German University of Digital Science: digital, nicht nur online
Potsdam, November 2024 – Im Oktober 2024 startete die erste vollständig digital arbeitende Universität Deutschlands mit ihren ersten und durchgehend englischsprachigen MBA- und Masterstudiengängen sowie "Open Courses" und "Micro-Degree Programs", die Fachleute für den digitalen Wandel in aller Welt ausbilden. Die zukünftigen Spezialisten für die digitale Transformation studieren in einem zu 100 Prozent digitalen Format.
Was unterscheidet eine digitale von einer Campus-Universität? Nicht nur globale Unterschiede, sondern auch Ressourcenersparnis, Nachhaltigkeit und Kosten spielen eine maßgebliche Rolle. Dafür steht beispielhaft die German University of Digital Science (kurz German UDS).
Digital, nicht nur online
Spätestens seit der COVID-Pandemie ist Online-Unterricht national und international zu einem Standard geworden. Ob Vorlesungen oder Seminare – die Online-Formate ermöglichen auch Hochschulen mit Präsenzpflicht eine Flexibilität, die während der Pandemie zwangsläufig war und heute eine praxisnahe Ergänzung zum Campus ist.
Doch bei diesem Format kann man noch nicht von "digitalem Studium" sprechen. Es ist sowohl die klassische Synchronität des Präsenzunterrichts einzuhalten als auch eine bedingte geografische Abhängigkeit, die bei Präsenzveranstaltungen unabdingbar ist. Das gilt für Lehrende und Lernende gleichermaßen.
Auch eine vollständig digitale Universität wie die German UDS bedient sich Netzwerkverbindungen und führt Vorlesungen, Seminare, Prüfungen etc. online durch. Der Unterschied ist jedoch, dass die German UDS als rein digitale Lehreinrichtung konzipiert ist, also digitale Geräte nicht nur als Unterstützung der analogen Strukturen einsetzt, sondern sich bereits im Aufbau der gesamten Organisation neu positioniert.
Das zeigt bereits das Flächenverhältnis zwischen einer vollständig digitalen Universität wie der German UDS und einem klassischen Campus. Letztere bewegen sich in Deutschland in Größenordnungen zwischen durchschnittlich 30 und 200 Hektar, wohingegen die German UDS mit seinem CloudHouse, der zentralen Homebase in Potsdam, auf nur 1.700 Quadratmetern für Studierende und Lehrende aus aller Welt erreichbar ist. Selbst kleine und sehr spezialisierte Hochschulen haben einen Platzbedarf von fünf bis 15 Hektar. Das vollständig digitale Konzept der German UDS reduziert den Platzbedarf signifikant, den für Lehrende und Lernende aus aller Welt muss nur minimaler Raum zur Verfügung gestellt werden. Für die Studierenden bedeutet das auch, einen begehrten Abschluss einer deutschen Universität standortunabhängig erlangen zu können.
Somit trägt eine digitale Universität beispielhaft an der Senkung der Schadstoffbelastung bei. Denn die Bau- und Gebäudewirtschaft verursacht rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Bei gut über 20.000 Hochschulen weltweit und Kosten pro Hektar von mindestens 20.000 Euro bis weit über je eine Million nach Standort gehören große Campus-Universitäten für die Umwelt und den Planeten zu Mitverursachers von Schadstoffbelastung.
Online-Lernen und Lehren
Die Gestaltung der Lehre und das Studienangebot der German UDS basieren auf der langjährigen Erfahrung des Gründerteams, Prof. Dr. Mike Friedrichsen und Prof. Dr. Christoph Meinel, im Bereich der digitalen Bildung und orientieren sich an den Prinzipien des Design Thinking, einer innovativen Methode zur kreativen Entwicklung von Ideen und Problemlösung, die an der Stanford University entwickelt wurde und heute weltweit in Studium und Lehre eingesetzt wird.
