Verschlafen Unternehmen den digitalen Bildungswandel?
Stuttgart, April 2016 - Die digitale Transformation findet derzeit noch ohne eine adäquate Veränderung in der Aus- und Weiterbildungslandschaft statt. Führende Experten für das Lernen im Betrieb warnen deshalb vor einer möglichen Bildungskatastrophe. Die PERSONAL2016 Süd versammelt am 10. und 11. Mai renommierte Kenner der Weiterbildungsszene aus Wissenschaft und Praxis in Stuttgart, die mit ihren Vortragsthemen im Forum "Corporate Learning & Working" Arbeitgeber wachrütteln möchten.
"Deutschland ist auf dem Weg in die Bildungskatastrophe. Es vertrödelt seine Zukunft, weil es die Entwicklung zur Kompetenzgesellschaft verschläft", behaupten die Professoren John Erpenbeck von der Steinbeis-Hochschule Berlin und Werner Sauter, Geschäftsführer des Weiterbildungsanbieters Blended Solutions, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift wirtschaft + weiterbildung. Auch auf der PERSONAL2016 Süd unterstreichen sie als Referenten ihre Thesen im Forum "Corporate Learning & Working" der PERSONAL2016 Süd.
Selbstgesteuertes Lernen fördern
"Wissensweitergabe funktioniert im Netz vorzüglich. Kompetenzentwicklung ist hingegen für viele, die sich mit Blended Learning, digitalen Fernlernkursen oder sogenannten MOOCs beschäftigen, immer noch eine Terra incognita", meint Prof. Dr. John Erpenbeck. Doch können Kompetenzen digital vermittelt werden und wenn ja, wie? Ein Ansatz ist selbstgesteuertes Lernen in "Learning Communties" – das Schwerpunktthema an Tag 1 der Messe. Anregungen geben neben Prof. Dr. Werner Sauter unter anderem auch Karlheinz Pape (Corporate Learning Alliance), Andreas Eckelt (Deutsche Bahn AG), Simon Dückert (Cogneon) und Konrad Fassnacht (CLC - Corporate Learning & Change).
Lernen für den Betrieb 4.0
Am zweiten Messetag dreht sich alles um die Frage: Wie werden Mitarbeiter und Personalentwickler fit für den Betrieb 4.0? Keynote Speaker Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung skizziert Chancen zum Aufbruch für Wirtschaft und Beschäftigte. Zu den Impulsgebern für neue digitale Lernansätze gehören auch Josef Buschbacher (Corporate Learning & Change), Jürgen Kappus ([ka:media] interactive) und International Educationalist Günther Szogs.
"Viele Personalentwickler haben leider noch nicht erkannt, dass akuter Handlungsbedarf in der betrieblichen Weiterbildung besteht und sie sich mit digitalen Lernformen stärker auseinandersetzen müssen", erklärt Ralf Hocke, Geschäftsführer vom Veranstalter spring Messe Management. "Wir möchten die digitale Lernexpertise in Betrieben fördern. Deshalb sind wir begeistert, dass unsere eLearning-Beiräte Prof. Dr. Winfried Sommer, Prof. Dr. Uwe Beck und Dr. Hartmut Barthelmeß ein so wegweisendes Programm konzipiert haben."
Von eLearning-Größen bis zum Start-up
Personalverantwortliche aus Unternehmen profitieren auf der Messe nicht nur vom hochkarätigen Vortragsprogramm auf Kongressniveau. Sie erhalten auch einen Überblick über Anbieter und Dienstleister, die sie auf dem Weg in die digitale Bildungszukunft unterstützen. Mit dabei sind mehr als 20 Spezialanbieter – darunter die Know How! AG, e-doceo, AMN-Systems, osc - open source company, DR-B learning solutions, die Haufe Akademie, Infoniqa und perview. Auch jüngst gegründete Unternehmen wie qLearning Applications mit der Lernplattform Skive und Think Simple sind auf der neu geschaffenen Start-up-Area der Messe vertreten. Als Kooperationspartner unterstützen der Berufsverband für Online-Bildung e.V. (bvob) und die CLC - Corporate Learning & Change GmbH das Forum "Corporate Learning & Working".
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