Individuell analysieren

KI im Corporate Learning: Chancen und Herausforderungen

Berlin, Mai 2024 - Künstliche Intelligenz (KI)  hat auch im Corporate Learning stark an Bedeutung gewonnen. KI bietet das Potenzial, die Weiterbildung von Mitarbeitenden grundlegend zu verändern. Personalmanager:innen sollten sich aber auch die damit verbundenen Herausforderungen bewusst machen. Vorteile und Risiken sollten für jeden Anwendungsfall individuell analysiert und sorgfältig miteinander abwogen werden. Die eLearning-Experten von LinguaTV haben hier die wichtigsten Vorteile und Risiken zusammengefasst.

Vorteile von KI im Corporate Learning:

Individuelles Lernen: KI passt Lerninhalte an die Bedürfnisse und das Wissen jedes Mitarbeiters an. Durch Datenanalysen überwacht sie den Lernfortschritt und gibt personalisierte Empfehlungen für die nächsten Schritte. Dies erhöht das Engagement und verbessert das Verständnis der Lerninhalte.

Verbesserte Analysen: KI analysiert große Datenmengen und erkennt Muster, die Menschen möglicherweise übersehen. Unternehmen nutzen diese Erkenntnisse, um die Effektivität von Schulungsprogrammen zu bewerten und Qualifizierungslücken zu identifizieren. Dadurch werden Lerninhalte und -methoden kontinuierlich auf Basis objektiver Daten verbessert.

Steigerung der Produktivität: KI-gestützte Tools übernehmen zeitintensive Aufgaben und unterstützen deren Umsetzung, beispielsweise in der Verwaltung, im Support oder bei der Content-Erstellung. Chatbots im First-Level-Support sind ein Beispiel: Sie sind rund um die Uhr verfügbar, kostengünstig und beantworten schnell Kunden- und Lernanfragen.

Kostenreduktion: Traditionelle Schulungen sind oft teuer in Bezug auf Materialien und Arbeitszeit. KI-gestützte Lernplattformen automatisieren den Schulungsprozess und verringern den Bedarf an physischen Ressourcen. Dies ist besonders für große oder globale Unternehmen relevant, die Mitarbeitende an verschiedenen Standorten schulen müssen.

Einschränkungen und Herausforderungen:

Rechtliche Risiken und Verantwortung: KI kann rechtliche Konflikte verursachen, etwa bei Urheberrechten von KI-generierten Inhalten oder bei Diskriminierung und Fairness. Ungleiche Lernchancen oder ungerechte Entscheidungen durch KI-Algorithmen können rechtliche Konsequenzen und Reputationsschäden zur Folge haben. Klare Verantwortlichkeiten und menschliche Aufsicht sind daher unerlässlich.

Ethische Überlegungen: Der Einsatz von KI im Lernen wirft Fragen zum Datenschutz und zur Privatsphäre der Mitarbeitenden auf. Die Erhebung und Analyse von Lernverhaltensdaten kann als Eingriff in persönliche Informationen empfunden werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass KI ethisch korrekt genutzt wird und die Privatsphäre der Mitarbeitenden gewahrt bleibt.

Technische Grenzen: KI ist fehleranfällig, insbesondere bei unzureichend entwickelten Algorithmen oder minderwertigen Daten. Fehlerhafte Informationen oder Schlussfolgerungen können die Folge sein. Für den effektiven Einsatz von KI-Tools ist häufig technisches Fachwissen erforderlich.

Menschliche Komponente: KI kann menschliche L&D-Experten und zwischenmenschliche Interaktionen nicht vollständig ersetzen. Ein wesentlicher Teil des Lernprozesses besteht in der Interaktion mit Kollegen, dem Stellen von Fragen und dem gemeinsamen Problemlösen. Der soziale Aspekt des Lernens könnte leiden, wenn KI-Systeme den menschlichen Kontakt minimieren.

Fazit

Künstliche Intelligenz bietet im Corporate Learning zahlreiche Vorteile wie höhere Produktivität, personalisierte Lernerlebnisse, intelligentere Datenanalysen und Kosteneinsparungen. Doch Unternehmen müssen die ethischen, rechtlichen und technischen Herausforderungen berücksichtigen und den menschlichen Aspekt des Lernens bewahren. Eine ausgewogene Kombination aus KI und menschlichem Know-how kann die Effektivität von Schulungsprogrammen erheblich steigern und potenzielle Risiken minimieren.