Die weltweit große Nachfrage nach Online-Bildung spiegelt sich in den interaktiven MOOC-Lernplattformen wider. Dazu zählen beispielsweise Coursera, Udacity oder openHPI, der ersten europäischen MOOC-Plattform, die von Prof. Dr. Meinel über viele Jahre entwickelt, aufgebaut und betrieben wurde. In einer internationalen und interaktiven Lerngemeinschaft mit 2.000 bis 15.000 Teilnehmern pro Online-Kurs können sich die Lernenden zu digitalen Themen weiterbilden.
Allein openHPI verzeichnet zusammen mit den Schwesterplattformen über 16 Millionen Kursanmeldungen. Diese hohe Nachfrage zeigt den Weiterbildungsbedarf. Solche digitalen Kurse werden als Vollstudium für zwei MBA- und vier Masterstudiengänge oder als Micro-Degree-Programs von der German UDS angeboten und über die auf Open EdX basierenden Lernplattform German-UDS.academy zur Verfügung gestellt.
Online-Lernen bei der German UDS
Im Gegensatz zur traditionellen universitären Lehre verfolgt die German UDS einen "online first" Ansatz.
Um das gewünschte Bildungsziel bestmöglich zu erreichen, werden in den Studiengängen der German UDS unterschiedliche Lehrformate und Lehrformen eingesetzt. Die Kurse bestehen aus Modulen, in denen verschiedene digitale Lehrelemente kombiniert werden.
Die digitale Präsentation von Vorlesungsmodulen besteht in der Regel aus dem asynchronen Lehrformat „Knowledge Essentials“, bei dem die Vorlesungen bzw. Vorträge in Form von Sequenzen mittels kurzer Videoclips präsentiert werden. Ein signifikanter Vorteil dieser asynchronen Lehrmethode ist eine freie Zeitwahl mit gleichzeitiger Möglichkeit, die Videoclips beliebig zu wiederholen. Das Wissen wird durch selbstgesteuertes und eigenständiges Lernen im virtuellen Austausch mit Kommilitonen erworben. Der asynchrone Lernprozess wird didaktisch begleitet. Nach jedem Video werden beispielsweise Selbsttest und interaktive Übungen angeboten, und das Erlernte durch Hausaufgaben und Klausuren überprüft.
Die Interaktionen zwischen den Studierenden, die Förderung des themenübergreifenden „Deep Learning“ oder die Reflexion des Gelernten erfolgt über verschiedene synchrone Kursformate (Lernräume, Fishbowls, Live-Dives etc.) und Aufgaben (Challenges), die entsprechend der didaktischen Anforderungen gestaltet sind. Diese werden "Experiences", "DeepDives" und "Mastery-Format" genannt.
"Experiences"
Sie unterscheiden sich von Knowledge Essentials durch ihren vertiefenden Charakter. Hier bearbeiten die Lernenden Inhalte selbstständig oder in Gruppen und vertiefen sie. Dieses Format lässt sich auch sehr gut skalieren und wird in ähnlicher Form bereits auf der der openHPI-Plattform angeboten, so dass auch hier auf bestehende Erfahrungen zurückgegriffen wird. Die Synchronität oder Asynchronität des Formats wird vor allem dadurch bestimmt, ob die Studierenden alleine oder in Gruppen arbeiten.
"DeepDives"
Sie sind das Kursformat mit dem höchsten Anteil an selbstständiger und selbstbestimmter Studienarbeit. Im Gegensatz zu anderen Lehrveranstaltungsformaten zeichnen sie sich dadurch aus, dass sich die Studierenden neue Inhalte unabhängig von Lehrenden erarbeiten. In den meisten Fällen wird den Studierenden ein bestimmter Zeitrahmen vorgegeben, in dem sie eine gestellte Aufgabe bearbeiten und lösen oder in dem sie selbst eine Aufgabe zu einem bestimmten Themenbereich finden und lösen.
Konkret bieten die "DeepDives" einen Rahmen für Projektarbeit unterschiedlichen Umfangs. Die Projektarbeit wird von den Lehrkräften vornehmlich nur betreut. Die Studierenden sind selbst verantwortlich, ihre eigenen Themen zu finden und ihre Ergebnisse selbst zu erarbeiten, vorzugsweise in Interaktion mit Kommilitonen.
