Digitales Lernprogramm über die Yupi’k-Eskimos
Dundee, April 2019 - Das 3DVisLab der Universität Dundee reist um die Welt und erweckt Geschichte mit 3D-Scans zum Leben. So geht wertvolles Wissen nicht verloren, wie das Beispiel der Yupi’k-Eskimos in Alaska zeigt. Zu den faszinierendsten Ausgrabungsobjekten gehören die Nunalleq-Masken.
Das Projektspektrum der interdisziplinären Gruppe praxisorientierter Forscher von 3DVisLab der Universität Dundee in Schottland reicht von der Unterwasservisualisierung von Schiffswracks bis hin zur Luftaufklärung und archäologischen Ausgrabungen. Die bei diesen Projekten gesammelten Daten sind im Umfang sehr unterschiedlich, denn es werden sowohl einzelne Fundorte und Ausgrabungsgegenstände als auch komplette Landschaften eingescannt. Deshalb sind zuverlässige und flexible Arbeitsmethoden unerlässlich.
Schon seit einigen Jahren arbeitet das Team mit dem Artec-Scanner Spider. Das erste Gerät teilten sich die Forscher mit dem Zentrum für Anatomie und Personenidentifizierung (CAHID), das ebenfalls an der Universität Dundee beheimatet ist. Doch es dauerte nicht lange, und der Scanner erlangte für die historisch-archäologische Arbeit von 3DVisLab eine so wesentliche Bedeutung, dass 2018 ein eigener Artec Space Spider angeschafft wurde.
Die Forschergruppe wandte sich an den Lieferanten der Universität, Patrick Thorn & Co., Artecs Gold Partner in Großbritannien. Patrick Thorn reiste daraufhin persönlich für einige Tage in den hohen Norden nach Dundee, um den Scanner zu überbringen und eine Eins-zu-eins-Schulung durchzuführen, die für das Team Gold wert war.
Dr. Alice Watterson, Archäologin und Forschungsassistentin bei 3DVisLab, sagt: "Patricks Schulung war enorm hilfreich. Ich hatte schon etwa ein Jahr mit dem Scanner gearbeitet, weil wir uns mit dem CAHID ein Gerät teilten. Deshalb kannte ich die Abläufe ganz gut. Aber diese Extraschulung war so ausführlich, dass ich meine Kenntnisse noch einmal gründlich vertiefen konnte."
Seit seiner Ankunft bei 3DVisLab führt der Artec Space Spider das Leben eines Jetsetters: Einen Sommer verbrachte er beispielsweise an einer archäologischen Ausgrabungsstätte in der Tundra Alaskas. Dort arbeiteten die Forscher von 3DVisLab in den vergangenen beiden Jahren am "Nunalleq Archaeology Project", das in der Nähe des von den Ureinwohnern Alaskas gegründeten Dorfs Quinhagak durchgeführt wurde. Ihr Ziel war es, ein digitales Lernprogramm zu entwickeln, das den Kindern vor Ort etwas über die Ausgrabungen und die Geschichte ihres Volkes – den Yupi’k – vermitteln sollte.
Bereits seit 2009 führen die Archäologen der Universität Aberdeen fast jeden Sommer Grabungen bei Quinhagak durch, um die Überreste eines großen, aus dem 15. oder einem noch früheren Jahrhundert stammenden Grassodenhauses zu untersuchen. Unterstützt werden die von Dr. Rick Knecht und Dr. Charlotta Hillerdal geleiteten Ausgrabungen durch die dorfeigene gemeinnützige Organisation Quinhagak Heritage Inc. Sie entdeckten eine einzigartige Sammlung von mehr als 60.000 Alltagsgegenständen der Yupi’k-Eskimos: Jagdutensilien, Messer aus Schiefer, geschnitzte Puppen und Figuren, Schalen aus Biegeholz, hölzerne Tanzmasken und Graskörbe, um nur einige von ihnen zu nennen.
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