Performance Support im Rahmen des 70:20:10-Ansatzes
Saarbrücken, September 2016 - Ein IMC-Webinar am Donnerstag, den 20. Oktober, beschäftigt sich damit, wie sich gezielt informelle, in der Regel unstrukturiert und "ad hoc" stattfindende Lernaktivitäten im Arbeitsalltag unterstützen lassen. Anika Rabe und Sven Becker, beide bei der IMC regelmäßig im Austausch mit Kunden und dadurch mit den Problemen und Herausforderungen in der Praxis vertraut, geben vorab einen exklusiven Einblick in die Inhalte des Webinars.
Welche Vorteile bietet informelles Lernen gegenüber formalen Lernformaten?
Anika Rabe: Im Rahmen informeller Lernvorgänge bauen Mitarbeiter als aktive Problemlöser wertvolles Erfahrungswissen auf, das ihnen nachhaltig im Gedächtnis bleibt, da sie sich den Lösungsweg selbst erschlossen haben.
Sven Becker: Im Kern geht es darum, dass Unternehmen von den ohnehin stattfindenden informellen Lernprozessen profitieren, diese messbar und dokumentierbar machen. Formale Lernmethoden lassen sich einfach steuern und tracken. Informelles Lernen hingegen geschieht in der Regel ungesteuert und spontan durch den Nutzer selbst. Durch die Integration von entsprechenden Werkzeugen können Unternehmen diese Prozesse sichtbar machen, unterstützen und lenken.
Und wie genau lassen sich informelle Lernaktivitäten fördern, steuern und letztlich auch messbar machen?
Anika Rabe: Neue Technologien, wie die Tin Can API (xAPI) und Electronic Performance Support Systeme (EPSS) helfen dabei. Während klassische Learning Management Systeme (LMS) zum Großteil den Bereich des formalen Lernens unterstützen, führt ein EPSS Mitarbeiter als eine Art virtueller Coach – integriert in den Arbeitskontext und direkt am Arbeitsplatz – durch komplexe Geschäftsprozesse und IT-Landschaften. Nun ist es aber wichtig, dass keine Insellösungen entstehen. Die Tin Can API ist eine Schnittstelle, die es erlaubt, dass unterschiedliche im Unternehmen genutzte Systeme miteinander Informationen austauschen und verschiedene Lernerfahrungen aufnehmen.
Sven Becker: Wichtig ist an dieser Stelle auch, sich zu fragen, wie im Unternehmen die Erfolge einer Maßnahme gemessen werden sollen. Möchte ich Lernerfolge dadurch feststellen, ob ein Training absolviert wurde oder dadurch, dass zum Beispiel die Verkäufe steigen?
Was möchten Sie den Webinar-Teilnehmern mit auf den Weg geben?
Sven Becker: Dass Unternehmen ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf die 10% formale Lernaktivitäten richten sollten, sondern eine 360-Grad-Sicht auf den Lerner einnehmen sollten. Statt einen Großteil ihrer Weiterbildungsbudgets ausschließlich in formale Trainingsmaßnahmen zu investieren, sollten die Unternehmen auch in nutzerzentrierte Lernangebote investieren und somit die gesamten 100% nutzen. Wir zeigen in dem Webinar, welche Möglichkeiten sich hierzu bieten.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!