Lebenslanges Lernen: Deutschland darf nicht Mittelmaß bleiben
Berlin, September 2010 - Die Bedingungen für Lebenslanges Lernen sind in Deutschland nur Mittelmaß. Das ist ein Ergebnis der europäischen Bildungsstudie "European Lifelong Learning Index" der Bertelsmann Stiftung. Ein internationales Expertenteam stellte dafür erstmals Daten über Lebenslanges Lernen in Europa auf eine vergleichbare Grundlage. Ergebnis: Für Schulen und Hochschulen wird in Deutschland relativ wenig Geld investiert. Auch die Teilnahmequoten und das finanzielle Engagement von Unternehmen für die betriebliche Weiterbildung liegen nur im Mittelfeld.
"Hochschulen und Unternehmen müssen Lebenslanges Lernen ernster nehmen und gemeinsam Strukturen dafür entwickeln. Dass betriebliches und akademisches Wissen häufig als grundverschieden betrachtet werden, ist nicht zeitgemäß. Im nicht-deutschsprachigen Raum geht man mit der damit verbundenen Frage der Durchlässigkeit wesentlich entspannter und damit moderner um", kommentiert Prof. Dr. Ada Pellert, Weiterbildungsforscherin und Präsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung. "Beim Anteil Studierender im Alter zwischen 30 und 39 Jahren liegt Deutschland mit 2,5 Prozent auf Platz 28 von 30 OECD-Ländern, während etwa die skandinavischen Länder schon auf einen Wert von 13 Prozent kommen."
Bereits vor einem Jahr hatte die Bertelsmann Stiftung errechnen lassen, dass Investitionen in die Bildung eine hohe Rendite ergeben würden. "Die volkswirtschaftliche Argumentation zeigt die gesellschaftlichen Notwendigkeiten", sagt Pellert. "Aber auch der Blick auf den Einzelnen ist wichtig: Lebenslanges Lernen führt dazu, das Leben besser meistern zu können. Rund drei Viertel der Deutschen messen Weiterbildung einen hohen Stellenwert für ihren beruflichen Erfolg bei, zeigt unsere aktuelle Forsa-Umfrage. Wer berufliche Aufgaben besser bewältigen kann, ist zufriedener."
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