"Mastery Format"
Dieses Format ist eine sehr offene Kursform, die inhaltlich sehr unterschiedlich gestaltet werden kann. Es basiert auf der Absicht, bestimmte bestimmte Fähigkeiten vertieft zu vermitteln. Die German University of Digital Science startet mit den beiden Mastery: "Coding" und "Mastery: Social and Future Skills".
Beide unterscheiden sich in ihrem Lehrkonzept und -inhalt stark von den üblichen Studiengängen und sind auf die Vermittlung von "Coding-Skills" (Programmierkenntnissen) und den Erwerb beruflicher Fähigkeiten ausgerichtet.
So werden die geographisch global verteilten Studierenden mit einem Mentorenprogramm bestmöglich auf die Anforderungen des digitalen Studiums vorbereitet, mit den mit den verschiedenen digitalen Lehrformaten vertraut gemacht und anschließend bei ihrem digitalen Studium unterstützt.
Immersive Bildung an der German UDS
Die Idee, Metaverse in die German University of Digital Science zu integrieren, stellt einen bahnbrechenden Ansatz für die Hochschulbildung, insbesondere im Bereich der digitalen Wissenschaft dar. Durch die Nutzung des Metaverse kann die Universität eine immersive, interaktive und fesselnde Lernumgebung anbieten, die über die traditionellen Online-Bildungsplattformen hinausgeht. Ziel ist die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und eine praktische Lernerfahrung, die reale Szenarien widerspiegelt.
Ein vollständig realisierter virtueller 3D-Campus, auf dem sich die Studenten als Avatare bewegen können, vermittelt ein Gefühl von Präsenz und Gemeinschaft. Dazu gehören Hörsäle, Labore, Bibliotheken und Gemeinschaftsbereiche, in denen Studierende und Lehrende interagieren können, als wären sie physisch anwesend.
Spezialisierte virtuelle Umgebungen für verschiedene Bereiche der "Digital Science" wie zum Beispiel Labore (KI, Cybersicherheit), Softwareentwicklungswerkstätten und digitale Design-Studios. Diese Umgebungen ermöglichen es den Studierenden, praktische Übungen mit virtuellen Werkzeugen und Technologien durchzuführen und so reale Herausforderungen und Projekte simulieren.
Die Module sind mit interaktiven Elementen wie Gamification, interaktive Simulationen und Virtual Reality-Erfahrungen (VR) gestaltet, die die Möglichkeiten des Metaverse nutzen. Dieser Ansatz steigert nicht nur die Lernerfolgen, sondern sorgt auch dafür, dass die Studierenden engagiert und motiviert bleiben.
Spezielle virtuelle Räume für Gruppenarbeit, in denen Studierende aus aller Welt "zusammenkommen", dienen der Projektarbeit, dem Ideenaustausch und der Entwicklung von Innovationen, was den kollaborativen Charakter der Technologiebranche simuliert.
Virtuelle Veranstaltungen wie Karrieremessen, Networking oder Gastvorträge, bei denen die Studierenden mit Branchenführern, Alumni und Kommilitonen in einem dynamischen virtuellen Umfeld interagieren können. Diese Veranstaltungen bieten wertvolle Möglichkeiten zur beruflichen (Weiter-)Entwicklung und zum Aufbau einer Gemeinschaft.
Ergänzt wird das Angebot durch AI-Mentoren und -Berater, die die Studierenden während ihres gesamten akademischen Werdegangs persönliche Anleitung, Unterstützung, Feedback bis hin zu Karriereberatung und Coaching für die persönliche Entwicklung bieten.
Die Integration des Metaverse in die German University of Digital Science revolutioniert nicht nur die Ausbildung in den digitalen Wissenschaften revolutionieren, sondern bereitet die Studenten auch auf die Zukunft der Technologie und Arbeit vorbereiten. Durch die Einbindung des Konzepts einer virtuellen Universität können die Studierenden darüber hinaus von und Konnektivität profitieren. So möchte die German UDS einen neuen Maßstab für die digitale Bildung setzen.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!