Wissensgesellschaft

Beste Bildung durch digitale Chancen

Wien, Juni 2018 - Das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat eine Studie "Educational Technology (EduTech) für Österreich – die Verbindung von Bildung, Digitalisierung und Unternehmertum" herausgegeben. Hier werden Bildung und Innovation als maßgebliche Faktoren für soziale Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand beschrieben.

In einer modernen Wissensgesellschaft zählen Bildung und Innovation zu den wichtigsten Wachstumsfaktoren, heißt es in der einleitenden Zusammenfassung. Die Stärkung des österreichischen Bildungswesens ist eine wesentliche Priorität für die österreichische Bundesregierung. Um dies zu unterstützen, stellt EduTech eine attraktive Möglichkeit dar. Ziel einer EduTech-Initiative ist, sowohl Bildungsergebnisse zu verbessern als auch den etwaigen Beitrag, den EduTech als Wirtschaftsfaktor leisten kann, zu lukrieren. Dazu werden Optionen für die Einrichtung eines EduTech-Hubs in Österreich entwickelt.
EduTech steht für die Verknüpfung von Bildung und Digitalisierung: Neue Technologien werden genutzt, um Lehrinhalte und Methoden der Vermittlung auf individuelle Lernbedürfnisse zuzuschneiden und damit Lernergebnisse zu verbessern. Ein EduTech-Hub vernetzt Unternehmen – insbesondere Start-ups – und Bildungsakteure mit dem Ziel, die Entwicklung, Kommerzialisierung und Anwendung von EduTech-Produkten und -Dienstleistungen zu fördern.
Die meisten EduTech-Start-ups finden sich derzeit in den USA. In Europa zählen Großbritannien und Frankreich zu den Vorreitern. Während EduTech-Unternehmen international bereits ökonomische Effekte generieren, ist die Start-up-Landschaft in Österreich (noch) überschaubar: Es gibt lediglich etwa 25 junge Unternehmen mit EduTech-Bezug, davon sind die meisten in Wien angesiedelt.
Weltweit dürfte die Nachfrage nach EduTech-Angeboten künftig weiter steigen: Die Anforderungen an Bildung nehmen zu, was sich z. B. in den wachsenden privaten Ausgaben für Prüfungsvorbereitungen, Nachhilfe und Spracherwerb widerspiegelt. Angesichts des Fachkräftemangels sehen sich zudem Unternehmen vermehrt als akademische Lernorte, mit EduTech-Lösungen als wichtigem Instrumentarium für Corporate Learning und
Requalifizierung. Die Digitalisierung schreitet voran und bietet neue Möglichkeiten, komplexe Inhalte in motivierenden Lernsituationen zu vermitteln.

Ein EduTech-Hub für Österreich kann nicht nur dazu beitragen, Bildungsergebnisse zu verbessern, sondern auch der Wirtschaft neue Impulse geben: sowohl durch Neugründungen als auch durch die Ansiedlung und Unterstützung etablierter Unternehmen. Langfristiges Ziel des Hubs ist die Entwicklung Österreichs zu einem international anerkannten und vernetzten Standort für EduTech. Dabei sollen sowohl Inhalte als auch technische Plattformen (z. B. Online-Portale für die berufliche Weiterbildung und Requalifizierung in Unternehmen, Learning-Management-Systeme [LMS], Learning Games sowie Simulationen) im Vordergrund stehen.