Freie Bildungsmaterialien

Online-Portal für Hochschullehrende des Landes Niedersachsen

TIBHannover, Oktober 2019 – Ob einzelne Visualisierungen, Videos, Podcasts, Skripte, Kursmaterialien oder komplette Kurse – sogenannte Open Educational Resources (OER) können ganz unterschiedlicher Natur sein, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Um eine Infrastruktur für die nachhaltige Bereitstellung von OER im Hochschulbereich in Niedersachsen aufzubauen, hat das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Rahmen des Masterplans Digitalisierung der Landesregierung das Projekt "OER-Portal Niedersachsen" initialisiert.

Mit einem Kick-off-Treffen der beteiligten Projektpartnerinnen und -partner an der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften in Hannover ist jetzt der offizielle Startschuss für das Projekt gefallen. Als Vertreter des MWK waren Dr. Philipp Schaumann und Dr. Stefan Niermann dabei, die Eindrücke von der Veranstaltung mit ins Ministerium nahmen.

Bildungsmaterialien nachhaltig verfüg- und durchsuchbar machen
Das Ziel des Projektes, das von der TIB geleitet wird, ist es, eine nachhaltige Infrastruktur für freie Bildungsmaterialien zur Unterstützung von Hochschullehrenden aufzubauen. "Neben der Entwicklung eines OER-Portals für Niedersachsen auf der Basis der Open-Source-Software edu-sharing wollen wir die Vernetzung mehrerer Portale zur Suche in verteilten Instanzen ermöglichen. Auf diese Weise können über das OER-Portal auch Lernmanagementsysteme wie Stud.IP oder Moodle, Videoplattformen wie das TIB AV-Portal und Präsentationsplattformen wie SlideWiki angebunden werden", fasst Margret Plank, Leiterin des Labs Nicht-Textuelle Materialien an der TIB und Projektkoordinatorin des OER-Portals die Ziele zusammen.

Um das Projekt "OER-Portal Niedersachsen" zu stemmen, sind neben der TIB fünf weitere Partnerinnen und -partner beteiligt: der ELAN e. V. (E-Learning Academic Network Niedersachsen), das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V., die Universität Osnabrück, die Hochschule Emden-Leer und der Verein Stud.IP. Über die Laufzeit von vier Jahren wird das Projekt vom MWK mit einer Summe in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro aus dem "Sondervermögen zur Finanzierung des Ausbaus von Gigabitnetzen und der Beschleunigung von Digitalisierungsmaßnahmen" gefördert.

Erste Schritte: Meilensteine und Aufgabenpakete
Bei ihrem Kick-off-Treffen planten die Projektpartnerinnen und -partner gemeinsam die nächsten Schritte. "Zunächst stehen der Aufbau und der Betrieb der Plattform sowie die Evaluierung im Kontext von Hochschulen in Niedersachsen im Fokus. Im Zuge dessen werden beispielsweise Nutzungsszenarien entworfen und sogenannte Personas modelliert, um die Anforderungen verschiedener Nutzergruppen für das Portal zu identifizieren", beschrieb Projektleiterin Noreen Krause von der TIB die ersten Schritte für das geplante OER-Portal. Die weiteren Arbeitspakete umfassen unter anderem die Bereiche Qualitätssicherung, Metadaten, Rechtssicherheit, Community Building sowie die didaktische Unterstützung für Autorinnen und Autoren von OER.

Förderung von Bildungsmaterialien für das neue OER-Portal
Während für das gestartete Projekt "OER-Portal Niedersachsen" Aufbau und Betrieb der Infrastruktur sowie Maßnahmen der Unterstützung für Autorinnen und Autoren im Mittelpunkt stehen, wird es in einer zweiten Säule darum gehen, die Erstellung von neuen, hochwertigen Inhalten zu fördern, die anschließend im Portal bereitgestellt und nachgenutzt werden können. Hierfür wird das MWK voraussichtlich ab 2020 eine Fördersumme in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro in einem wettbewerblichen Verfahren für niedersächsische Hochschullehrende zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen Lernmaterialien, die im Rahmen der MWK-Förderlinien "Innovation plus" und "Qualität Plus" entstehen, ebenfalls in das neuen OER-Portal einfließen.