Jacques Delors erhält Preis für europäische Bildungsvision
Köln, September 2010 - Bildung spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Europa in der globalisierten Welt zu positionieren. Ein Initiativkreis aus dem Umfeld der Zukunft Personal hat deshalb einen Preis ins Leben gerufen, der europaweit wirkende Ideen und neue Wege für die betriebliche Weiterbildung auszeichnet. Als "Benchmark" für die zukünftigen Preisträger nimmt Jacques Delors, der Ideenschmied für die europäische Bildungsvision, am 12. Oktober auf Europas größter Fachmesse für Personalmanagement in Köln den "Leonardo - European Corporate Learning Award" persönlich entgegen. Laudator ist der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.
"Wir möchten mit dem European Corporate Learning Award Personen auszeichnen, die 'Leuchtturm-Projekte' für die betriebliche Weiterbildung in Europa initiiert und realisiert haben - in dem Sinne, dass sie als Orientierungsmarke für andere Akteure in Europa Bedeutung haben", erklärt Alexander Petsch, Geschäftsführer des HRM Research Institutes und des Messeveranstalters spring Messe Management. Gemeinsam mit Prof. Dr. Winfried Sommer, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung des Kongresses "Professional Learning Europe", der parallel zur Messe Zukunft Personal in Köln stattfindet, und Oswald P. Zimmermann, Mitglied des Europäischen Wirtschaftssenates e.V. (EWS), hat er den Preis initiiert.
"Jacques Delors, der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, erhält die Auszeichnung aufgrund der Impulse und herausragenden Leistungen, die er für eine europäische Bildungsvision und -politik sowie als Ideenschmied für das 'lebenslange Lernen' im Namen der Europäischen Kommission und der UNESCO erbracht hat", begründet Sommer die Wahl des Preisträgers.
In seiner Funktion als Vorsitzender der internationalen Bildungskommission der UNESCO machte sich Jacques Delors für einen ganzheitlichen Ansatz zum Lebenslangen Lernen stark, der auf vier Pfeilern beruht: Lernen Wissen zu erwerben, Lernen zu handeln, Lernen zusammenzuleben sowie Lernen das Leben zu gestalten ("learning to know, learning to do, learning to live together and learning to be").
"Die Krise hat uns nochmals vor Augen geführt, dass Bildung sich nicht im Erreichen guter Schulnoten und Universitätsabschlüsse erschöpfen darf, sondern sich mit verantwortungsvollem Handeln und der Gesellschaft verpflichtetem Urteilsvermögen verbinden muss", so Günther M. Szogs, Sekretär des Leonardo-Projekts und Gründungsmitglied des New Club of Paris. "Jacques Delors hat mit seinem ganzheitlichen Bildungsansatz einen Weg dazu aufgezeigt." Auf sein Lernkonzept bezögen sich aktuell in Europa renommierte Forschungen wie etwa der European Lifelong Learning Index (ELLI).
Den Leonardo-Award 2010, der unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Annette Schavan verliehen wird, überreicht Dr. Ingo Friedrich, Vorsitzender des EWS, nach einer Laudatio des ehemaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher am 12. Oktober 2010, ab 12.30 Uhr, auf der Zukunft Personal.
Die Zukunft des Leonardo-Awards: Engagement in der Praxis fördern
"Das Scheitern des Lissabon-Prozesses 2000 bis 2010 und die Debatte um eine neue Perspektive für Wachstum, Innovation und Beschäftigung in der kommenden Dekade gemäß dem Wachstumsplan 'Europa 2020' macht deutlich, dass es mehr denn je vorbildlichen Engagements in der Praxis bedarf", so Prof. Sommer. Damit in einer wissensbasierten Wirtschaft die passenden Qualifikationen vorhanden seien, müssten vor allem die Unternehmen selbst in Bezug auf Bildung und Personalwesen neue Wege beschreiten.
Vor diesem Hintergrund könnten die Projekte zum einen aus dem Bereich "Corporate Learning" kommen, etwa aus dem Wissens- und Talentmanagement oder dem eLearning, wenn sie auf andere Unternehmen und Branchen ausstrahlen. Denkbar seien aber auch Konzepte, die sich auf dem Gebiet der Corporate Social Responsiblity (CSR) um den interkulturellen Zusammenhalt Europas verdient machen. Wichtig seien vor allem die Vorbildfunktion und die breite Wirkung im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung in Europa.
Der EWS wird zukünftig den Leonardo-Award ausloben. Dabei soll die Auszeichnung den Charakter eines Ehrenpreises bewahren: Die Anwärter können sich nicht selbst bewerben, sondern werden von dem Initiativkreis in Absprache mit einem international besetzten Beirat nominiert.
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