Digitale Ausprägung

100 Unis im Vergleich: Hier steht Digitalisierung auf dem Lehrplan

Berlin, Februar 2024 - Neben der Fernuniversität Hagen ist besonders die RWTH Aachen beim Thema Digitalisierung im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Hochschulen gut aufgestellt. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs des Webseiten-Analysten Hotjar. Dafür wurden die 100 größten Hochschulen in Deutschland im Hinblick auf vier verschiedene Kriterien, darunter die Bewertungen der Hochschulen zum digitalen Lernen, die Anteile an Studiengängen und Dissertationen mit digitalem Bezug sowie der Zugang zu Online-Dokumenten hin untersucht.

Diese Hochschulen sind im Bereich Digitalisierung am besten aufgestellt

Seminare in Videokonferenzen, Aufgaben selbstständig online bearbeiten und sich per Mail mit Kommilitonen austauschen: Mit der Fernuniversität Hagen kann sich eine Hochschule den ersten Platz sichern, die ohnehin mit einem Online-Lernkonzept lockt (235 Punkte). Danach folgen zwei Universitäten, bei denen ein Studium in Präsenz normal ist. Die RWTH Aachen kann sich mit 229 Prozentpunkten den Vizetitel als digitalste Hochschule in Deutschland sichern. Besonders bei der Bereitstellung von Online-Dokumenten ist die Aachener Hochschule Spitzenreiter.

Auch die Universität Passau kann beim Thema Digitalisierung punkten und belegt den dritten Platz im Ranking (224 Punkte). Die Studierenden der Passauer Universität beschäftigen sich intensiv mit dem Themenkomplex: 20,2 Prozent der untersuchten Dissertationen beschäftigen sich etwa mit der Digitalisierung im deutschen Rechtssystem oder den Geschäftsmodellen internetbasierter Startups – keine andere Hochschule hat einen höheren Anteil.

Diese Universität bietet die meisten Studiengänge mit digitalem Bezug

Dahinter folgt mit der FOM-Hochschule das erste private Bildungsinstitut, welches im Vergleich insgesamt 180 Punkte erreicht. Dabei lässt die Hochschule beim Angebot alle anderen Mitstreiter hinter sich: Anteilig haben 29,6 Prozent der Studiengänge einen digitalen Hintergrund. 171 Punkte sammelt die Universität Mannheim komplettiert damit die Top Fünf im Digitalisierungs-Ranking. An der Mannheimer Universität wird besonders das digitale Lernen von den Studierenden geschätzt (80 Punkte).

An diesen Hochschulen gibt es noch Nachholbedarf

Schlusslichter im Vergleich sind die Universität in Greifswald sowie die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, bei denen es jeweils nur zu 44 Punkten reicht. Das macht sich besonders beim Studienangebot bemerkbar: An der Greifswalder Universität haben 1,7 Prozent aller Studiengänge einen digitalen Bezug, nur etwas größer ist der Anteil in Bonn (2,6 Prozent). Für lediglich 45 Punkte reicht es bei der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität. Dabei gehört die Digitalisierung unter den Mainzer Studierenden selbst nur selten zur wissenschaftlichen Arbeit: Anteilig 2,9 Prozent aller Dissertationen beschäftigen sich mit dem Thema und damit deutlich weniger als im Bundesschnitt (7,9 Prozent).

Fachhochschulen punkten beim Studienangebot

Neben der FOM-Hochschule ist es die Fachhochschule Dortmund, die viel zum Thema Digitalisierung lehrt (27,5 Prozent). Auch das Studienangebot an der Technischen Hochschule Mittelhessen ist mit einem Anteil von 27,2 Prozent zukunftsgerichtet. Das Fach Informatik (654 Studiengänge) ist dabei am populärsten, aber auch Studiengänge rund um Digitales sowie in Computing bzw. Computer Sciences (172 bzw.116 angebotene Studiengänge) sind häufig vertreten. Im Bereich Software, vorranging das Fach Software Engineering, werden ebenfalls viele Studiengänge angeboten (31).

Das sind die Trendthemen der Dissertationen

Im Schnitt beschäftigen sich 7,1 Prozent aller untersuchten Dissertationen mit der Digitalisierung. Anders als bei den Studiengängen werden in den Doktorarbeiten auch häufig Zukunftsthemen wie Hacking oder Cybersecurity (488 bzw.155 Abschlussarbeiten) behandelt. Gaming, künstliche Intelligenz und Blockchains sind mit 427, 179 bzw. 52 Dissertationen ebenfalls häufig vertreten. Im Hinblick auf die einzelnen Hochschulen werden die Passauer Universität und die Fernuniversität Hagen (15,9 Prozent) gefolgt von der Universität Paderborn mit einem Anteil von 13,2 Prozent. Diese Arbeiten drehen sich am häufigsten um Softwares und um die Datenverarbeitung im Netz (28 bzw. 27 Arbeiten). Ähnlich hoch ist der Anteil an Doktorarbeiten mit digitalem Hintergrund an der Universität Siegen (13 Prozent).