mmb-Branchenmonitor "eLearning-Wirtschaft 2021"
Essen, Januar 2022 - Im letzten Quartal eines jeden Jahres ermittelt das mmb Institut bereits seit 2008 ausführliche Brancheninformationen zum deutschen eLearning-Anbietermarkt – so auch im Jahr 2021. Für die aktuelle Erhebung haben insgesamt 37 Unternehmen vollständige und differenzierte Angaben über die Wirtschaftsdaten der vergangenen zwei Jahre 2019 und 2020 gemacht. Das Fazit: Digitales Lernen floriert in der Pandemie.
Nach dem bis dato schwächsten Umsatzwachstum der eLearning-Branche im Jahr 2019 (nur plus 4,1%) befindet sich die Branche 2020 – im ersten "Corona-Jahr" – wieder auf der Überholspur. Mit einem Wachstum von 16,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr werden wieder zweistellige Zuwachsraten erreicht, ähnlich wie in den meisten Jahren seit 2011.
Wie im Vorjahr ist das Umsatzplus vor allem auf die sechs größten am mmb-Branchenmonitor teilnehmende Unternehmen zurückzuführen (plus 25,3%). In diesem Zusammenhang muss konstatiert werden, dass – wie im Vorjahr – die vier umsatzstärksten Unternehmen ihr zentrales Handlungsfeld nicht im eLearning haben, sondern in (klassischen) Weiterbildungsmaßnahmen, in der Unternehmens-Software und im Verlagswesen.
Welchen Anteil die Pandemie an dem starken Umsatzwachstum der Dienstleister für digitales Lernen hat, kann nur gemutmaßt werden. Angesichts des Wegfalls der meisten Präsenzveranstaltungen drängt sich jedoch die Annahme auf, dass hier ein kausaler Zusammenhang besteht.
Wie in den Vorjahren ist im Geschäftsjahr 2020 das "Anbieten bzw. Verkaufen von digitalen Lerninhalten und eLearning-Kursen" umsatzmäßig das dominante Geschäftsfeld der Branche, wobei – wie schon im Vorjahr 2019 – zwei der umsatzstärksten Unternehmen mit diesem Geschäftsfeld ihren Haupt-Umsatz generieren. Das wieder auf dem zweiten Platz rangierende Geschäftsfeld "Verkauf bzw. Vermietung von eLearning-Tools" baut den Vorsprung gegenüber der "Erstellung von digitalen Lerninhalten" auch in diesem Jahr noch weiter aus.
Die Entwicklung der Belegschaftsgrößen folgt auch in der eLearning-Branche grundsätzlich der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Daten für 2020 zeigen jedoch, dass der erhebliche Umsatzzuwachs (plus 16,2%) aktuell mit einem eher moderaten Zuwachs an festangestellten Fachkräften in der eLearning-Branche einhergeht (plus 6,8%).
Anders als das früher eindeutig dominierende Projektgeschäft bieten sich den auf "off-the-shelf" spezialisierten Unternehmen Skaleneffekte, mit denen sie der stark gewachsenen Nachfrage im ersten "Corona-Jahr" auch ohne erhebliche Aufstockung der Belegschaften gerecht werden konnten.
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