Eindeutiger Befund:

ELearning ist essentiell für die Pharma- und Chemiebranche

Basel, Oktober 2008 - Die Zulassung von Generika, verschärfte Rahmenbedingungen bei der Ärztefortbildung und der Ruf nach effizienten Wissensdienstleistungen durch den Vertrieb stellen die Pharmabranche vor große Herausforderungen. Doch wie die geforderten Kompetenzen aufbauen, wie die Qualifizierungsangebote allen Beteiligten zukommen lassen? Antworten darauf gab das 1. Learning World Forum: Pharma/Chemie der IMC Schweiz AG in Basel.



Die neuen Anforderungen können nur durch den vernetzten Einsatz von eTechnologien, zu denen auch eLearning gehört, bewältigt werden. Diese Überzeugung vertrat Peter Cavigelli, Geschäftsführer der "swiss health quality association" (shqa). Die shqa arbeitet seit 2004 an einem aufwändigen, branchenweiten Zertifizierungsverfahren für Pharmaberater in der Schweiz. Ohne den "Technologiesprung" von Papier zu Online sei es nicht möglich, so Cavigelli, 1.000 Personen und mehr zu zertifizieren.


In Zusammenarbeit mit der Universität Bern sind für die Lerneinheiten 650 Prüfungsfragen in deutscher und französischer Sprache erarbeitet worden, zu Fachgebieten wie medizinische Grundlagen, Recht und Ethik Regulatory oder Marktumfeld. Die eLearning-Module der IMC sind perfekt auf dem shqa-Lernzielkatalog abgestimmt und die damit lernenden AußendienstmitarbeiterInnen müssen sich dabei keinem vorgegebenen Seminarplan unterwerfen, können Arbeitsrandzeiten effektiv nutzen und beliebig oft Module wiederholen, ohne eine Gruppe aufzuhalten.


Aktuell nutzen 27 Schweizer Pharmafirmen das IMC-eLearning-Angebot. shqa will bis 2010 rund 1.000 Pharmaberater zertifzieren. "Das Prozessdenken wird durch e-basierte Prozesse gefördert und verbessert die Qualität insgesamt", zeigt sich Cavigelli überzeugt. Auch die Pharma-Unternehmen selbst investieren erheblich in die Weiterbildung.


Die BASF hat vor zwei Jahren die unternehmensweite Lernplattform "European Learning Portal" eingeführt, wie Christian Wachter, Geschäftführer der IMC AG Schweiz darlegte. Die Stärkung des eigenverantwortlichen Lernens, die Internationalisierung und Standardisierung des Lernangebots und vor allem eine beschleunigte Kompetenzentwicklung seien konkret messbare Vorteile. Das Unternehmen Schwarz-Pharma nutzt das "Rapid eLearning" für ärztliche Fortbildungsmaßnahmen.


Die Lernplattform "EDUMED" sorgt mit entsprechenden eTools für eine "Continuous Medical Education". Sie wird den Vorgaben an Transparenz gerecht, entlastet die sowieso schon schmalen Reisekostenetats von Kliniken und Forschungs-instituten und stattet natürlich auch die eigenen Mitarbeiter mit dem notwendigen medizinisch-pharmazeutischen Fachwissen aus.

Beim Round-Table zeigten sich die Diskutanten überzeugt, dass eLearning weitere Akzeptanz finden wird. Das "Auf-Vorrat-Lernen" werde durch das Lernen abgelöst, das zeitlich näher zu dem Punkt liegt, wann und wo es gebraucht wird, so der Geschäftsführer der IMC GmbH, Wolfgang Raback. Und da habe eLearning unschlagbare Vorteile gegenüber anderen Lernmethoden, was nicht zuletzt das 12%-Umsatzwachstum der Branche dokumentiere.


Hinsichtlich möglicher Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise zeigten sich die Teilnehmer vorsichtig optimistisch. Standardprogramme, so unisono die Meinung, seien "wetterfest", Elemente wie Dokumentierbarkeit und Erfolgsmessung zudem hilfreich bei der Argumentation Pro-eLearning. Einige prognostizierten gar, dass gerade jetzt eine Rückbesinnung in den Unternehmen auf ihr wertvollstes Gut, nämlich die Mitarbeiter, erfolge und sogar verstärkt in Weiterbildung investiert würde. Ungeachtet wirtschaftlicher Turbulenzen sei letzten Ende aber stets die Qualität der ausschlaggebende Faktor für die Akzeptanz von eLearning. In allen Branchen.