Georg-Schulhoff-Preis

BIBB-Präsident für seine Verdienste um die berufliche Bildung ausgezeichnet

Bonn, Dezember 2023 - Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser ist für sein Wirken in der beruflichen Bildung mit dem Georg-Schulhoff-Preis ausgezeichnet worden. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung am gestrigen Montagabend vor rund 300 geladenen Gästen in der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Auszeichnung wird seit 1985 von dem bei der Handwerkskammer Düsseldorf ansässigen "Verein zur Förderung der beruflichen Bildung - Stiftung Georg-Schulhoff-Preis" vergeben.

Der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf und Stiftungsvorsitzende, Andreas Ehlert, betonte in seiner Laudatio: "Die Grundlage für Wohlstand, Wachstum und Integration heißt: Bildung. Diesen Zusammenhang mit großer Leidenschaft in den Köpfen der Entscheider wie auch im Bewusstsein der breiten Bevölkerung als untrennbare Einheit zu verankern, gilt Friedbert Essers gesamter beruflicher Einsatz als wissenschaftlicher Vordenker, administrativer Kopf und politischer Botschafter an der Spitze der Berufsförder- und Qualifizierungsforschungseinrichtung, die er seit zwölf Jahren leitet. Und er tut dies mit großem Erfolg", würdigte Ehlert das Wirken des BIBB-Präsidenten.
"Ihre vielleicht wichtigste Botschaft war und wirkt heute stimmiger denn je: Mit einer handwerklichen Qualifikation schließt sich keine Türe. Sondern es öffnen sich viele neue!" Essers "leidenschaftlich" verfolgtes Ziel einer Berufsbildung auf Augenhöhe mit der akademischen Bildung habe zahlreiche bildungspolitische Errungenschaften und Entwicklungen wie "MeisterPlus", Höhere Berufsbildung, duale und triale Studiengänge mit erwirkt.  Nicht weniger wichtig sei Essers jüngster Impuls, dass "die Generationenherausforderung der Transformation für die berufliche Bildung zur Mission" werden müsse.

Eine eindrucksvoll wertschätzende Gruß- und Glückwunschadresse steuerte, virtuell zugeschaltet, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei: Das Land könne an die Herausforderungen der Dekarbonisierung, der Digitalisierung und des demografischen Wandels "optimistisch herangehen, denn wir können auf das Pfund der beruflichen Bildung zurückgreifen". Stark-Watzinger würdigte Professor Esser für seinen Beitrag dazu, dass das duale System so erfolgreich dastehe.

BIBB-Präsident Esser bedankte sich in seiner Rede für die bedeutende Auszeichnung und erinnerte in seinem Plädoyer für mehr Demokratiebildung in der beruflichen Bildung daran, dass wir in diesen aufgewühlten Zeiten einmal mehr erkennen müssen, wie wichtig es gerade jetzt sei, den Menschen Ängste zu nehmen und Zuversicht aufzubauen. "Denn, was nicht gut ist für die Demokratie, ist auch nicht gut für unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung und umgekehrt. Es muss uns darum gehen, aufgrund der Herausforderungen unserer Zeit zu mehr Resilienz in unserer Gesellschaft beizutragen. Mit Blick auf die jüngeren Generationen ist deshalb neben den allgemeinbildenden Schulen und den Hochschulen gerade jetzt die berufliche Bildung mit ihrem Potenzial in die Pflicht zu nehmen.
Denn die Berufsausbildung ist mehr als arbeitsmarktorientierte Qualifizierung. Ihre Mehrwertigkeit drückt sich darin aus, dass sie zur Qualifizierung, Sozialisierung, Erziehung und Bildung beiträgt. Und wir sind gut beraten, diese vielfältigen Dimensionen der beruflichen Bildung zu nutzen, um nicht nur standortstabilisierend gute Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen umzusetzen, sondern auch die politische, genauer gesagt, die Demokratiebildung der jungen Menschen zu fördern, die ein stabiles und zukunftsfestes Wirtschaftssystem braucht."