Debatte

D-ELAN begrüßt öffentliche Diskussion über Internetsperren

Essen, Juni 2009 - Das Deutsche Netzwerk der eLearning Akteure, D-ELAN e.V., begrüßt die breite öffentliche Diskussion, die die angekündigte Sperrung von Internetseiten durch die Bundesregierung ausgelöst hat. Lernanbieter, die
für ihre Produkte auf eine zugangsfreie Internetnutzung angewiesen sind, sehen sich durch die geplante Gesetzesvorlage betroffen. Die Petition: "Internet - Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten" ist bereits von über 125.000
Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet worden.




Keiner der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stellt das eigentliche Ziel, die Verhinderung des Missbrauchs von Kindern und der Verbreitung von Kinderpornographie in Frage. Die große Resonanz auf den Entwurf des Telemediengesetzes zeigt aber eindringlich den Stellenwert, den das Internet mittlerweile in unserer Gesellschaft erreicht hat.


Beruf und Freizeit sind heute ohne Internet nicht mehr vorstellbar. Das computergestützte Lernen, kurz eLearning, macht da keine Ausnahme. Eine Vielzahl von Lernlösungen basiert auf der Nutzung von Internet-Diensten. Das Lernen in
sozialen Netzwerken oder das gemeinsame Erstellen von Texten sind nur zwei Beispiele. ELearning lebt durch das Internet!


Aufgeklärte und verantwortungsvolle Internetnutzer sind daher zu recht besorgt über intransparente Verfahren der Indizierung, die gänzlich ungeeignet für das angestrebte
Ziel sind. Das wurde bereits an vielen Stellen offengelegt und von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen bestätigt.


Internetseiten anhand unklarer Kriterien sperren zu lassen und Internetnutzern per se kriminelle Intentionen zu unterstellen kann nicht akzeptabel sein. Hier besteht die Notwendigkeit, verstärkt über Wirkungsweisen und Handhabung von digitalen Medien zu informieren. Nicht nur gegenüber der Politik.


D-ELAN begrüßt daher die breite öffentliche Debatte um den Umgang und die Nutzung des Internets nachdrücklich. Es ist ein wichtiger Schritt, mehr Sachlichkeit bei der
Einordnung medienspezifischer Entscheidungen zu erreichen.