Uni Kassel wird mobil: iPads für die Studierenden
Kassel, Oktober 2010 - Die mobile Hochschule wird ab dem kommenden Wintersemester an der Universität Kassel zur Wirklichkeit. Gemeinsam mit den Unternehmen Apple, Cisco Systems und Telekom hat die Hochschule ein bundesweit einmaliges Projekt gestartet, um neue Formen des Lehrens und Lernens zu entwickeln und zu erproben, erläuterte Unipräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep. Insgesamt wird die Universität Kassel für das Projekt über 500.000 Euro ausgeben.
Für die Studierenden an der Uni Kassel wird es künftig möglich sein, überall auf dem Campus E-Books abzurufen, in einer laufenden Vorlesung Kurzaufgaben des Professors zu lösen oder während der Veranstaltung durch elektronische Umfragen Rückmeldungen zu geben. Sie werden die Chance bekommen, sich beim Lernen in Kleingruppen an jedem Ort der Universität zu vernetzen, Ergebnisse auszutauschen oder zu ergänzen.
"Dieses Projekt bestätigt erneut, dass die Universität Kassel eine moderne Hochschule ist, die neueste Technologie zur Umsetzung didaktischer Konzepte nutzt", sagte der Vizepräsident und CIO der Hochschule, Prof. Dr. Alexander Roßnagel. Überall auf dem Campus wird es in Kassel künftig möglich sein, nach Literatur zu suchen, Datenbanken abzurufen, sich versäumte oder gerade übertragene Vorlesungen anzuschauen, sich zu den Räumen von Lehrveranstaltungen führen zu lassen oder einfach befreundete Studierende zu finden.
"Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Projekt äußerst positiv auf den Universitätsstandort Kassel auswirken wird", sagte Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann. "Durch die stadtweite Verfügbarkeit von Internetdiensten für die Studierenden übernimmt die Universität Kassel bundesweit die Vorreiterrolle auf diesem Gebiet und ist bestens gerüstet für die Herausforderungen des Informationszeitalters."
Möglich wird das Projekt vor allem durch die neue Geräteklasse der Tablet-Computer wie dem iPad von Apple oder dem Cius aus dem Hause Cisco. Leicht, lautlos und jederzeit einsatzbereit sind die Tablets geeignet, auch den stundenlangen mobilen Einsatz zu verkraften. Damit die Studierenden die Geräte flächendeckend nutzen können, wird die Universität Kassel in den nächsten Jahren für über 300.000 Euro das bestehende WLAN-Netz auf dem Campus ausbauen.
Insgesamt 480 so genannte Access Points werden von Cisco Systems erneuert. Zudem hat die Telekom das UMTS-Netz in Kassel so ausgebaut, dass eine vollständige Netzabdeckung im gesamten Stadtgebiet existiert. Damit können die Studierenden die elektronischen Lehrangebote und Serviceleistungen der Uni in ganz Kassel schnell und einfach nutzen.
"Mit Projekten wie der mobilen Hochschule an der Universität Kassel fördern wir als Partner die Vernetzung von Bildungseinrichtungen und schaffen so die Voraussetzungen für eine moderne drahtlose Hochschul-Infrastruktur", sagte Thomas Mierschke, Managing Director Öffentliche Hand, Cisco Deutschland. Als Start-Up der Stanford University vor mehr als 25 Jahren gegründet, setzt das Unternehmen Cisco Systems auch heute in besonderem Maße auf zukunftsweisende Lehr- und Lernumgebungen.
Zahlreiche erfolgreiche Projekte zwischen Cisco und der Universität Kassel bestätigen die Notwendigkeit technologischer Fortschritte am Campus. Studenten sowie Lehrende der hessischen Universität profitieren von der hochmodernen IT-Infrastruktur.
Professorinnen und Professoren der Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik sowie Wirtschaftswissenschaften werden spezielle Anwendungen für die Lehre programmieren. Die Inhalte werden plattformunabhängig konzipiert und sind von allen mobilen Endgeräten aus nutzbar. Die Anwendungen sollen von studentischen Lerngruppen angewandt und erprobt werden, die von der Universität mit Tablet-Computern oder Notebooks ausgerüstet werden. Hersteller beraten die Hochschule bei der Erstellung der Inhalte sowie bei der Übertragung von Inhalten und Anwendungen in ein für alle Endgeräte nutzbares Format.
In der ersten Projektphase wird die Kasseler Hochschule 250 iPads beschaffen und an die Studierenden ausleihen. Dafür stehen 125.000 Euro zur Verfügung. Zur Ausleihe bereit stehen darüber hinaus 50 Notebooks aus dem Gerätepool des IT-Servicezentrums der Hochschule. Für die Studierenden ist die Ausleihe kostenlos. Sie müssen lediglich die Kosten einer UMTS-Flatrate tragen.
Für die Universität Kassel ist die mobile Hochschule ein langfristiges Projekt. Geplant ist, die Zahl der für die Ausleihe zur Verfügung stehenden Geräte ab dem Wintersemester 2011/12 nochmals zu erhöhen. Es wird erwartet, dass sich spätestens ab dem Wintersemester 2012/13 der Tablet-Computer so weit am Markt durchgesetzt hat, dass die Studierenden dann weitgehend über eigene Endgeräte verfügen. Die vorhandenen Geräte könnten dann für den sozialen Ausgleich verwendet werden.
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