Strahlende Sieger beim Medida-Prix 2008
Wien/Krems, September 2008 - Insgesamt drei eLearning-Projekte wurden mit dem Mediendidaktischen Hochschulpreis, kurz Medida-Prix, am 18. September in Wien ausgezeichnet. Die Gewinner erhielten das Preisgeld in der Gesamthöhe von 100.000 Euro aus den Händen von Wissenschaftsminister Dr. Johannes Hahn, der den Preis in diesem Jahr stiftete. Die drei Gewinnerprojekte kommen aus Deutschland und der Schweiz.
Der mit 100.000 Euro dotierte Medida-Prix wird seit dem Jahr 2000 in Österreich, Deutschland und der Schweiz ausgeschrieben. Heuer wurden in einem wissenschaftlichen Begutachtungsprozess aus insgesamt 77 Einreichungen 19 Finalprojekte ermittelt, die sich im Rahmen öffentlicher Hearings präsentierten.
Eine neunköpfige Jury unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Peter Baumgartner, Leiter des Departments für Interaktive Medien und Bildungstechnologien an der Donau-Universität Krems, wählte letztendlich die Siegerprojekte aus:
Die frei zugängliche Sammlung interaktiver Materialien für den Unterricht in mathematiknahen Fächern "Mathe Vital" des Zentrums Mathematik der TU München wurde mit 50.000 Euro prämiert und erhielt damit den Hauptpreis.
Die Entscheidung wurde mit der hohen Interaktivität und Wiederverwendbarkeit der Materialien begründet. "Das ist Mathematik zum Anfassen", zeigte sich die Jury von den vielfachen Einsatzmöglichkeiten der visualisierten
Formeln überzeugt.
Mit je 25.000 Euro wurden die an der Universität Zürich angesiedelte Initiative "GITTA" (Geographic Information Technology Training Alliance) sowie das am Institut für Wissensmedien in Deutschland entwickelte Portal e-teaching.org ausgezeichnet.
Laut Jury besticht GITTA vor allem durch für jeden frei verfügbare, adaptierbare, mehrsprachige und gemeinsam mit
zehn Partnerorganisationen entwickelte Lernpakete für den Umgang mit geografischen Daten, wie sie beispielsweise in jedem Navigationsgerät zu finden sind.
Bei e-teaching.org würdigte die Jury die hohe Professionalität und Aktualität. Der Infopool bietet innovative Wege der Wissensvermittlung - beispielsweise in Form von online-Veranstaltungen, Podcasts oder Chats - für alle, die sich für eLearning fit machen und am Ball bleiben wollen.
"Im Mittelpunkt der Einreichungen standen in diesem Jahr vor allem die Open EducationalResources Initiativen, also die Entwicklung von frei zugänglichen Bildungsmaterialien", erklärt
Baumgartner, der im Rahmen der Preisverleihung auch auf die hohe zukünftige Bedeutung dieses Themas für die Mediendidaktik am tertiären Bildungssektor hinwies. Ziel des Preises sei es, die Hochschullehrenden auch in den deutschsprachigen Ländern auf diese internationale Entwicklung aufmerksam zu machen und auf die gesellschafts- und bildungspolitische Verantwortung der Hochschulen hinzuweisen.
Der österreichische Wissenschaftsminister Hahn bekräftigte bei der Preisverleihung den politischen Willen zur Förderung von eLearning-Strategien im Hochschulbereich: "Als Wissenschaftsminister ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, neben der Forschung auch die innovative mediengestützte Lehre an den Hochschulen zu fördern und die innovativsten Projekte
auch dementsprechend auszuzeichnen und hervorzuheben."
Der Medida-Prix versteht sich als Impulsgeber für eine innovative und nachhaltige Implementierung digitaler Medien in der Hochschullehre. Es sollen damit didaktisch motivierte Aktivitäten unterstützt und verbreitet werden, die einen besonderen Beitrag zur Qualitätssicherung und zur nachhaltigen Verankerung digitaler Medien in der Hochschullehre leisten. Im Unterschied zu vielen anderen Medienbewerben steht beim Medida-Prix nicht die Technologie oder das Design, sondern vielmehr die didaktische Innovation im Vordergrund. Das Preisgeld
muss für die Weiterentwicklung des Projekts verwendet werden.
Neben dem Medida-Prix wurde auch der "Knowledge Markets Publikumspreis" verliehen. Direkt von den Teilnehmern der im Vorfeld der Preisverleihung an der Donau-Universität Krems stattgefundenen Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft gewählt, konnte sich das Team des Projektes e-teaching.org zusätzlich zum Medida-Prix Gewinn auch über vier Sub-Notebooks freuen.
2009 findet die Preisverleihung in Berlin statt und wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
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