Wachstumsstark

ELearning-Standardisierung in Europa erfolgreich

Essen/Brüssel, Februar 2010 - Das Jahr 2009 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für die europäische eLearning-Standardisierung: "Wir sind sehr erfreut, dass im letzten Jahr die erste offizielle Europäische Norm (EN) für eLearning im Konsens verabschiedet wurde!", erläutert Christian M. Stracke, Vice-Chair des europäischen eLearning-Standardisierungs-Gremiums CEN/TC 353. "Seit seiner Gründung traten immer mehr nationale Delegationen dem Gremium CEN/TC 353 bei, das zunehmend an Aufmerksamkeit, Zusammenarbeit und Einfluss gewinnt", ergänzt Mike Collett, Chair des CEN/TC 353 seit dessen Start.




In logischer Konsequenz war 2009 das wachstumsstärkste und effektivste Jahr für TC 353 (TC = "Technisches Komitee") des europäischen Standardisierungsinstitution CEN ("Europäisches Komitee für Normung"): Drei neue Standardisierungsprojekte sind gestartet worden und als absolutes Highlight wurde der erste europäische de-jure Standard veröffentlicht.


Diese erste europäische Norm ist die Adoption des internationalen ISO-Qualitätsstandards als EN ISO/IEC 19796-1: Dieser Qualitätsstandard enthält das Referenzprozessmodell RFDQ für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in Lernen, Aus- und Weiterbildung sowohl für Bildungsanbieter als auch für Nutzer von Lernangeboten. Er ist anwendbar für alle Arten von Lernangeboten und alle Bildungssektoren angefangen in der Schule über die berufliche und akademische Ausbildung bis hin zum lebenslangen Lernen.


Der internationale ISO-Qualitätsstandard ISO/IEC 19796-1 hat mittlerweile mehrere hundert Adaptationen und Anwendungen weltweit erzielt und ist als nationaler Standard in zahlreichen Ländern übernommen worden, insbesondere in Asien. Durch die Verabschiedung der europäischen Norm EN ISO/IEC 19796-1 werden alle nationalen Standards innerhalb der 31 CEN-Mitgliedsstaaten automatisch annulliert und ersetzt. Dies wird die Nutzung des Standards in Europa sowie auch die Qualität des Lernens, der Aus- und Weiterbildung im Allgemeinen stärken.


Das europäische Standardisierungskomitee CEN/TC 353 arbeitet aktuell an drei neuen Standards: CEF, MLO und ELM.


Das "Curriculum Exchange Format" (CEF) wird ein Datenmodell für den Austausch und Vergleich von Curriculumi-Informationen definieren für den Gebrauch bei kontrollierten Fachwortschätzen für Metadaten und bei der Navigationsstruktur in entsprechenden Nutzeroberflächen.

"Metadata for Learning Opportunities" (MLO) ist ein sogenannter 'multi-part standard' und sein erster Teil (genannt MLO-AD) adressiert die benötigten Metadaten für die Beschreibung und Bewerbung eines Lernangebots, so dass Lernende alle notwendigen Information bekommen, die sie für den Vergleich und die Entscheidungsfindung zwischen verschiedenen Lernangeboten benötigen.


Und das dritte Standardisierungsprojekt heißt "European Learner Mobility" (ELM) und ist ein ambitionierter 'multi-part' Standard: ELM zielt auf die Harmonisierung und Integration von existierenden europäischen Policies und Spezifikationen (wie EQF, Europass, ECTS und Andere inklusive MLO in der Zukunft), indem ein übergreifender Referenzrahmen ("general framework") entwickelt wird, um die Mobilität der Lernenden und der Aus- und Weiterbildung insgesamt innerhalb vonganz Europa zu verbessern.


Der erste Teil wird ein Anwendungsprofil des Europass Diploma Supplement für die transparente Interpretation und Anerkennung von akademischen und beruflichen Qualifikationen über alle unterschiedlichen europäischen Bildungssysteme hinweg bereitstellen.


Das europäische Standardisierungskomitee CEN/TC 353 wurde im Mai 2007 in Mailand etabliert: Es ist organisiert durch das italienische Sekretariat und kommt mit allen Nationalen Delegationen immer halbjährlich zusammen. Die nächste Vollversammlung wird am 20. April 2010 in Brüssel stattfinden, zusammen mit dem CEN-Workshop "Learning Technologies" am Tag zuvor.