Internet-Chat mit Struktur
Darmstadt, Februar 2005 - Mit dem Tool "ConcertChat" gibt das Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) Internet- und Intranet-Chats endlich eine Struktur. Damit soll z.B. der allgemeine Informationsaustausch vor Mitarbeiterbesprechungen elektronisch in einer Tagesordnung abgewickelt werden, die sich praktisch von selbst aktualisiert.
Durch Module zur übersichtlichen Strukturierung abgegebener Beiträge und zur gemeinsamen Materialbearbeitung wird für den Chat nutzbar gemacht, was für die "normale" Kommunikation im Büro-Alltag selbstverständlich ist: Komplexe Abläufe werden in Arbeitsphasen unterteilt, jeder kann sich auf jeden früheren Beitrag im Chat beziehen, ohne damit Verwirrung zu stiften. Und wer wissen will, was gestern gesagt wurde, blättert im Protokoll. So lässt sich über die Hälfte der Meeting-Zeit sparen, verspricht das IPSI.
Lebenslanges Lernen mit APO-IT
Auf dem Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft können noch weitere innovative und praxisorientierte Lösungen getestet werden. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) stellt sein Konzept zur arbeitsprozessorientierten Weiterbildung für IT-Spezialisten (APO-IT) vor. Die Fraunhofer-Forscher glauben, dass sie mit ihrem Projekt einen Impuls für einen "echten Umbruch" in der Weiterbildung ausgelöst haben: "Mit APO-IT wird Fachqualifikation in den beruflichen Alltag eingebunden. Man wird beim Lernen nicht allein gelassen, aber man steuert den Prozess selbst und kann seine Kompetenz an tatsächlichen beruflichen Herausforderungen messen", erläutert Dr. Walter Mattauch vom Fraunhofer ISST die Vorteile des Softwaresystems.
Ab ins Usability-Labor
Mit dem Usability-Labor geht das Fraunhofer IPSI seit Kurzem gegen Design-Sünden vor. Untersucht wird, ob Benutzeroberflächen intuitiv bedienbar und fehlerrobust sind. Denn der Nutzer von Software, eLearning-Programmen und Collaboration-Software darf nicht durch missverständliches Design in die Irre geführt werden.
Am Ende der Auswertung von Logfile-Analysen und Interviews mit den Probanden stehen Verbesserungsvorschläge, die die gängigen Usability-Normen und ISO-Standards einhalten.
Neue Karrierewege für Produktionsfacharbeiter
Ein Computersystem für die Qualifizierung in der Fertigung hat das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) zusammen mit Daimler-Chrysler und IG Metall entwickelt. Das neue Modell für berufliches Lernen integriert die kontinuierliche Fachqualifizierung direkt in den Produktionsprozess. Mit moderner Technik soll das elektronische Produktions-Lern-System (PLS) neue Karrierewege für Facharbeiter, An- und Ungelernte öffnen, die bei betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen im Verhältnis zu den Angestellten oft unterrepräsentiert sind.
Lernsoftware für angehende Immobilienverwalter
Wie man für Berufseinstiger trockene Gesetzestexte und Regularien motivierend vermitteln kann, zeigt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit der Lernanwendung RiQ-ViA. Mit dem Schulungskonzept für die Immobilienbranche bietet das Fraunhofer IAO ein Programm an, das Fachkenntnisse und branchenspezifische "Soft Skills" in einer Anwendung zusammenfasst. Neu an der Internet-Lösung ist, dass sämtliche Arbeitsabläufe in realistischen Beispiel-Videos direkt auf dem Monitor abgespielt werden, während gleichzeitig im selben Browserfenster Fachinformationen und Erläuterungen angezeigt werden, die der Lernende selbst steuern kann. Konfliktsituationen und typische Arbeitstage werden realitätsnah "zum Miterleben" dargestellt.
Virtuelle Welten im Maschinen- und Anlagenbau
Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) zeigt ein Lernsoftwaresystem für Wartung, Betrieb und Service im Maschinen- und Anlagenbau. Interaktive Montagehandbücher machen am Bildschirm eine bequeme Navigation durch die Anleitung möglich. Mit einem integrierten Autorensystem können Inhalte außerdem mit wenig Aufwand aktualisiert werden. Die dreidimensionalen CAD-basierten Anleitungen werden mit PC, Laptop oder PDA bedient, oder sie sind direkt in den Leitstand oder eine andere Schnittstelle integriert.
Wissenswerkstatt für die Produktion
Neue Produktions- und Montageverfahren erfordern nicht nur den zielgerichteten Aufbau von Fachkompetenzen wie die Funktionsweise von Maschinen. Erforderlich ist auch Prozess- und Produktwissen sowie Methoden- und Sozialkompetenzen wie z.B. Problemlöseverfahren, Team- und Kommunikationsfähigkeit. Die "Wissenswerkstatt" des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) bietet einen Methodenbaukasten, mit dem Mitarbeiter prozessnah und problemorientiert qualifiziert werden. Die Basis bilden Lern-Communities, die sich an konkreten Aufgaben- und Problemstellungen aus den Prozessen orientieren.
Weiterbildung zur Softwareherstellung
Ein branchenbezogenes Rundum-Paket bietet das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) mit dem Online-Training und -Tutoring zu Themen moderner Software-Entwicklungsverfahren. Mit "IntView" wird zudem eine integrierte Methode zur Bewältigung anspruchsvoller Lernsoftware-Entwicklungsvorhaben (einschließlich Qualitätssicherung, Controlling, Dokumentation und Teamunterstützung) angeboten.
Lernen im Team mit "Vitero"
Auf Basis der Lernplattform "Vitero" bietet das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) als Dienstleistung die Einführung und Ausbau von eLearning und eMeeting an. Das IAO erstellt auf Wunsch eine Analyse der individuellen Ausgangssituation und Anforderungen, anschließend wird je nach Bedarf eine Qualifizierung im thematischen Umfeld vorgenommen. Gemeinsam werden Umsetzungskonzepte entworfen, evaluiert und ein Pilotprojekt unter authentischen Rahmenbedingungen durchgeführt.
Fraunhofer-Gemeinschaftsstand: Schwarzwaldhalle, Stand-Nr. 230
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