Vermeiden Sie den Fernseheffekt!
Karben, Januar 2005 - Erfahrungsgemäß schauen Anfänger beim live eLearning vorrangig auf die Medien. Dies ist letztlich aber nur die eine Hälfte des Problems. Erfahrene Didaktiker wissen um die Bedeutung der Interaktion und Partizipation für den Seminarerfolg. Gerade im virtuellen Seminar müssen die Lernenden in das Geschehen einbezogen werden, damit kein "Fernseheffekt" entsteht. Interaktion ist aber im wesentlichen von der gewählten Software abhängig. Wer da sagt, alle Systeme seien mehr oder weniger identisch, hat sich nicht tiefergehend mit der Materie beschäftigt.
Interaktion, die Erste: Gesprochene Sprache, was denn sonst ?
Sie ist das einzige Lehrmittel, welches uns die Evolution geschenkt hat. Aber auch das beste. Sprache, Rede und Gegenrede, müssen genau wie im realen Seminarraum integriert sein. Weitere Argumente sind überflüssig!
Interaktion, die Zweite: Warum die Softwarearchitektur Sie interessieren sollte
Not all systems are born equal! Erinnern Sie sich doch bitte einmal an Ihr letztes reales Seminar: Was ist dort passiert? Sie waren mitten in einer Folie, da kam eine Frage aus dem Auditorium. Sie sind zum Flipchart gegangen und haben dort die Frage beantwortet. Und dann zurück zum Overheadprojektor. Dort ist noch Ihre Folie mit den Markierungen von zuvor. Was ist passiert? Sie haben mehrere Medien parallel genutzt, ohne diese zu beenden.
Achten Sie darauf, daß Ihr Tool parallele Medien zuläßt. Sie werden schnell entdecken, daß dies nur mit multiplen Medientasks möglich ist. Sonst müssen Sie wie früher in DOS alle Medien seriell hintereinander auflegen und schließen.
Interaktion, die Dritte: Peer-to-Peer versus Frontalunterricht
Beim Peer-to-Peer Modell (P2P) wird von einer Situation ausgegangen, wie sie für einen Seminarraum typisch ist. Die Lernenden können "vor die Klasse geholt werden" und mit allen Medien arbeiten. Das Frontalmodell dagegen simuliert einen Großhörsaal mit mehreren 100 Studenten. Die didaktische Absurdität für die meisten Themen dürfte jedem bewußt sein. Wird es dennoch einmal gebraucht, so verfügen dieP2P Systeme in der Regel über entsprechende Moderationsstile.
Interaktion, die Vierte: Die Moderationsstile
Wie im realen Raum gibt es auch im virtuellen Seminar einen oder mehrere Akteure. Hier bedarf es jedoch der expliziten Abstimmung über diesen Vorgang. Grundlage ist der jeweilige Moderationsstil. Im klassisch geführten Modus erteilt der Dozent das Aktionsrecht an einen Teilnehmer. Ganz anders im Modus offener Diskussionen: Hier nimmt sich jeder das Wort, wie er es für notwendig hält. Für sehr große Auditorien empfiehlt sich ein dritter Moderationsstil der analog einer Podiumsdiskussion gestaltet ist.
Interaktion, die Fünfte: Der Co-Moderator
Schalten Sie einfach den in Hamburg beheimateten Spezialisten für einen kleinen Vortrag zu. Oder laden den Vorstand als Strategiereferenten direkt von seinem Arbeitsplatz aus dazu. Dies funktioniert in der Regeln nur in P2P Modellen, und nicht bei Frontalmoderation.
Interaktion, die Sechste: Arbeitsgruppen
Wie in der realen Welt müssen Sie Ihre Seminarteilnehmer in Arbeitsgruppenaufteilen können. Und Sie sollten als Dozent in der Lage sein, zwischen den Gruppen hin und her zu wechseln.
Fazit:
Wenn Sie Wert auf einen hohen Interaktionsgrad und viel Partizipation der Lernenden legen wollen und wenn Sie keinen Frontalunterricht erteilen wollen, sollten Sie die vorstehenden 6 Punkte bei Ihrer Softwareauswahl prüfen.
Und wie sieht es aus, wenn es nun mal keine Interaktion wünschen und einfach Frontalunterricht sein muß? Nun, dann gibt es im virtuellen Seminar für alles Funktionen einen sehr realen Knopf zum Abschalten.
Sie finden uns auf der LEARNTEC 2005 am Stand 120 in der Stadthalle, vom 15. bis 18. Februar 2005 in Karlsruhe.
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