manches Mal auch spontan angepasst.
Vorteile für Mentor, Mentee und das Unternehmen
Es geht beim Reverse Mentoring um Austausch von Wissen, Erfahrungen und Sichtweisen. Auch das konkrete Ausprobieren und Einsetzen von Tools ist wichtig. So entwickelt sich meist im Laufe der Zusammenarbeit eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Der Mentor profitiert von den Erfahrungen der Führungskraft und der Mentee lernt neue Tools, Trends und Sichtweisen kennen. So sammeln beide im Laufe der Zeit ihre persönlichen Erfolgserlebnisse.
Das Unternehmen hat neben dem Wissens- und Kompetenzaufbau noch weitere Vorteile:
- Der bereichsübergreifende Austausch wird gestärkt.
- Junge Talente werden gefördert.
- Die Vernetzung zwischen Experten, Erfahrungen und Generationen wird belebt.
So wird das Konzept zum Erfolg!
Die Erfahrung bei der Etablierung von Reverse Mentoring als Baustein zur Digitalisierung zeigt, dass sich mehrere Elemente bewährt haben:
- Promotion durch die Geschäftsführung, um den Zusammenhang zur Unternehmensstrategie herzustellen
- Aufbau eines Mentoren-Teams
- Ausstattung des Mentoren-Teams: Briefings, Materialien, Community und Coach
- passgenaues Matching zwischen Mentoren und Mentees
- Sammeln, Teilen und Kommunikation von internen Good Practices
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