HPI: Boom beim Online-Lernen für die Digitalisierung
Potsdam, Dezember 2020 - Im Corona-Jahr 2020 haben überdurchschnittlich viele Menschen die Krisenzeit genutzt, um mit kostenfreien Onlinekursen ihre Digitalisierungs-Kenntnisse zu erweitern. Wie das Hasso-Plattner-Institut meldet, lagen auf seiner Internet-Plattform openHPI die Zahlen der Lernenden um rund 90 Prozent und die der Kursanmeldungen um 65 Prozent über den Vorjahreswerten.
Am stärksten gefragt waren Gratiskurse zur Einführung in Künstliche Intelligenz, zu Data Engineering und Data Science sowie zum Programmieren in der Sprache Java. Für 2021 kündigt das HPI ein erweitertes Programm solcher Massive Open Online Courses (MOOC) an.
"Da die Pandemie den normalen Aktionsradius in Berufs- und Privatleben eingeschränkt hat und noch immer begrenzt, investieren nun sehr viele Menschen daheim, im Büro und unterwegs mehr Zeit in ihre individuelle Aus- und Weiterbildung", stellt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel fest. Dabei stehe die Aneignung und Auffrischung digitalen Grundwissens im Vordergrund: "ELearning ist für die meisten eine sehr sinnvolle Möglichkeit, sich durch die schwierige Krisenzeit zu manövrieren", so der Informatikprofessor.
Besonders auffällig ist, dass im Corona-Jahr 2020 auch die Aktivität in den Diskussionsforen von openHPI stark zugenommen hat. Allein in den zehn nachfragestärksten Kursen nahm die Zahl der Diskussionsbeiträge um gut 50 Prozent zu. "In Zeiten, in denen man persönlich nur selten oder gar nicht zusammenkommen kann, wächst offensichtlich der Bedarf an virtuellem Austausch. Unsere interaktive Lernplattform bietet diese soziale Komponente beim eLearning", betont Meinel.
openHPI-Technologie auch in Lernplattformen von WHO und SAP
Das von dem Potsdamer Wissenschaftler geleitete Institut bietet kostenlose Onlinekurse zu Digitalisierungs- und Innovations-Themen bereits seit 2012 auf openHPI an - für interessierte Laien genauso wie für Expertinnen und Experten. Damit ist das HPI unter Europas Wissenschaftsinstitutionen der Pionier in Sachen flexiblen digitalen Lernens. Mehr als eine Viertelmillion Personen haben auf openHPI bereits fast 900.000 Kurseinschreibungen vorgenommen.
Die eLearning-Technologie des Instituts nutzen mittlerweile auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, der Softwarekonzern SAP und andere Unternehmen und Institutionen, um in kurzer Zeit sehr viele Menschen zu schulen.
Allein die Weltgesundheitsorganisation konnte seit Dezember 2019 mehr als 4,6 Millionen neue Kurseinschreibungen auf ihrer Online-Lernplattform OpenWHO verzeichnen, die mit HPI-Technologie operiert und deren Nutzende vom Institut betreut werden. Für die schnelle Skalierung und ihr breites Kursangebot wurde die Plattform OpenWHO jüngst in London mit dem Learning Technologies Award 2020 in Gold ausgezeichnet. Anerkannt wurde damit die "Best International Digital Transformation of a Training Programme in Response to Covid-19".
Fünf attraktivste openHPI-Kurse 2020: Allein 64.000 Einschreibungen
Das HPI konnte auf seiner eigenen IT-Lernplattform openHPI 2020 bei den folgenden fünf Onlinekursen das stärkste Interesse der Internetnutzer registrieren:
Die fünf attraktivsten Kurse auf der Lernplattform openHPI
|
Kurs im Jahr 2020 |
Einschreibungen |
Platz 1 |
Data Engineering und Data Science - Klarheit in den Schlagwort-Dschungel |
17.268 |
Platz 2 |
14.792 |
|
Platz 3 |
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen für Einsteiger |
11.509 |
Platz 4 |
10.183 |
|
Platz 5 |
10.106 |
Stand: Dezember 2020
Wie alle übrigen Angebote sind diese Kurse auch weiterhin im openHPI-Archiv fürs Selbststudium zu nutzen, dann aber nicht mehr mit der Möglichkeit, Prüfungen zu absolvieren und ein Zeugnis zu erhalten. Weil der diesjährige Einführungskurs "Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen für Einsteiger" mit fast 12.000 Teilnehmenden einer der nachgefragtesten war, soll im kommenden Herbst ein Vertiefungsangebot folgen. Der Titel lautet "Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in der Praxis". Schon jetzt kann man sich anmelden.
Nachfrage-Boom auch bei eLearning mit HPI Schul-Cloud
"Nicht nur auf unserer eigenen, für IT-Einsteiger und Experten gedachten Bildungsplattform openHPI, sondern auch bei unserem Projekt der HPI Schul-Cloud haben wir in den zurückliegenden zwölf Monaten einen gewaltigen Ansturm bewältigt", berichtet Institutsleiter Meinel. So etwas sei "nur mit einem hochmotivierten Experten-Team und skalierbarer Lerntechnologie" schaffbar.
Auf die HPI Schul-Cloud, die das Institut mit Förderung des Bundesbildungsministeriums entwickelt, greifen zum Ende des Jahres 2020 bereits über 930.000 Nutzerinnen und Nutzer zu. Mehr als 3.200 Schulen sind bislang an die länder- und schulübergreifende IT-Infrastruktur angeschlossen, die als gemeinnütziges Open Source-Projekt angelegt ist und mit anderer Lernsoftware zusammenarbeiten kann. Integriert sind mit Office- und Videokonferenz-System, Dateiablage, Messenger und einer einfach bedienbaren Nutzerverwaltung alle Funktionalitäten, die für Organisation und Durchführung zeitgemäßen digitalen Unterrichts einschließlich des so genannten "Home Schooling" erforderlich sind.
Lehrkräfte, Eltern und Jugendliche können die HPI Schul-Cloud zeit- und ortsunabhängig von jedem Endgerät aus nutzen. Sie bietet Zugang zu vielfältigen Lerninhalten verschiedener Anbieter und geht mit den Daten strikt nach Datenschutzgrundverordnung um: Eine Pseudonymisierungstechnik gewährleistet, dass keine personenbezogenen Daten an externe Lerninhalte-Anbieter übermittelt werden.
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