AMREF: eLearning für Krankenschwestern in Kenia
München, April 2013 - Die African Medical and Research Foundation (AMREF) ist eine Nichtregierungsorganisation, die das Ziel verfolgt, einen flächendeckenden Basisgesundheitsdienst in Ostafrika mit einheimischen Fachkräften zu ermöglichen. AMREF Deutschland e.V.  unterstützt dabei u.a. die Virtual Nurses School, die das Ziel verfolgt, Gesundheitshelfern in Kenia verbesserten Zugang zu qualitativ hochwertiger Ausbildung zu erleichtern. Bis zum Jahr 2015 will AMREF 22.000 Krankenschwestern das "upgrade" ihrer Ausbildung durch eLearning ermöglichen.
Afrika ist die Heimat von 11 Prozent der Weltbevölkerung. Jeder 10. Mensch auf unserer Welt ist Afrikaner. Aber 24 Prozent aller weltweit berichteten Krankheitsfälle tritt in Afrika auf. Jede 4. weltweit auftretende Erkrankung erleidet ein Afrikaner. Aber nur zwei Prozent der Ausgaben, die weltweit für Gesundheit ausgegeben werden, entfallen auf Afrika. Pro Jahr werden dort pro Kopf nur vier Euro für Gesundheit aufgewandt.
Qualifiziertes Personal ist nur in geringstem Ausmaß vorhanden. Nur drei Prozent aller Gesundheitshelfer (Ärzte, Krankenschwestern, -pfleger, Hebammen) weltweit arbeiten in Afrika. Beispiel Kenia: Auf 40 Millionen Einwohner kommen 29.000 Gesundheitshelfer, d.h. für mehr als 100.000 Einwohner gibt es weniger als 20 medizinisch geschulte Versorgungskräfte (zum Vergleich: in den Industrieländern sind es weit mehr als 100 auf 100.000 Einwohner). Gleichzeitig müssen diese 29.000 Gesundheitshelfer aber mehr als 90% der gesamten medizinischen Versorgung übernehmen.
Eine der Hauptursachen dafür: Es mangelt an Ausbildungsmöglichkeiten. Und diejenigen, die ausgebildet sind, verlassen immer häufiger aufgrund mangelnder Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten ihre Heimat. Der sogenannte "brain drain". Aber selbst wenn es irgendwo ausgebildetes Personal gibt, so erschweren die riesigen Entfernungen und die mangelhaften Verkehrswege, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung.
Über 80% der Bevölkerung Kenias lebt in ländlichen Gemeinden, fernab von Zugang zu medizinischer Versorgung. Auch wenn sich das Gesundheitswesen in Afrika in den letzten Jahren insgesamt verbessert hat, so haben UN und WHO erst kürzlich die Alarmglocke geläutet: wenn die MDG – Millennnium Development Goals zur Verbesserung der Lebenssituation in Afrika erreicht werden wollen, so muss die Zahl der Gesundheitshelfer dort bis zum Jahr 2015 verdoppelt werden.
AMREF hat sich dem Erreichen dieser Ziele verschrieben, und versteht Bildung und Ausbildung als Schlüssel für eine stabile und gesunde Zukunft Afrikas. Die NGO bildet seit mehr als 50 Jahren medizinisches Personal aus, wozu die am besten ausgebildeten Gesundheitshelfer in Afrika zählen.
So hat AMREF das eLearning eingeführt, die Ausbildung von Krankenschwestern durch Distanz-Lernmethoden, mittels Computer und CD-ROM. AMREF hat sich dabei die Tatsache zunutze gemacht, dass in Kenia eine über 90%ige UMTS-Abdeckung besteht.
Durch eLearning kann eine enorme Reichweite erzeugt werden, v.a. ermöglicht diese Ausbildungsmethode, dass die Lernenden in ihrer Heimat verbleiben können. Vor, während und nach ihrer Ausbildung können die Lernenden ihre erworbenen Fähigkeiten bei den Menschen in ihrer Umgebung anwenden. Und ihr Wissen an die Menschen in ihrer Heimat weitergeben.
Gemeindekrankschwestern sollen beispielsweise zu "Kenya Registered Community Health Nurses" durch eLearning weitergebildet werden. Bei erfolgreichem Abschluß der Ausbildung erhält ein staatlich anerkanntes Diplom. Die Ausbildung ist modular strukturiert, und enthält die Einzelkomponenten: Allgemeine Krankenpflege, Primärversorgung, Notfallversorgung, Hebammenausbildung, Administration und Lehrmethoden, Forschung.
Der Kurs dauert 24 Monate, beinhaltet 1.100 Stunden Lehre und 52 Wochen an praktischer klinischer Ausbildung. Da noch nicht alle ländlichen Gemeinden bereits durch das Internet erschlossen sind, werden Lehrinhalte auch per CD-ROM zugängig gemacht. Der Kurs kostet die Teilnehmer Ksh 25.000 pro Modul (ca. € 250)
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