Kulturwandel

"Mit Spaß lernt man am besten"

Michael PößneckerHildesheim, November 2013 - Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG nutzt Game-based Learning, um in Change Projekten kulturelle Interaktionen nachzubilden. Denn Game-based Learning ist hierfür besonders gut geeignet. Ein Gespräch mit Michael Pößnecker, Leiter Sales Training und Projektleiter Adventure-based Learning bei Coca-Cola über den Einsatz von Serious Games in Unternehmen.

Wo liegt für Unternehmen beim Einsatz von "Serious Games" der besondere Nutzen?

Michael Pößnecker: Serious Games oder auch Game-based Learning hilft Wissen in einer kurzen Zeit und attraktiven Form einer Vielzahl an Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Neben der Bereitstellung von Wissen kann der User dieses auch gleich in realistischen Handlungen anwenden und lernt so leichter. Gleichzeitig werden die individuellen Wissensstände der User berücksichtigt. Dadurch werden Frust - bei Überforderung - oder Langeweile - bei Unterforderung - vermieden. Unterstützt wird der Lerneffekt durch den Spaß. Mit Spaß lernt man besten.

Bei welchen Aufgabenstellungen sind Adventure-based Games besonders Erfolg versprechend?

Michael Pößnecker: In alltäglichen, realistischen Situationen kann das erlernte Wissen angewendet werden. Durch eine sofortige Erfolgskontrolle und ein Feedback kann der User erkennen, ob er richtig gehandelt hat oder nicht. Das vermittelte Wissen kann sich nachhaltiger verankern, je unbewusster der User die Wissensvermittlung empfindet. Er lernt durch aktives und passives Handeln.

Wer ist in Ihrem Haus die bevorzugte Zielgruppe für solche Serious Games?

Michael Pößnecker: Gestartet sind wir mit dieser Methode bei Verkäufern und verkaufsnahen Abteilungen. Inzwischen weiten wir Game-based Learning auch auf andere Abteilungen aus. Ein typisches Zielprofil ist nicht gegeben, da Wissen in allen Bereichen vermittelt werden kann. Es sollte lediglich der Zugang zu einem Computer gegeben sein.

Game-based Learning ist gut geeignet, kulturelle Interaktionen nachzubilden. Gemeinschaftliche Aktionen - man spielt in einem Team -, spannende und geeignete Themen sind entscheidende Parameter für eine erfolgreiche Umsetzung. Die wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Umsetzung ist, dass die Organisation - auf allen Ebenen - den Kulturwandel wirklich will und es mit einer hohen Priorität versieht. Dann können Serious Games diesen Weg begleiten und unterstützen.

In welcher Form haben Sie bei Coca-Cola diesen eLearning-Ansatz bisher eingesetzt?

Michael Pößnecker: Der Ansatz wird durch Adventure-based Learning durchgeführt. Neben Wissen kann durch nachvollziehbare Handlungen auch Verhalten geschult werden. Das Lernen wird durch begleitende Faktoren wie Spannung, Spaß und vor allem Wettbewerb unterstützt. Durch die erfolgreiche Begleitung des Verkaufs mit Adventure-based Learning planen wir diese Mechanik auch auf weitere Zielgruppen zu erweitern. Adventure-based learning steht in der Weiterbildung nicht isoliert da, sondern ist in ein Blended Learning Konzept eingebunden. Die Nachhaltigkeit wird bei uns durch Führung, Training und Coaching unterstützt.

Welche Rolle wird Serious Gaming für die Zukunft des eLearnings spielen?

Michael Pößnecker: Game-based Learning kann eine große Bandbreite unterschiedlicher Konzepte abdecken. Die Einsatzgebiete sind vielfältig und sicher noch lange nicht  ausgeschöpft. Die technische Entwicklung wird hier ebenfalls ihren Beitrag leisten. Der Trend nach individuellem Lernen bei gleichzeitiger Freiheit und Mobilität wird sich fortsetzen.
 

Michael Pößnecker hält seinen Vortrag "Serious games/Adventure-based Learning als Unterstützung eines Kulturwandels" am 4. Februar 2014 um 15.45 Uhr im Rahmen des LEARNTEC Kongresses im Messe Kongress Centrum.