Kulturgüter retten

Spielerischer Museumsbesuch für die Leibniz Gemeinschaft

Multi-Touch-Tisch / Foto: LeibnizBerlin/Amsterdam, August 2018 - Wie begeistert man Kinder und Jugendliche für einen Museumsbesuch? "Am besten spielerisch, interaktiv und kurzweilig. Und mit technischen Lösungen, die für die Zielgruppe alltäglich sind", sagt die Medienpädagogin Anne Sauer. Sie ist Projektleiterin beim Serious Games-Spezialisten IJsfontein und hat ein Computerspiel für einen Multi-Touch-Tisch konzipiert und gemeinsam mit dem Team entwickelt.

Dieses wird anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 künftig in den acht Forschungsmuseen der Leibniz Gemeinschaft zum Einsatz kommen. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum hat als Koordinator dieses Projektteils des sogenannten Aktionsplans für Leibniz-Forschungsmuseen die Entwicklung des Spiels finanziert. Das Projekt soll bei der jungen Zielgruppe Interesse für die naturwissenschaftlichen Exponate wecken, Verständnis schaffen für den besonderen Umgang mit Sammlungsobjekten und das Bewusstsein für die Relevanz von Erhaltung und Bewahrung fördern. "Die wesentlichen Herausforderungen lagen nicht zuletzt in der Heterogenität der Zielgruppe. Immerhin sollten 8 bis 25jährige gleichermaßen abgeholt und begeistert werden", so Sauer. "Gleichzeitig war es notwendig, einen niedrigschwelligen, unterhaltsamen Einstieg in die komplexe Thematik der verschiedenen Museen zu finden." Entstanden ist ein kollaboratives Game mit Spaßfaktor, in dem die Spielenden alleine und im Team in die Rolle der "BewahrerInnen" schlüpfen. Ziel ist, Objekte aus den Sammlungen der Forschungsmuseen gegen schädliche Einflüsse, z.B. Licht, Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Insekten, zu schützen. Das Spiel kann ab sofort im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt am Main getestet werden. Es wird dort im Rahmen einer kleinen Ausstellung die Restaurierungsgeschichte der fossilen Schädeldecke von Sangiran II, einem besonders gut erhaltenen Fossil einer ausgestorbenen Art der Gattung Homo erectus, präsentiert. Die anderen Forschungsmuseen ziehen in den nächsten Wochen nach.