Personalentwicklung

Werkzeug und Treiber der Unternehmensentwicklung

Berlin, Dezember 2014 - Wie sieht die künftige Rolle der Personalabteilungen aus? Wie werden sie zum strategischen Partner der Unternehmensführung und welche Initiativen bringen sie dabei voran? Mit diesen Fragen befasst sich die Kongress-Sektion "Neue Rolle HR" am 29. Januar 2015. Kerstin Hamann, Chefin der Personal- und Organisationsentwicklung bei den Berliner Wasserbetrieben, stellt dort das Konzept ihres Unternehmens vor, das erst kürzlich mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet wurde.

Kerstin Hamann arbeitet seit mehr als 15 Jahren im Personalbereich. Die Veränderungen der letzten Jahre beschreibt sie so: "Der Schwerpunkt der Personalentwicklung lag früher in der individuellen Qualifizierung. Heute dagegen verzahnen wir unsere Arbeit eng mit der gesamten Unternehmensentwicklung. Dabei ist die Vermittlung von fachlichen Qualifikationen nur ein Aspekt unserer Arbeit, denn wir sehen uns als wichtige Instanz eines strategischen Regelkreises: Wenn die Geschäftsführung die Geschäftsziele festlegt, hat dies zum einen Konsequenzen für die wirtschaftliche Planung. Zum anderen ergeben sich daraus Auswirkungen auf die Arbeit unserer rund 4.300 Mitarbeiter und Führungskräfte. Für die Ausgestaltung sind wir mit verantwortlich – ob es sich um neue Bildungsaufgaben, die Arbeitsgestaltung oder Managementprozesse handelt."

Für dieses veränderte Verständnis von Personalarbeit stehen bei den Berliner Wasserbetrieben beispielhaft Initiativen zur Verbesserung der Kundenorientierung und zum Gesundheitsmanagement. Hamann: "Die Gesundheitsbelastung am Arbeitsplatz nachhaltig zu reduzieren ist ein Ziel unserer Managementstrategie. Mit dieser Aufgabe können wir die Abteilungen aber nicht allein lassen. Hier sind wir gefragt: Im Zusammenspiel mit dem Gesundheits- und Arbeitsschutz  versorgen wir unsere Beschäftigten mit Präventionskursen, medizinischen Untersuchungen und Ernährungstipps, tragen aber auch dazu bei, Führungsprozesse und das Verhalten der Führungskräfte zu verändern – etwa indem wir sie befähigen, Gesundheitsgespräche mit den Beschäftigten zu führen und psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu erkennen. Ebenso wichtig sind Anpassungen in der Arbeitsorganisation. Auch dazu können wir Anstöße geben."

Die passenden fachlichen Bildungsangebote für die Mitarbeiter bereitzustellen, ist nach wie vor eine wichtige Aufgabe – die Teilnehmerzahlen bei den Weiterbildungen liegen bei jährlich über 5.000. Die Herausforderungen sind durch die Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitsabläufe enorm: Berufe sind verschwunden, neue Berufsbilder sind entstanden. Auch hier sind die Berliner Wasserbetriebe erfolgreich: Sie wurden im Rahmen des Wettbewerbs Deutscher Bildungspreis 2014 mit dem Qualitätssiegel "Exzellentes Bildungs- und Talentmanagement" ausgezeichnet.

Erste Auswertungsergebnisse aus dem laufenden Wettbewerb wird Anne Dreyer, Moderatorin der Kongress-Sektion und Projektmanagerin des Deutschen Bildungspreises, in ihrem einführenden Vortrag präsentieren. Mit 171 Bewerbern – gegenüber 126 für dieses Jahr – wurde ein neuer Rekord erreicht. Die eingereichten Unterlagen spiegeln das Selbstverständnis, die Zielsetzungen und die tatsächliche Unternehmensposition der Personaler wider und liefern die Basis für Dreyers Aussagen zur Frage "Aktive Rolle der HR – Wunsch oder Wirklichkeit?"