Content

Signalwirkung aus Florenz

Florenz/Berlin, Dezember 2005 - Das "Consorzio eLISA", ein Zusammenschluss der medizinischen Fakultät der Universität Florenz mit dem renommierten Großkrankenhaus "Careggi Ospedale" und IBM, bauen seit dem Frühjahr 2005 gemeinsam ein Online-Weiterbildungssystem für Ärzte und medizinische Fachkräfte auf.




Auch in Italien gilt seit fünf Jahren die Weiterbildungspflicht für Ärzte und medizinische Fachberufe. Innerhalb von drei Jahren muss ein italienischer Arzt 150 "Creditpoints" sammeln, um seine Tätigkeit weiterhin ausüben zu dürfen. Erreicht er diese Zahl im vorgegebenen Zeitraum nicht, droht der Entzug der Approbation - selbst wenn italienische Behörden hierbei auch einmal langmütigere Nachreichungsfristen einräumen.


Da die Kosten für diese Weiterbildungsmaßnahmen gerade an Großkrankenhäusern aus dem Ruder zu laufen drohten, fanden sich Ende 2004 die medizinische Fakultät der Universität Florenz, das Careggi-Krankenhaus und IBM als Technikpartner im Consorzio eLISA zusammen, um eine Umsetzung der erforderlichen Weiterbildungsmaßnahmen per eLearning zu ermöglichen.
Paolo Squillace, Direktor des Consorzio, erklärt: "80 Prozent der nötigen Creditpoints können bei entsprechendem Angebot per eLearning eingebracht werden. Und die ganze Region Toscana und manch andere Interessenten darüber hinaus, warten darauf, die Ergebnisse dieses Referenzprojekts auch für sich nutzen zu können."


28 von 30 zu produzierenden Kursen pro Jahr stehen in 2005 bereits zur Verfügung. Bis Ende 2007 soll das Weiterbildungsangebot 100 Kurse umfassen. Die Inhalte werden gemeinsam von Universität und Krankenhaus erarbeitet. IBM stellt nicht nur die Technik, sondern auch die Unterweisung der Autoren und stößt darüber hinaus auch die weitere Vermarktung an. In einem späteren Ausbaustadium des Projekts sollen dann auch Kurse entstehen, die zu Zertifizierungszwecken an der Universität eingesetzt werden können. "Doch bis dahin brauchen wir noch eine Weile", räumt Paolo Squillace ein.


Aktuell verfügt das Projekt über ein Budget von 300.000 Euro. Doch erhofft man sich aus den Kurseinnahmen einen baldigen Rückfluss des eingesetzten Kapitals. "Wir haben zwei Preismodelle im Angebot. Einzelbucher bezahlen 80 Euro pro Kurs. Größere Betriebe, die eine Unternehmenslizenz erwerben, können nach einem einmaligen Betrag mit Kurskosten von 50 Euro pro Teilnehmer rechnen. Doch momentan erproben wir die Kurse erst einmal mit kleinen Gruppen." so Paolo Squillace.