Stiftung Digitale Bildung veröffentlicht Report über Lernsoftware-Projekt
Germering, November 2024 - Die Stiftung Digitale Bildung hat einen Report über ihr vierjähriges Lernsoftware-Projekt veröffentlicht, das in Zusammenarbeit von Wissenschaft und Schulen mit Experten für Softwareentwicklung durchgeführt wurde. Ziel war es, intelligente digitale Tools zu entwickeln, die den Lernerfolg steigern und Lehrkräfte entlasten. Während des Projekts wurde ein Prototyp-Unternehmen aufgebaut, das die Programme für den Einsatz an Schulen bereitgestellt hat. Die im Projekt entwickelte Software, die Datenschutz-Dokumentationen und die erprobten Betriebskonzepte für Lernsoftware-Unternehmen stellt die Stiftung zur Verfügung.
Das Projekt begann 2019 mit einer "Wette": Mit einem Budget von einer Million Euro pro Schulfach und Jahr sollte ein digitales Lernwerkzeug entwickelt werden, das Schüler, Lehrkräfte und Eltern begeistert und den Lernerfolg deutlich erhöht. In Kooperation mit Prof. Dr. Heiner Böttger von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde unter der Leitung von Stiftungsvorstand Jürgen Biffar ein Entwicklungsteam aufgebaut, das im Projektverlauf auf bis zu 80 Mitarbeitende anwuchs. Von zentraler Bedeutung war die enge und gleichwertige Zusammenarbeit von Content-Autoren und Softwareentwicklern, wodurch aktuelle didaktische Prinzipien wie Differenzierung, implizites Lernen und Gamification mit neuester Technologie umgesetzt wurden.
Zwischen 2022 und 2024 wurden die Programme an verschiedenen Gymnasien in Bayern erprobt. Die Resultate zeigten, dass die Software eine hohe Aufmerksamkeitsbindung erzeugt und die Freude am Lernen steigert. Ein Vergleichstest mit klassischem Lehrbuchunterricht ergab: Mit deutlich geringerem Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft werden nahezu identische Lernergebnisse wie im klassischen Unterricht erreicht. Dabei steht der Lehrkraft aufgrund der Entlastung von Routineaufgaben mehr Zeit für individuelle Förderung zur Verfügung.
In einem Langzeittest am Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt konnte die Software über ein Schuljahr hinweg die Konzentration, Lernbereitschaft und Leistung der Schülerinnen und Schüler steigern. Martin Sachs, der als Studiendirektor die Testklasse betreute: "Die Software sorgt dafür, dass die Schülerinnen und Schüler sich mehrheitlich konzentriert mit dem Stoff beschäftigen, und zwar ständig. In dieser Hinsicht bewirkt die Software Wunder."
Bereitstellung von Software und Konzepten
Stiftungsvorstand Jürgen Biffar resümiert: "Die Gleichwertigkeit von Content- und Technologieentwicklung war entscheidend für den Erfolg der von uns entwickelten digitalen Lehrwerke. Damit ist es möglich, allen Schülerinnen und Schülern – unabhängig vom sozialen Hintergrund – bessere Bildungschancen zu bieten. Die Software, die Konzepte und Dokumentationen stellen wir für eine mögliche Weiterentwicklung zur Verfügung."
Die im Projektverlauf entwickelte Brainix-Software, die zugehörigen Datenschutz-Dokumentationen, die Blaupausen für den Aufbau und Betrieb eines Lernsoftware-Unternehmens sowie die Markenrechte an "Brainix" können Organisationen zur Verfügung gestellt werden, die fachliche Kompetenzen und finanzielle Mittel haben, um das System weiterzuentwickeln und in der Breite in den Schuleinsatz zu bringen.
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