Spielebasiertes Lernen

Von KI bis Gamification - die Bildungstrends 2025 von Kahoot!

Sean D’ArcyOslo, Januar 2025 - Die Bildungslandschaft steht dieses Jahr vor großen Veränderungen: Während der Lehrkräftemangel zunimmt, werden der Einsatz von KI, spielebasiertes Lernen und innovative Bewertungsmethoden den Schulalltag zunehmend prägen. Wie diese Entwicklungen und Trends 2025 aussehen und welche Chancen sie bieten, erklärt Sean D’Arcy, Chief of Solutions bei Kahoot!

Die Zukunft des Lehrerberufs erfordert nachhaltige Reformen

Der Lehrerberuf erlebt in Deutschland derzeit eine Krise. Die Kultusministerkonferenz (KMK) prognostiziert, dass bis 2035 68.000 Lehrkräfte fehlen werden. Gleichzeitig brechen in Deutschland 40 Prozent aller angehenden Lehrkräfte ihr Studium vorzeitig ab. Dieser akute Fachkräftemangel gefährdet die Stabilität unseres Bildungssystems.
Besonders mit Blick auf das Jahr 2025 stehen wir vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen müssen wir bestehende Lehrkräfte im Beruf halten, zum anderen muss der Lehrerberuf wieder attraktiver für junge Talente werden. Dafür braucht es umfassende Maßnahmen: Eine bessere Vergütung für Lehrkräfte, verlässliche Unterstützungsangebote und innovative Ansätze, um Lehrkräfte zu entlasten – ohne die Qualität der Bildung zu gefährden. Immerhin steht die Bildung unserer Kinder auf dem Spiel. 

Lehrkräfte und Schüler:innen werden 2025 verstärkt auf KI setzen

Lehrkräfte können Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um interaktive Inhalte zu erstellen, die das Engagement von Schüler:innen erheblich steigern. Gleichzeitig können Schüler:innen mit KI selbst Lernmaterialien generieren, indem sie ihre Notizen als Karteikarten oder Quizze aufbereiten. Das fördert das Abruftraining und stellt eine effektivere Lernmethode als bloßes Auswendiglernen dar. KI unterstützt Lehrkräfte auch dabei, ihren Unterricht vorzubereiten, und ermöglicht es ihnen, Materialien und Ressourcen effizient zu organisieren. Dadurch sparen sie wertvolle Zeit, um sich mehr darauf zu konzentrieren, ansprechende und effektive Lernprozesse zu gestalten.

So nutzen Lehrkräfte bereits das Potenzial KI-gestützter Lernplattformen, um kreative und interaktive Wege zu finden, verschiedene Themen zu präsentieren und Inhalte zu vermitteln. KI-basierte Lerntools fördern das Engagement, da sie passive Zuhörer in aktive Teilnehmer verwandeln – mithilfe von interaktiven Lernstrategien wie Gamification, Gruppendiskussionen und kreativer Zusammenarbeit. 

Traditionelle Bewertungsprozesse erfordern einen neuen Ansatz

Bis 2025 werden Bildungseinrichtungen wahrscheinlich innovative Bewertungsmethoden einführen, die sich auf eine Vielzahl von Tools und Modellen stützen. Lehrkräfte können Online-Quizze, Umfragen oder weitere Elemente wie Wortwolken einsetzen, um schnell ein Stimmungsbild zu erhalten und herauszufinden, wie gut ihre Schüler:innen den Lernstoff verstanden haben. Echtzeit-Feedback von digitalen Plattformen wird dabei eine zentrale Rolle spielen, da es Lehrkräften ermöglicht, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und ihre Schüler:innen gezielt zu unterstützen.
Zudem können bestehende Inhalte für Prüfungen wiederverwendet werden, wodurch der Bewertungsprozess effizienter gestaltet wird. So wird wertvolle Zeit gespart, und Lehrkräfte können den Fokus darauf legen, Lernlücken zu schließen.

Spielebasiertes Lernen wird zu mehr Engagement im Unterricht beitragen
Spielebasiertes Lernen, zum Beispiel interaktive Online-Quizze, wird den Unterricht grundlegend verändern. Langweilige Unterrichtsstunden werden für Schüler:innen dadurch in fesselnde Erlebnisse verwandelt. Dieser Ansatz fördert zum einen die Teilnahme am Unterricht und das Verständnis für den Lernstoff und sorgt zum anderen für mehr Spaß beim Lernen.
Gleichzeitig fördert er auch Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeiten, da die Lernenden in einer dynamischen Umgebung zusammenarbeiten. Interaktive Herausforderungen wecken zusätzlich Neugier und regen kritisches Denken an, was zu einem tieferen Verständnis führt. Im Grunde entfacht spielebasiertes Lernen die Begeisterung der Schüler:innen für Bildung neu und schafft eine Atmosphäre, an der sie gerne teilhaben.

Mit Blick auf 2025 müssen wir Fehlzeiten reduzieren und den Fokus auf regelmäßige Anwesenheit legen, damit jedes Kind die Bildung erhält, die es verdient. Methoden wie spielbasiertes Lernen tragen dazu bei, eine positive und ansprechende Lernumgebung zu schaffen und Fehlzeiten zu reduzieren.

KI-gestützte Lernpartner für Alleinlernende gewinnen an Relevanz
KI-gestützte Lern-Tools entwickeln sich zunehmend zu einem festen Bestandteil des Schulalltags. Für Bildungseinrichtungen wird es entscheidend sein, den richtigen Umgang mit diesen Technologien zu lehren und sie sinnvoll zu integrieren. Auch wenn Vorurteile gegenüber dem Lernen mit KI bestehen, stellen KI-gestützte Tools eine wertvolle Stütze dar, insbesondere für Schüler:innen, die sich verbessern und mehr über bestimmte Themenbereiche erfahren wollen.
KI kann sie dabei unterstützen, Informationen besser zu behalten, und neue Ideen liefern, die helfen, das Gelernte besser zu verstehen Sie erweist sich somit als eine wertvolle Alternative für selbstständig Lernende. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, da sich digitale Lern-Tools stets weiterentwickeln und neue Möglichkeiten bieten, das Lernen zu unterstützen. Eine der vielversprechendsten Entwicklungen ist die vereinfachte Nutzung von Wiederholungsübungen, die durch die Technologie leichter zu bewerkstelligen sind, da zeitaufwändige Aufgaben wie die Erstellung von Lernkarten automatisiert werden.

Schulen setzen verstärkt auf Technologie, um wachsende Klassengrößen zu bewältigen

Immer mehr Bundesländer in Deutschland planen, die maximale Größe von Schulklassen zu erhöhen – was nicht nur die Schulen, sondern insbesondere die Lehrkräfte, zunehmend überfordert. Die Zahl der neu ausgebildeten Lehrkräfte erreicht derzeit ein Rekordtief und ohne geeignete Maßnahmen droht eine deutliche Verschlechterung der Bildungsqualität.

Um Lehrkräfte zu entlasten und größere Klassen effektiver zu betreuen, braucht es neue technische Lösungen im Klassenraum, die auf die Technik-affine Generation heutiger Schüler:innen zugeschnitten sind. Hier könnte der Einsatz von KI-gestützten Tools eine entscheidende Rolle spielen – vor allem nachdem die Kultusministerkonferenz (KMK) die Handlungsempfehlung ausgesprochen hat, KI sinnvoll und reflektiert in den Schulalltag zu integrieren. Dazu gehört, Prüfungsformate an digitale Anforderungen anzupassen, Lehrkräfte zu entlasten und Schüler:innen den kritischen Umgang mit KI beizubringen, um Risiken zu minimieren.