Mobiles Lernen auf der Baustelle
Bremen, Mai 2009 - Das Projekt "Virtuelles Lernen auf der Baustelle (Vila-b)" brachte eine höchst ungewöhnliche Weiterbildungsmaßnahme auf den Weg. Fachwissen über innovative Baustoffe lernen die Facharbeiter des Baugewerbes in der Qualifizierung "Fachkraft für ökologische und klimagerechte Altbausanierung" in Präsenzseminaren, via eLearning am PC und mit mobilen Endgeräten direkt vor Ort.
Im Zuge der Debatte um die Rohstoff- und Klimaproblematik werden auch bei der Modernisierung von Altbauten neue Baustoffe, -technologien und Verarbeitungsweisen eingesetzt. Die Ausrichtung auf Energieeinsparung, Gesundheitsvorsorge und Nachhaltigkeit stellt Fachkräfte des Baugewerbes vor ganz neue Herausforderungen. Da die Modernisierung von Gebäuden mit Holz, Holzwerkstoffen und nachwachsenden Rohstoffen für die Betriebe ein immenses Potenzial darstellt, ist die Qualifizierung der Facharbeiter unabdingbar.
Im Rahmen des Projekt Vila-b wurde deshalb im letzten Jahr die sechsmonatige Weiterbildungsmaßnahme zur "Fachkraft für ökologische und klimagerechte Altbausanierung" ins Leben gerufen, dessen Pilotphase Anfang 2010 starten wird. Zielgruppe der zertifizierten Weiterbildung sind bereits ausgebildete Handwerker aus Handwerksbetrieben im Baugewerbe, also Trockenbauer, Tischler, Zimmerer und Dachdecker, die auf Baustellen im Bereich der Altbausanierung eingesetzt werden.
Das innovative Konzept der Weiterbildungsmaßnahme stützt sich auf ein Blended Learning-Konzept. Neben Präsenzveranstaltungen und dem Lernen am heimischen PC, wird der Arbeitsplatz selbst zum Lernort. Dennis Krannich, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung am Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) erläutert die Vorteile des Mobile Learning: "Wir begreifen Lernen als eine integrierte Aktivität, die immer parallel zum Arbeitsprozess stattfinden sollte. Vila-b integriert deshalb die vier wichtigen Bereiche: Information, Dokumentation, Kommunikation und Weiterbildung."
Lernen direkt vor Ort
Mobile Endgeräte wie z. B. äußerst robuste PDAs, ermöglichen direkt vor Ort den Zugriff auf wichtige Informationen, wie etwa neueste Techniken und Verfahren. Sie ermöglichen ebenfalls die multimediale Kommunikation mit dem Chef oder Kollegen auf anderen Baustellen - ein Foto mit Markierungen oder ein kurzes Video von einem Problemfall führt schneller zur Klärung als eine umständliche Beschreibungen der Sachlage.
Zudem können alle ausgeführten Arbeiten und verwendeten Materialien sofort dokumentiert werden, auch mit Fotos oder per Barcode. Krannich ist überzeugt: "Gerade die Dokumentation mit mobilen Endgeräten wird zukünftig angesichts neuer EU-Vorschriften zum Standard auf der Baustelle gehören. Schließlich muss für jeden Hausbesitzer nachvollziehbar sein, welche Werkstoffe bzw. Inhaltsstoffe verarbeitet wurden."
Zu den Partnern des Projekts "Virtuelles Lernen auf der Baustelle" gehören das Institut Technik und Bildung (ITB) und das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI), beide Universität Bremen. Weitere Partner sind pmc projektmanagement & consulting aus Flensburg und der Arbeitskreis Ökologischer Holzbau e.V. (AKÖH) aus Herford, sowie eine Reihe von Bauunternehmen, die ihr Fachwissen, und Hersteller, die ihre Produktinformationen einbringen. Gefördert wird Vila-b vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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