Medieneinsatz als Kulturtechnik
Kaum eine Schule vereinigt unter ihrem Dach so viele unterschiedliche Schüler wie die Berufsbildende Schule (BBS) Technik 2 in Ludwigshafen am Rhein. Unter den rund 3.200 Schülern befinden sich unter anderem Schüler im Berufsvorbereitungsjahr, Auszubildende und berufserfahrene Weiterbildungsteilnehmer unterschiedlicher Altersklassen.
Auch das Themenspektrum könnte kaum breiter sein: Design und Visuelle Kommunikation werden ebenso angeboten wie Bautechnik und Event-Management. Angehende Maler und Lackierer teilen den Schulhof mit Floristen und Gastronomiefachkräften. Rund 120 Lehrkräfte sind im Einsatz, um die Schüler auf ihre unterschiedlichen Berufswege vorzubereiten.
Die Heterogenität der Schülerschaft begreift die BBS Technik 2 als Bereicherung. Kern des schulischen Qualitätsprogramms ist die Vermittlung einer ganzheitlichen Bildung, die neben fachlichen auch soziale und methodische Kompetenzen umfasst. In der Praxis bedeutet das: Die Schüler können in vielen Schulprojekten ihre Eigeninitiative beweisen, oft in Zusammenarbeit mit den Schülern anderer Ausbildungsgänge. Auch Kooperationen mit Schulen im Ausland oder Unternehmen der Region gehören dazu.
Bei der Umsetzung des Qualitätsprogramms spielen digitale Medien eine entscheidende Rolle. Rund 200 PCs mit Internetanschluss stehen zur Verfügung, nahezu alle Lehrer haben an Fortbildungen wie dem Intel Aufbaukurs Online teilgenommen und sind methodisch und didaktisch qualifiziert. "Wir sehen den Umgang mit digitalen Medien als neue Kulturtechnik an. So vermitteln wir das auch unseren Schülern", erklärt Oberstudiendirektor Walter Lautwein, Schulleiter der BBS Technik 2.
Zum Beispiel lernen die Hauptschulabsolventen, wie sie sich mit Computerunterstützung eine Bewerbungsmappe zusammenstellen können. Erst geben sie sich gegenseitig Feedback, später kommen bei einer hauseigenen Ausbildungsmesse Personalverantwortliche von Unternehmen aus der Region an die Schule, um eine professionelle Rückmeldung zu geben.
In einem anderen Projekt haben die Fachschulen für Gestaltung und Floristik sowie die Hotelfachschule zusammen ein Mozart-Festkonzert organisiert, mit Speisen und Dekoration wie zu Lebzeiten des Komponisten. In der Vorbereitung war viel Geschick am PC nötig: Bei Plakatgestaltung, Recherche, Einladungsmanagement und Projektplanung kamen digitale Medien zum Einsatz. Lautwein weiß: "Dieser praxis- und handlungsorientierte Ansatz zahlt sich im späteren Berufsleben sicher aus, denn fachbezogene Computerkenntnisse sind bei der Jobsuche ein großer Vorteil - auch in Berufsfeldern, die auf den ersten Blick wenig PC-Einsatz erfordern."
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