Lernen: Die Antizipation des Unvorhersehbaren
Zürich/Karlsruhe, Januar 2010 - Wohin geht die Reise für das Bildungs-, Informations- und Personalmanagement sowie die Personalentwicklung? Was dürfen Anbieter von Lösungen für das Bildungs- und Kompetenzmanagement im nationalen und internationalen Marktgeschehen erwarten? Kurz: Wie sieht die Zukunft aus für Personal-, Informations- und Trainingsmanagement im nationalen und internationalen Marktgeschehen? Diesen Fragen gehen Prof. Dr. Andreas König von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Beate Bruns, Geschäftsführerin von time4you, in einem Drei-Jahres-Projekt nach. Auf der LEARNTEC präsentieren sie aktuelle Antworten.
Neue Technologien und Tools bieten neue Optionen, die in der Praxis erprobt und verbessert werden. Es liegt nahe, bereits in einer frühen Phase technologischer Neuerungen bisherige Konzepte anzupassen und neue Konzepte zu entwickeln, um die Veränderungsprozesse besser zu gestalten und zu begleiten.
Diese Eingangsfragen lassen sich also aus unternehmerischer Sicht folgendermaßen präzisieren:
- Welche technischen Innovationen sind absehbar?
- Welche davon sind wirklich relevant für Lernen, Trainieren, Personalentwicklung, Informationsmanagement und Kooperation?
- Mit welchen Trends müssen und können wir heute schon rechnen?
In ihrer Veröffentlichung unter dem Titel "Von Trends, neuen Technologien und dem kreativen Umgang mit dem Unvorhersehbaren", differenzieren König und Bruns sowohl kurz- als auch langfristige Trends und darüber hinaus gegenläufige Bewegungen am Markt. Sie halten fest:
Kurzfristige Trends (heute bis in zwei bis drei Jahren):
- Lernen wird immer formeller, dem Lerner wird vorgegeben was gelernt werden muss.
- In der Didaktik: Es wird spielerischer, experimenteller, problemorientiert.
- Überprüfbarkeit, Messbarkeit (in Schule wie in Firmen).
- Kooperatives Lernen - Web 2.0.
- Fragmentiertes Lernen - kürzere Lerneinheiten.
- Multikanal/ - modal.
- Kostengünstiger, effizienter.
Gegenläufig werden folgende Trends genannt:
- Auf der einen Seite mehr informelles Lernen (Vernetzung - Stichwort Web 2.0), auf der anderen Seite mehr Formalisierung/ Akkreditierung (Stichwort Bologna).
- Trends zur Ökonomisierung - mehr private Anbieter, Konkurrenz zu öffentlichen und zwischen öffentlichen Bildungseinrichtungen.
- Polarisierung in der Gesellschaft: Obere Bildungsschicht profitiert überproportional von Bildungschancen.
- Auch Spannungsfeld: Individualisierung - Formalisierung.
- Bildung gerät viel mehr in öffentlichen Fokus (durch Pisa u.ä.)
- Ebenfalls: Kommerzialisierung von Bildung.
- Verbreiterung der gesellschaftlichen Aufgaben von Schulen.
Wie sich diese Einschätzungen auf die Zukunft des Lernens im Unternehmen und auf jene an den Hochschulen auswirken, belegen weitere Beiträge von Prof. Dr. Rolf Schulmeister, Anne Schöneberg und Andreas Beumers.
Didaktik Sektion 3: "Zur Zukunft des Lernens - Die Antizipation des Unvorhersehbaren" am 3. Februar 2010 von 10.00 bis 12.30 Uhr im Messe Kongress Center.
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