Doch inzwischen hat sich der Wind dramatisch gedreht. Mehr als zwei Jahre Corona-Krise mit neun Monaten Lockdown und Kurzarbeit führten dazu, dass viele Mitarbeitende die Branche verlassen haben und nicht mehr zurückkehren. Gleichzeitig konnten viele Betriebe während des Kurzarbeitergeldbezugs kaum Neuanstellungen vornehmen. Dass immer mehr Stellen unbesetzt bleiben, ist aber auch dem wachsenden Arbeitskräftemangel geschuldet. Als Konsequenz fahren viele Restaurants ihre Öffnungszeiten drastisch herunter, um eine endgültige Schließung zu vermeiden.

Tatsache ist, dass unzufriedene Mitarbeiter:innen einen Betrieb umso eher wechseln, als sie wissen, dass sie gefragt sind und schnell eine neue Anstellung finden. Was ist zu tun, um sie zu halten und neue zu gewinnen? In der nächsten Veranstaltung der Dialogreihe "Basisarbeit – Mittendrin und außen vor" am 2. März 2023 von 16 bis 17.30 Uhr geht es deshalb um das Thema "Basisarbeit im Gastgewerbe - Mehr Beschäftigung durch attraktivere Arbeitsbedingungen".

Die Online-Veranstaltung wird in Kooperation mit der Berliner Beratungsgesellschaft "ArbeitGestalten" durchgeführt. Als Trägerin des von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales geförderten Modellprojekts Joboption Berlin sammelte sie umfangreiches Wissen über die Arbeitsbedingungen im Hotel- und Gaststättengewerbe. An deren Analyse waren auch Sozialpartner und Akteur:innen der Branche beteiligt. Gemeinsam erarbeiteten sie Ideen und Handreichungen für Beschäftigte und Betriebe zugunsten einer Stärkung Guter Arbeit in dieser Branche. Christopher Rochow von ArbeitGestalten wird darüber berichten und zusammenfassen, welche Faktoren für attraktivere Arbeitsbedingungen maßgeblich sind.

Auf dieser Basis diskutieren Isabel Dienstbühl, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN), Ralf Holtkötter, Agentur für Arbeit, Brühl, Sebastian Riesner, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Berlin-Brandenburg, Gerrit Buchhorn, Hotel- und Gastronomieverband Berlin (DEHOGA) und Gastgeber André Große-Jäger, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, über notwendige Veränderungen und Gestaltungsperspektiven.