In sieben Schritten zu digitalen Schulen
Berlin, Mai 2020 - Digitale Medien einsetzen, digitale Kompetenzen fördern und digitale Teilhabe für alle ermöglichen: Ein Bündnis aus Vertretern von Lehrerschaft, Bildungsinitiativen und Wirtschaft haben Bund, Länder und Kommunen zu einer gemeinsamen Offensive zur Digitalisierung der Schulen aufgerufen. Entwickelt und unterzeichnet hat das Papier "Offensive Digitale Schultransformation" ein Zusammenschluss aus 18 Organisationen, darunter der Digitalverband Bitkom.
"Die Corona-Krise hat uns wie unter einem Brennglas vor Augen geführt, wo wir bei der Digitalisierung der Schulen stehen. Den plötzlichen Wechsel ins virtuelle Klassenzimmer konnten einige Vorreiterschulen sehr gut meistern, den Großteil aber stellte das vor kaum lösbare Herausforderungen", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
"Digitale Technologien haben den Schulbetrieb nicht nur im Corona-Lockdown am Leben gehalten, sondern können darüber hinaus und ganz grundsätzlich die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen besser, effektiver und abwechslungsreicher machen. Bei der Digitalisierung der Schulen darf es nicht etwa darum gehen, das Analoge eins zu eins ins Digitale zu übertragen. Schulische Strukturen und Prozesse müssen von Grund auf neu gedacht und weiterentwickelt werden."
Um die Schulen nachhaltig digital zu transformieren, gibt das Papier "Offensive Digitale Schultransformation" sieben Handlungsempfehlungen:
- Lehren und Lernen mit digitaler Unterstützung im Schulalltag ergänzen und zukunftsbezogen aktiv gestalten
Digitale Lern- und Lehrmittel müssen unter dem Primat der Pädagogik verstärkt in den Schulen genutzt und die Möglichkeiten digitaler Unterrichtstechnologien aktiv gestaltet und gewinnbringend in den Schulalltag integriert werden. - Digitale Bildungsmittel für alle Schülerinnen und Schüler bereitstellen – digitale Spaltung überwinden
Für die Ausstattung von allen Schülerinnen und Schülern mit digitalen Lerngeräten, die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Bildungsinhalte und Zugang zum Internet sollten nachhaltige flexible Konzepte umgesetzt werden, beginnend bei der Unterstützung einmaliger Anschaffungen vor allem für Kinder aus ökonomisch benachteiligten Verhältnissen. Diese Unterstützung sollte wiederholt ermöglicht und dauerhaft finanziert werden. - Verpflichtenden Informatikunterricht ausweiten und die Nutzung von digitalen Werkzeugen in allen Fächern verbessern
Informatik sollte bundesweit verpflichtend ab Sekundarstufe I unterrichtet werden und zudem mit den übrigen MINT-Fächern gleichgestellt werden. Gleichzeitig sollten digitale Werkzeuge fächerübergreifend eingesetzt werden, wenn sie einen pädagogischen Mehrwert schaffen können. - Informatik- und Digitalkompetenzen durch verpflichtende Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften stärken
Für alle Lehrkräfte sollten eine grundständige schulform- und schulstufenspezifische Aus- und Weiterbildung sowie ein kurzfristiges Angebot mit hoher Reichweite eingerichtet werden, die es ihnen ermöglichen, Unterricht mithilfe digitaler Unterstützung zeitgemäß und zukunftsorientiert zu gestalten. - Sichere digitale Lernumgebungen etablieren und Formen der digitalen Kommunikation und Kooperation intensiver nutzen
Von Bund und Ländern bereitgestellte Online-Lernplattformen und digitale Bildungsinhalte müssen auch über die Corona-Krise hinaus flächendeckend an allen Schulen zur Verfügung stehen, um interaktiven (Fern-)Unterricht in Echtzeit sowie selbstständiges und kollaboratives Lernen zu ermöglichen. - Schulen durch flächendeckende Bereitstellung von IT-Fachpersonal, Medienberater*innen und zentralen Diensten dauerhaft unterstützen
Schulen brauchen Know-how und Manpower für die Digitalisierung. An allen Schulen müssen IT-Administratoren, Fachkräfte zur Beratung für den richtigen Einsatz digitaler Medien und Ansprechpersonen für zentrale Dienste, etwa Identity-Management-Systeme, zur Verfügung stehen. - Arbeitsmittel für Lehrkräfte bereitstellen – Engagement für digitalen Unterricht fördern
Allen Lehrkräften und Pädagoginnen und Pädagogen aller Art sollten eine ihren jeweiligen beruflichen Anforderungen entsprechende personengebundene Ausstattung zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel Notebook, Headset und Webcam inklusive der dafür erforderlichen Software.
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