Modernisierung beruflicher Bildung in China
Berlin, April 2007 - Seit Jahren ist der Mangel an Fachkräften und Facharbeitern in den chinesischen Boomregionen der Ostküste ein Entwicklungshemmnis. Nachdem die Regierung in Beijing bereits im vergangenen Jahr die Hochschulen und Universitäten aufgefordert hatte, sich stärker Themen
der praktischen beruflichen Bildung zu widmen greifen auch die Provinzregierungen aktiv in den Prozess der Modernisierung der beruflichen Bildung ein, z.B. durch die Unterstützung des
internationalen Austausches in diesem Bereich.
So führte die Regierung der Boom-Provinz Zhejiang gemeinsam mit der deutschen Außenhandelskammer Shanghai Anfang April in der Provinzhauptstadt Hangzhou das "Erste chinesisch-deutsche Forum zur beruflichen Ausbildung in China" durch, zu dem chinesische Bildungseinrichtungen eingeladen wurden, um sich mit Angeboten von deutschen Weiterbildungsinstitutionen bekannt zu machen.
Für Jens-Uwe Strehle, Geschäftsführer des Berufsförderungswerkes Bau Sachsen e.V. war es keine Frage, der Einladung zum Forum zu folgen. Seit zwei Jahren arbeitet er bereits mit den Kaiyuan Montagewerken der Zhejiang Construction Investment Group aus Hangzhou zusammen und konnte so auf dem Forum bereits ein konkretes Projekt aus dem Rohrleitungsbau vorstellen. Darin wurden unter anderem erste greifbare Elemente einer dualen
betrieblichen Berufsausbildung in China entwickelt.
Für Lin Weigun, Direktor des "Zhejiang College of Construction" - mit ca.´6000 Studenten eine der größten Bildungseinrichtungen der Bauwirtschaft Chinas - war diese Präsentation Anlass, sofort den direkten Kontakt zu Strehle zu suchen und über Möglichkeiten einer gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit zu sprechen.
Neben einer Mitwirkung an dem präsentierten Rohrleitungsbau-
Projekt besprachen Strehle und Lin schon erste praktische
Inhalte, wie z.B. die des energieeffizienten Bauens. Gerade
dieses Thema wird in China zur Zeit intensiv diskutiert. Bei
einem Energieverbrauch in Gebäuden, der oft mehr als doppelt
so hoch ist wie in den Industrieländern kann die Nutzung
energiesparender Baumethoden in China bedeutende Reserven
für die Lösung der Energiefrage erschließen.
Daher sieht Lin darin auch ein wichtiges "Einstiegsthema" für die Zusammenarbeit mit dem BfW. Es soll für das College nicht nur einen Zugang zur deutschen Spitzentechnologie eröffnen, sondern auch den Weg zu den Bauunternehmen in China.
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