Bildung als Grundlage für digitalen Wandel
Stuttgart, Oktober 2019 – Unter dem Motto "Lebenslanges Lernen in Zeiten der Digitalisierung" feierte die AKAD University mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Bildung ihr 60-jähriges Bestehen. Ministerialdirektor Stefan Krebs betonte in seiner Keynote den Chancenreichtum für Hochschulen und Unternehmen am Digitalstandort Baden-Württemberg. In der anschließenden Podiumsdikussion wurde intensiv die Frage behandelt, "was lebenslanges Lernen und Digitalisierung für unsere Gesellschaft bedeuten".
Digitalisierung verändert alles – Technologien, Geschäftsmodelle und Berufsfelder. Entsprechend wächst die Bedeutung des lebenslangen Lernens für Unternehmen und deren Mitarbeitende. Die AKAD University, erste private Fernhochschule Deutschlands, hat ihr 60. Jubiläum genutzt, um in Stuttgart mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik, Technik und der Bildungsbranche über Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation zu sprechen.
Prof. Dr. Ronny Fürst, Kanzler der AKAD University, nahm in seiner Begrüßungsrede die Hochschulen und Universitäten in die Pflicht, ihre Studiengänge an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. "In den kommenden fünf Jahren haben wir bei zwei Millionen Berufstätigen einen Weiterbildungsbedarf – das wird eine große Herausforderung", weiß Fürst.
Digitalstandort Baden-Württemberg: Erfolgreiche Digitalisierung erfordert passende Rahmenbedingungen
Stefan Krebs, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie, betonte die Bedeutung des Digitalstandortes Baden-Württemberg und gab einen Einblick in Digitalisierungstrategie der Regierung. Baden-Württemberg stehe im deutschlandweiten und internationalen Vergleich gut dar. Um hier weiter vorwärts zu kommen, ist aber der Aufbau von Kompetenzen beispielsweise in der IT-Sicherheit notwendig. Grundsätzlich sieht Stefan Krebs Pioniergeist und Offenheit als Basis für nationalen und internationalen Erfolg, und weiß mit Blick auf neue Technologien: "Künstliche Intelligenz ist der Turbolader".
Kann man "Digital" wirklich lernen?
Auf dem Podium waren sich Andreas Schwend (Co-Founder und Managing Director bei diconium), Joachim Heinz (Digital Transformation Management MAHLE International) sowie Welf Schröter (Forum für Soziale Technikgestaltung), Dr. Daniel Boese und Prof. Dr. Ronny Fürst (beide AKAD) einig, dass der digitale Wandel nur mit entsprechender Aus- und Weiterbildung gelingen kann. "Digital und KI sind überall und gehen auch nicht mehr weg. Wenn wir das Thema nicht aktiv in allen Bereichen gestalten, verlieren wir den internationalen Anschluss", sagt Andreas Schwend von diconium.
Welf Schröter, Forum für Soziale Technikgestaltung, kritisiert vor allem die Langsamkeit der Entwicklung, und sieht einen Hauptgrund dafür sowohl bei Arbeitgebern, Gewerkschaften als auch in der Politik in der "fehlenden Kompetenz, Kompetenz, Kompetenz…"
Joachim Heinz von MAHLE sieht das Risiko vor allem darin, dass ein Leitbild für die Transformation fehlt: "Mitarbeiter müssen wissen, was und wofür sie es tun und wo ihr Platz in dem Prozess ist."
Für Dr. Daniel Boese, Geschäftsführer der AKAD University, bedeutet die Digitalisierung vor allem viele Chancen. Aber sie ersetzt keine Bildung, denn "wer nur viele Informationen hat, kann noch lange nicht bewerten, ob sie auch richtig sind." Deshalb wird Bildung auch in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen.