Überraschungen liegen im Trend
Berlin, Juli 2014 - (von Dr. Ulrike Felger) Nicht nur auf dem Fußballplatz ist die Bundesrepublik für einen Hingucker gut: Auch die Auswertung unserer Regionalserie mit der Kür zum eLearning Hot-Spot Deutschland 2014 hat am Tag eins nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft in der Redaktion von CHECK.point eLearning für gehöriges Augenreiben gesorgt. Mit Berlin/Brandenburg küren wir eine Region zum Sieger, die ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. Verfolger Saarland/Rheinland-Pfalz ist der Hauptstadt dicht auf den Fersen, muss sich aber erst von den gravierenden personellen und geografischen Veränderungen in der Branche erholen.
War es zunächst die schiere Menge an eLearning-Akteuren, die einen ersten Eindruck zum Branchen-Gewicht einer Region hinterlassen, so schlugen in der detaillierten Auswertung doch eine Reihe weiterer Faktoren zu Buche. Statistische Werte wie beispielsweise die absolute Zahl und Struktur der vorhandenen eLearning-Akteure sowie deren Bezug zur Größe der jeweiligen Region bildeten die Grundlage der Auswertung. Zusätzlich fanden für den Auftritt in der Öffentlichkeit relevante Parameter wie zum Beispiel die Praxisnähe der CHECK.point eLearning zur Verfügung gestellten Themen, die Kooperationsbereitschaft der jeweiligen Organisationen, ihr allgemeiner Auftritt, ihre Professionalität im Umgang mit uns Journalisten sowie die Netzwerkfähigkeit und visionäre Kraft unserer Gesprächspartner Eingang in die Bewertung.
Gerade beim Ranking der Akteure pro Einwohner sowie einer balancierten Verteilung der Player innerhalb der Branche (Dienstleister, Anwender, Universitäre Angebote, schulfokussierte Akteure, Multiplikatoren) konnten sich eher unscheinbare Regionen wertvolle Punkte sichern. Trotz einer erheblichen Anzahl von eLearning-Akteuren verlor etwa Baden-Württemberg aufgrund der Mono-Struktur seiner Branchenvertreter wichtige Punkte – sämtliche Gesprächspartner rekrutierten sich aus Dienstleistern, die zudem kaum Anwenderberichte lieferten. Einen guten Struktur-Mix wiesen die neuen Bundesländer Sachsen/Sachsen-Anhalt sowie Thüringen auf, die hier in der Wertung deutlich stiegen. Das Phänomen sicherte zudem eine schöne Basis an Best-Practises, welche in der gebotenen Fülle nur noch die Regionen Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen), Saarland/Rheinland-Pfalz sowie Niedersachsen boten.
Eine herausragende Kooperationsbereitschaft zeigten die eLearning-Akteure in Berlin/Brandenburg sowie in Bayern. Eindeutiges Schlusslicht war hier Thüringen mit weniger als einem Drittel kooperativer Redaktionskontakte. Die zahlreichen vergeblichen Kontaktanläufe und Sackgassen ließen gerade während der Recherche die Redaktion an der Leistungsfähigkeit dieser Region (ver)zweifeln. Besonderes Augenmerk legten die beteiligten Redakteure auf die Professionalität ihrer Gesprächspartner im Umgang mit der Presse. Selbst spezielle Dienstleister oder die eigenen Pressestellen sicherten keinesfalls verlässlich die erreichbare Höchstpunktzahl.
Auch hier glänzten Berlin/Brandenburg und Bayern gemeinsam mit der Region Nord durch ein besonders professionelles Händchen für die Medien. Das Gewicht, welches dem Außenauftritt der relevante Branchen-Akteure zukam, spiegel sich auch bei den erreichten Punktzahlen für den Auftritt im Netz wider: Spitzenreiter ist auch hier Berlin/Brandenburg, knapp gefolgt von der Region Nord und Bayern. Weit abgeschlagen liegt noch nach Nordrhein-Westfalen die Region Sachsen/Sachsen-Anhalt – ein Ergebnis, das nicht zuletzt dem großen Anteil an eLearning-Akteuren aus der öffentlichen Verwaltung sowie Schule und Bildung und damit den in diesen Bereichen üblichen Web-Konzepten geschuldet ist.
Die ausgeprägte Netzwerkfähigkeit einzelner Gesprächspartner, insbesondere in Sachsen und dem Saarland, sicherten diesen Regionen nicht nur in diesem Kriterium wertvolle Punkte, sondern sorgte durch die Vermittlung weiterer Gesprächspartner mit hochwertigen Anwenderbeispielen für einen weitergehenden Punktesegen. Positiv wirkten sich Netzwerkfähigkeit sowie die Vermittlung weiterer Branchenkontakte auch auf das Ranking der Regionen Bayern und Berlin/Brandenburg aus.
Die visionäre Kraft einzelner eLearning-Akteure trat herausragend in der Region Saarland/Rheinland-Pfalz zu Tage, die bei diesem Kriterium das Feld anführte. Der derzeit dort stattfindende weitreichende personelle Umbruch könnte jedoch mittelfristig Auswirkung zeigen. Visionäre Vordenker im eLearning bescherten auch Berlin/Brandenburg sowie der Region Nord ein gutes Ergebnis. Der Glaube an das eigene Produktportfolio, das eigene Angebot und die eigene Leistungsfähigkeit sorgte in Sachsen für einen beachtlichen Punkteregen, gefolgt – mit einigem Abstand – von Bayern und Saarland/Rheinland-Pfalz. Auf dem letzten Platz landete hier Baden-Württemberg, das auch an dieser Stelle, wie schon bei der Lieferung von attraktiven Fallbeispielen, schwäbische Zurückhaltung zeigt.
Im Fazit unserer Auswertungen und Analysen unterstreicht die Kür zum eLearning-Hot-Spot Deutschland 2014, dass sich angesichts eingeübter Blickwinkel und bestehender Vorstellungen immer ein zweiter Blick auf die eLearning-Branche lohnt. Denn es sind durchaus die leisen Randregionen, die viel zu bieten haben. Die angesetzten Bewertungskriterien zeigen interessierten Playern sowohl regionale als auch Akteurspezifische Handlungsfelder auf, die teilweise deutliche Luft nach oben bieten. Gerne steht die Redaktion von CHECK.point eLearning hier mit ihrer Erfahrung als Gesprächspartner zur Verfügung.
Vor allem aber gratulieren wir Berlin und Brandenburg zur Prämierung als eLearning-Hot-Spot Deutschlands 2014!
Das Regional-Ranking der deutschen eLearning-Branche im Überblick:
Platz 1: Berlin/Brandenburg
Platz 2: Saarland/Rheinland-Pfalz
Platz 3: Sachsen
Platz 4: Bayern
Platz 5: Region Nord mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen
Platz 6: Hessen
Platz 7: Niedersachsen
Platz 8: Nordrhein-Westfalen
Platz 9: Thüringen
Platz 10: Baden-Württemberg
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!